Begründung
Nach Freigabe der Planung im Juni 2020 wurde das Brandschutzkonzept
durch das Ing. Sachverständigenbüro W+W aus Everswinkel erstellt und mit dem
Bauantrag durch den Architekten von Canal beim Kreis Coesfeld eingereicht. Die
Baugenehmigung wurde durch die Genehmigungsbehörde Coesfeld am 07.07.2021
erteilt. Da der Architekt Herr von Canal für die weiteren Planverfahren der
Leistungsphasen 5-9 nicht mehr zur Verfügung stand, wurde
ein Ausschreibungsverfahren für die Architektenleistung in
Zusammenarbeit mit der zentralen Vergabestelle in Lüdinghausen durchgeführt,
beginnend mit einem Interessenbekundungsverfahren. Die Bewerbergemeinschaft
Ralf Bosfeld und Peter Baumgartner waren Mindestfordernde und haben mit Datum
vom 26.03.2021 den Auftrag für die Leistungsphasen 5-9 erhalten. Im Zuge der
Ausführungsplanung wurden die Unfallkasse, der Brandschutz sowie der
Arbeitsschutz eingebunden. Durch gestiegenen Platzbedarf und neue Auflagen für
die Unterbringung der Umkleidespinde musste die Jugendfeuerwehr entgegen der
ersten Planung in das Erdgeschoss des Hauptgebäudes untergebracht werden. Des
Weiteren wurde ein neuer Eingang vom Parkplatz geplant, um die Kreuzungspunkte
der ankommenden und ausfahrenden Feuerwehrleute zu minimieren.
Dieses Plankonzept wurde mit allen Akteuren durchgesprochen und
mehrfach angepasst. Weitere Gebäudeanalysen haben zusätzliche Mängel
innerhalb der Bestandsgebäude ergeben. Des Weiteren wurde Sanierungsbedarf an
Fenster- und Sanitäranlagen sowie eine energetische Sanierung der Dachflächen
der Halle, der Tore und der einfachverglasten Fenster innerhalb der
Fahrzeughalle ermittelt.
Vor diesem Hintergrund haben Herr Bosfeld und Herr Baumgartner ein umfangreiches Sanierungskonzept erarbeitet, welches über die bisherige Planung hinausgeht.
Anforderungen der Unfallkassen sowie des Arbeitsschutzes an die Minimierung von Kreuzungsbereichen, der an- und abfahrenden Feuerwehrleute musste neu geplant werden. Aus dieser Anforderung heraus ergab sich ein neuer Eingangsbereich mit Zuwegung vom Parkplatz. Des Weiteren wurde ein erhöhter Platzbedarf für die Umkleideräume durch den Arbeitsschutz eingefordert, sowie weiterer Bedarf von größeren Spinden für die Feuerwehreinsatzkräfte mit Sanitätsausbildung. Weitere Kostensteigerungen entstehen durch die energetische Sanierung des Bestandsgebäudes mit Nutzung von regenerativen Energien durch PV-Anlagen und deren Speicherung. Zudem werden die ca. 40 Jahre alten Grundleitungssysteme erneuert inkl. des Ölabscheiders in der Hoffläche.
Die Architekten werden in Ihrer Berichterstattung auf jede dieser einzelnen Maßnahmen Bezug nehmen und die Notwendigkeit der Sanierungen darlegen. Vorbereitend zur Berichterstattung der Architekten sind in der Anlage 2 Einzelkosten aufgelistet, die durch farbliche Hinterlegung darlegen, welche Maßnahmen direkt und welche zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden könnten. Eine dezidierte Erläuterung der einzelnen Maßnahmen wird in der Sitzung vorgenommen.
Beschlussvorschlag
Der Gemeinderat
beschließt die Fortführung der Ausschreibungen zu den Einzelgewerken sowie die
Ergänzung der Detaillierungen auf Grundlage der vorgestellten Planung und
Kostenberechnung der Bewerbergemeinschaft Ralf Bosfeld und Peter Baumgartner
vom 19.05.2022.
Des Weiteren
beschließt der Gemeinderat einen Nachtrag zur Baugenehmigung vom 07.07.2021
erstellen zu lassen, auf den jetzt vorgestellten Planstand vom 19.05.2022 durch
die Bewerbergemeinschaft Ralf Bosfeld und Peter Baumgartner.
Finanzielle
Auswirkungen: ja
Finanzielle Auswirkungen
Für den Umbau und die Erweiterung der Feuerwache Havixbeck wurden insgesamt 1.150.000,-€ im Haushalt von 2022 bis einschließlich 2025 eingestellt, zuzüglich Mobiliar für Werkstatt und EDV in Höhe von 133.000,-€, somit stehen Mittel in einer Gesamthöhe von 1.283.000,- € brutto zur Verfügung. Der Zuwendungsbescheid über die Förderung der „Feuerwehrhäuser in Dörfern 2021“ ist mit Datum vom 22.04.2021 in Höhe von 250.000,-€ bei der Gemeinde Havixbeck positiv beschieden eingegangen, für den Bewilligungszeitraum vom 22.04.2021 bis einschließlich 30.11.2022. Hier ist eine Verlängerung des Bewilligungszeitraumes beantragt. Das Ergebnis steht noch aus.
Gemäß der Kostenberechnung der Bewerbergemeinschaft Ralf
Bosfeld und Peter Baumgartner vom 19.05.2022 werden für die Baumaßnahme
insgesamt zwischen 2.717.551,70 € brutto und 3.468.722,54 € brutto (inkl.
Mobiliar) veranschlagt. Somit entsteht ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf je
nach Ausbaustand zwischen 1.435.551,70 € und € 2.185.722,54 € brutto.