Betreff
Verabschiedung einer Resolution zum Beschluss des Rates der Stadt Münster für die Errichtung einer 3. städtischen Gesamtschule in Roxel
Vorlage
VO/093/2022
Aktenzeichen
II
Art
Verwaltungsvorlage

Begründung

 

Durch eine gleichlautende Resolution beider Räte in Billerbeck und Havixbeck wird das bisherige Handeln der Verwaltungsleitungen als Schulträgerin der AFG mit den beiden Teilstandorten politisch ausdrücklich unterstützt und gestärkt. Um die von der Einschätzung der Stadt Münster abweichende Auffassung von Billerbeck und Havixbeck rechtzeitig und deutlich zum Ausdruck zu bringen, schlagen wir in Abstimmung mit der Stadt Billerbeck den Beschluss der Resolution vor, und zwar als unmittelbare Reaktion auf den Ratsbeschluss in Münster aus der vergangenen Woche.

 

Beschlussvorschlag

 

Der Gemeinderat beschließt folgende Resolution zum Beschluss des Rates der Stadt Münster für die Errichtung einer 3. städtischen Gesamtschule in Roxel:

 

Der Räte der Stadt Billerbeck und der Gemeinde Havixbeck nehmen den Beschluss des Rates der Stadt  Münster mit Sorge zur Kenntnis, in Roxel eine weitere Gesamtschule einrichten zu wollen. Damit setzt sich die Stadt Münster über die vorgetragenen Bedenken und Sorgen aus den Nachbargemeinden und damit der Region hinweg und nimmt eine Gefährdung der Anne Frank-Gesamtschule  - zumindest - in Kauf. Hierfür werden in den veröffentlichten Verlautbarungen die Argumente der Region teilweise leichtfertig beiseitegeschoben sowie Fakten übergangen.

Die Stadt Billerbeck und die Gemeinde Havixbeck bezweifeln nicht den Bedarf der Stadt Münster an einer weiteren Gesamtschule, dafür sprechen auch die durchschnittlich 225  abgelehnten SuS (Doppelanmeldungen eingeschlossen) in den letzten sechs Jahren. Demgegenüber stehen aber in diesem Zeitraum 150 SuS aus Münsters Westen , die die AFG besuchen (pro Jahr ungefähr 25 SuS). Wenn die Gesamtschule errichtet werden sollte, wird die Mindestzahl von 150 SuS pro Jahrgang  für eine 6-Zügigkeit nicht mehr erreicht, wobei eben diese  6-Zügigkeit zwingende Voraussetzung einer Gesamtschule an 2 Standorten ist. In der Folge würde die Stadt Billerbeck – nach aktueller Gesetzeslage – keine weiterführende Schule mehr haben. Auch die Münsterland-Gesamtschule am Stift Tilbeck wäre konkret gefährdet, da sich die Berechnungsgrundlagen für den Schülerspezialverkehr dadurch nachteilig verändern würden.

Mit der Argumentation, dass das Schulgebäude in Roxel nicht ungenutzt sein soll, riskiert die Stadt Münster  eben genau diesen Fall für die Anne-Frank-Gesamtschule an den beiden Teilstandorten. Durch die Nutzung der Räume durch ein Berufskolleg könnte eine schulische Nutzung in Roxel ermöglicht werden, ohne die AFG zu gefährden. Auch für eine weitere Gesamtschule hat die Stadt Münster Möglichkeiten, beispielsweise durch die Umwidmung anderer Schulstandorte. Dagegen ist für die  Nachbargemeinden und damit der Region   die AFG jedoch alternativlos! Die Folgen einer möglichen Standortschließung wären verheerend für die Region, ein Rückgang an Lebensqualität im ländlichen Raum, unvergleichbar längere Schulwege zulasten der SuS in der Region, eine weitere Zunahme an Schulanmeldungen in Münster und zusätzlicher Verkehr wären die Folgen.

Wir erwarten von der Stadt Münster einen ehrlichen Blick über die eigene Stadtgrenze hinaus und fordern eine regionale Schulentwicklungsplanung anstatt schulpolitisches Kirchturmdenken, welches Kanibalisierungseffekte im Kampf um die SuS fördert. Ein regionaler Planungsansatz, der im Interesse der gesamten Region liegt, muss jedoch vor einem Errichtungsbeschluss  ansetzen, da ansonsten Fakten geschaffen werden, die möglicherweise irreparable sind.

In diesem Sinne unterstützen wir unseren Bürgermeister Jörn Möltgen und unsere Bürgermeisterin Marion Dirks  vollumfänglich bei ihren Bemühungen um eine Lösung, die nicht zulasten der bestehenden AFG geht und fordern sie sogar mit Nachdruck auf, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, die zum Schutz der Schulen im ländlichen Raum beitragen.

 

 

Finanzielle Auswirkungen:                                        ja            x nein

 

 

Finanzielle Auswirkungen

 

entfällt

 

 

 

 

 

Jörn Möltgen