Begründung

s. anliegenden Antrag des Imkervereins Havixbeck und Umgebung e. V.

Die besondere ökologische Bedeutung von Saumbiotopen ist in der Vergangenheit immer wieder innerhalb der politischen Gremien aber auch der Verwaltung thematisiert worden. Insofern ist das Antragsanliegen des Imkervereins sehr gut nachvollziehbar.

Aktuell befindet sich aus ähnlichen Gesichtspunkten ein LEADER-Projekt unter Federführung des Naturschutzzentrums Coesfeld für die LEADER Gemeinden Nottuln, Rosendahl und Havixbeck sowie die Städte Billerbeck und Coesfeld in der Umsetzungsphase. Nach einer entsprechenden Bestandsaufnahme durch Luftbildauswertungen soll eine Ermittlung der in Frage kommenden Flächen erfolgen. Ziel ist es dabei, Wegränder zu ermitteln und zu entwickeln, die der Artenvielfalt dienen können und bei denen insbesondere durch den Verzicht auf Düngung und Pestizideinsatz sowie die naturnahe Mahd mittelfristig eine ökologische Aufwertung erfolgt. Hierbei ist nicht der Biotoptyp Hecke, sondern vorrangig eine Wildkrautfläche angestrebt.

In Havixbeck gibt es die Besonderheit, dass die überwiegende Strecke der Wirtschaftswege im Außenbereich nicht im Eigentum der Gemeinde ist, sondern als sog. Interessentenwege lediglich der Verwaltung der Gemeinde unterliegt. Hierdurch unterscheiden sich Grundlagen in Havixbeck von denen in Billerbeck und Nottuln ganz erheblich.

Für die Anpflanzung von Hecken, wie vom Imkerverein vorgeschlagen, werden Pflanzstreifen in einer Bereite von mindestens 8 m benötigt (5 m Pflanzfläche und jeweils ca. 1,5 m Abstand zur angrenzenden landwirtschaftlichen Fläche und Weg – diese Abstände sind aufgrund des bestehenden Nachbarrechts sowie der Notwendigkeit eines ausreichenden Lichtraumprofils für die Nutzer der Wege einzuhalten). Bezogen auf die beantragte Heckenlänge von 30 km hat dies einen Gesamtflächenbedarf von rd. 24 ha zur Folge.

In Havixbeck sind ausreichend breite und bisher fremdgenutzte Flächen nur in ganz eingeschränktem Maß vorhanden. Verwaltungsinterne Luftbildauswertungen bzw. Ortskenntnisse der zuständigen Mitarbeiter sowie eine entsprechende Auswertung des Kreises Coesfeld lassen erkennen, dass z. B. die größte fremdgenutzte Fläche rd. 1.370 m² umfasst.

Vor dem Hintergrund des laufenden LEADER-Projektes und des für eine Heckenpflanzung großen Flächenbedarfs schlägt die Verwaltung daher vor, die Entwicklungen zunächst abzuwarten, um ggfls. für Havixbeck hieraus weitergehende Maßnahmen abzuleiten.

In Kenntnis der Notwendigkeiten, konkrete Maßnahmen gegen das Artensterben und insbesondere den Rückgang der Insektenvielfalt zu ergreifen, ist die Verwaltung bereits durch die Anpflanzung von Obstgehölzen und die Einsaat von Wildkrautflächen aktiv geworden. Weitere konkrete Projekte befinden sich in der Vorbereitungsphase. Insofern erscheint es uns vertretbar, die Umsetzung des Antragsanliegens zunächst zurückzustellen.

Beschlussvorschlag 

Der Gemeinderat begrüßt das Engagement des Imkervereins Havixbeck und Umgebung e.V., durch die Anpflanzung von Gehölzen die Lebensgrundlagen von Insekten zu verbessern und insofern einen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt für Flora und Fauna zu leisten.

Bevor jedoch konkrete gemeindliche Flächen zur Anpflanzung von 5-reihigen Hecken definiert werden, soll zunächst der Fortgang des LEADER-Projektes „Schaffung naturnaher Wegeränder in der Region Baumberge“ unter Federführung des Naturschutzzentrums des Kreises Coesfeld e.V. beobachtet werden, um mögliche Handlungsansätze für Havixbeck daraus abzuleiten.

Finanzielle Auswirkungen:                                       nein

Finanzielle Auswirkungen

entfällt

Jörn Möltgen