Betreff
Bericht über die Entwicklung des Bedarfes für Kindergartenplätze
Vorlage
VO/102/2021
Aktenzeichen
II
Art
Verwaltungsvorlage

Begründung 

 

In den vergangenen Jahren hat sich aufgrund gestiegener Anmeldequoten und Wanderungsgewinnen aufgrund von Neubautätigkeit immer wieder gezeigt, dass die Versorgungssituation der Kindergartenkinder nicht ausreichend war und insofern weitere Kita-Plätze zu schaffen waren.

 

In Vorbereitung zu den ab 20.09.2021 geplanten Trägergesprächen hat der Kreis Coesfeld als zuständiges Jugendamt seine Prognoseberechnungen in Abstimmung mit der Verwaltung aktualisiert. Dabei ist von einer weiteren Steigerung der Nachfrage nach Plätzen für unter 1 jährige um jährlich 2 % bis max. 50 % und einem Versorgungsbedarf von max. 90 % der 2-jährigen Kinder ausgegangen worden.

Die Wanderungssalden, d.h. die Einwohnerzuwächse durch Abgleich von Zu- und Wegzug sind nach dem Anstieg aufgrund des Baugebietes Habichtsbach II in den Jahren 2018 -2020 zunächst wieder auf das Niveau der Vorjahre gesenkt worden, wobei ab 2023 mit dem Beginn der Bebauung des Gebietes Habichtsbach III wieder erhöhte Zuwächse berücksichtigt worden sind.

 

Die erwarteten Kinderzahlen zeigen im Vergleich zu dem aktuellen Ausbaustand an Plätzen, dass im Ortsteil Hohenholte das Angebot ausreichend ist und insofern kein aktuellen Handlungsbedarf besteht.

 

Anders sieht es im Ortsteil Havixbeck aus. Die wesentlichen Daten ergeben sich aus der als Anlage 1 beigefügten Bedarfsprognose 2022/23 bis 2026/27, die das Jugendamt des Kreises Coesfeld zur Verfügung gestellt hat.

Bei den Berechnungen ist davon ausgegangen worden, dass im Kita-Jahr 2023/24 – also mit Fertigstellung des Neubaus an der Münsterstraße – auch die Johanniter Kita den Endausbaustand mit 4 Gruppen erreicht. Auch erst zu diesem Zeitpunkt ist der Rückbau der 4. Gruppe in der Kommunalen Kita im Flothfeld, die zur Zeit in einem Container betrieben wird, vorgesehen. Die ursprüngliche Planung dieses Rückbaus sah eine Aufgabe zu einem Zeitpunkt vor, der bereits in der Vergangenheit liegt. Aus Sicht der Gemeinde – auch als Trägerin der Kita – ist eine möglichst baldige Aufgabe dieser seit Jahren bestehenden provisorischen Gruppenunterbringung sinnvoll, da zum Einen die energetischen Rahmenbedingungen wegen der ursprünglich geplanten deutlich kürzeren Nutzungsdauer als ausgesprochen ungünstig zu bewerten und zum anderen die finanziellen Aufwendungen für den Container beachtlich sind.

Der beiliegende Graphik zeigt aber deutlich, dass auch unter Beibehaltung der Containeranlage im Flothfeld lediglich im kommenden Kita-Jahr die Plätze auskömmlich sind; danach zeigt sich auch unter Berücksichtigung der zusätzlichen Gruppe bei den Johannitern bereits ein Defizit in der Versorgung und Handlungsbedarf für die Schaffung weitere Plätze.

 

Um die Grundlage für eine rechtzeitige und  nachhaltige Planung zu erhalten, sollte mit allen Kita-Trägern in Havixbeck geklärt werden, ob die Bereitschaft zur Aufstockung einer oder mehrerer Gruppen besteht. Sollte die Umfrage ergeben, dass hierfür keine Bereitschaft besteht, wird die Verwaltung, auch in Kenntnis der Anfang des Jahres geführten politischen Diskussionen über die Fragen des Selbstbaus von neuen Einrichtungen und auch  wegen des Erfordernisses von Ersatz der vorhandenen Containeranlage an der eigenen Kita im Flothfeld prüfen, wie die Kommune selbst tätig werden kann.

 

Über die jeweiligen Prüfungsergebnisse wird die Verwaltung zeitnah in diesem Ausschuss berichten.

 

Abschließend sei noch der Hinweis erlaubt, dass die kritische Nachbetrachtung der Richtigkeit der Annahmen für die Planung durch das Kreisjugendamt gemeinsam mit der Verwaltung selbstverständlich ist. Es ist immer abzuwarten, wie sich das tatsächliche Anmeldeverhalten entwickelt, um dann ggfls. für die Planungen für die Folgejahre die erforderlichen Anpassungen vorzunehmen. Das Thema Kita-Planung ist hinsichtlich der Versorgungsaufgabe ein ganz wesentlicher Aspekt bei einer vorausschauenden Gemeindeentwicklung. Aber kaum ein anderes Thema muss sich noch mehr mit sich kurzfristig ändernden Nachfrageverhalten auseinandersetzen. Die Fragen einer ausreichenden Fachkräfteversorgung und –ausstattung hat dabei auch eine zentrale Bedeutung, ist jedoch nicht Gegenstand der Kita-Planungen. 

Beschlussvorschlag

 

Der Ausschuss für Soziales, Bildung und Teilhabe nimmt die Ausführungen der Verwaltung über die ab dem kommenden Kindergartenjahr zu erwartenden Änderungen zur Kenntnis. 

 

Finanzielle Auswirkungen:                                        ja            x nein

 

 

Finanzielle Auswirkungen 

 

entfällt

 

 

 

Jörn Möltgen