Begründung
Durch eine gleichlautende Resolution beider Räte in
Billerbeck und Havixbeck wird das bisherige Handeln der Verwaltungsleitungen
als Schulträgerin der AFG mit den beiden Teilstandorten politisch ausdrücklich
unterstützt und gestärkt. Um die von der Einschätzung der Stadt Münster
abweichende Auffassung von Billerbeck und Havixbeck rechtzeitig und deutlich
zum Ausdruck zu bringen, schlagen wir in Abstimmung mit der Stadt Billerbeck
den Beschluss der Resolution vor, und zwar als unmittelbare Reaktion auf den Ratsbeschluss
in Münster aus der vergangenen Woche.
Beschlussvorschlag
Der Gemeinderat
beschließt folgende Resolution zum Beschluss des Rates der Stadt Münster für
die Errichtung einer 3. städtischen Gesamtschule in Roxel:
Der Räte der Stadt
Billerbeck und der Gemeinde Havixbeck nehmen den Beschluss des Rates der
Stadt Münster mit Sorge zur Kenntnis, in
Roxel eine weitere Gesamtschule einrichten zu wollen. Damit setzt sich die
Stadt Münster über die vorgetragenen Bedenken und Sorgen aus den
Nachbargemeinden und damit der Region hinweg und nimmt eine Gefährdung der Anne
Frank-Gesamtschule - zumindest - in
Kauf. Hierfür werden in den veröffentlichten Verlautbarungen die Argumente der
Region teilweise leichtfertig beiseitegeschoben sowie Fakten übergangen.
Die Stadt
Billerbeck und die Gemeinde Havixbeck bezweifeln nicht den Bedarf der Stadt
Münster an einer weiteren Gesamtschule, dafür sprechen auch die
durchschnittlich 225 abgelehnten SuS
(Doppelanmeldungen eingeschlossen) in den letzten sechs Jahren. Demgegenüber
stehen aber in diesem Zeitraum 150 SuS aus Münsters Westen , die die AFG
besuchen (pro Jahr ungefähr 25 SuS). Wenn die Gesamtschule errichtet werden
sollte, wird die Mindestzahl von 150 SuS pro Jahrgang für eine 6-Zügigkeit nicht mehr erreicht,
wobei eben diese 6-Zügigkeit zwingende
Voraussetzung einer Gesamtschule an 2 Standorten ist. In der Folge würde die
Stadt Billerbeck – nach aktueller Gesetzeslage – keine weiterführende Schule
mehr haben. Auch die Münsterland-Gesamtschule am Stift Tilbeck wäre konkret
gefährdet, da sich die Berechnungsgrundlagen für den Schülerspezialverkehr
dadurch nachteilig verändern würden.
Mit der
Argumentation, dass das Schulgebäude in Roxel nicht ungenutzt sein soll,
riskiert die Stadt Münster eben genau
diesen Fall für die Anne-Frank-Gesamtschule an den beiden Teilstandorten. Durch
die Nutzung der Räume durch ein Berufskolleg könnte eine schulische Nutzung in
Roxel ermöglicht werden, ohne die AFG zu gefährden. Auch für eine weitere Gesamtschule
hat die Stadt Münster Möglichkeiten, beispielsweise durch die Umwidmung anderer
Schulstandorte. Dagegen ist für die
Nachbargemeinden und damit der Region
die AFG jedoch alternativlos! Die Folgen einer möglichen
Standortschließung wären verheerend für die Region, ein Rückgang an
Lebensqualität im ländlichen Raum, unvergleichbar längere Schulwege zulasten
der SuS in der Region, eine weitere Zunahme an Schulanmeldungen in Münster und
zusätzlicher Verkehr wären die Folgen.
Wir erwarten von
der Stadt Münster einen ehrlichen Blick über die eigene Stadtgrenze hinaus und
fordern eine regionale Schulentwicklungsplanung anstatt schulpolitisches
Kirchturmdenken, welches Kanibalisierungseffekte im Kampf um die SuS fördert.
Ein regionaler Planungsansatz, der im Interesse der gesamten Region liegt, muss
jedoch vor einem Errichtungsbeschluss
ansetzen, da ansonsten Fakten geschaffen werden, die möglicherweise
irreparable sind.
In diesem Sinne
unterstützen wir unseren Bürgermeister Jörn Möltgen und unsere Bürgermeisterin
Marion Dirks vollumfänglich bei ihren
Bemühungen um eine Lösung, die nicht zulasten der bestehenden AFG geht und
fordern sie sogar mit Nachdruck auf, alle erforderlichen Maßnahmen zu
ergreifen, die zum Schutz der Schulen im ländlichen Raum beitragen.
Finanzielle
Auswirkungen: ja x
nein
Finanzielle Auswirkungen
entfällt
Jörn Möltgen