Begründung
In seiner Sitzung am 14.02.2019 hat der Rat der Gemeinde Havixbeck aufgrund des Ergebnisses des Ratsbürgerentscheides beschlossen, die ursprünglichen Planungen aufzugeben und den Bürgermeister beauftragt, unter Beteiligung der Vertreter beider Bürgerinitiativen, des Fördervereins und des Museumsbeirates des Sandsteinmuseums einen konkreten Plan (zeitlich, programmatisch, finanziell) für die Erweiterung und Modernisierung des Museums zu erarbeiten.
In bisher 5 Sitzungen hat sich der Arbeitskreis Sandsteinmuseum, in dem die o.a. Gruppierungen, der Heimatverein, Vertreter der Nachbarschaft, des Marketing-Vereins, die Kulturreferentin des Kreises Coesfeld sowie je 2 Vertreter aus den Ratsfraktionen und Vertreter der Verwaltung mitwirken, ganz intensiv mit den Möglichkeiten und Grenzen der Entwicklung befasst. In einer durch große Sachlichkeit und Offenheit geprägten Sitzungsatmosphäre ist unter Leitung von Helmut Meyer in vielen Einzelschritten sondiert worden, welche wesentlichen Bausteine eine breite Zustimmung der Beteiligten finden. Als Unterstützung der Beratungen wurden im Rahmen eines vom Rat freigegebenen Planungsbudget die Büros Impuls Design (Ausstellungsplaner) und Thume + Kösters (Architekten) beteiligt. Die erarbeiten Planungsansätze sind zuletzt am 11.09.2019 in einer AK- Sitzung beraten worden. Der Arbeitskreis hat sich in vielen Punkten einstimmig bzw. in den übrigen Punkten aber mit ganz deutlicher Mehrheit für die Entwicklung folgender Bausteine ausgesprochen:
Ø
Umsetzung des Konzeptes vom Büro Impuls Design
entsprechend der Präsentation vom 13.08.2019 – s. Anlage 1 (nur im RIS) sowie
Lageplan vom 13.08.2019 (Anlage 2). Unter Beibehaltung der wesentlichen
Grundzüge des Ausstellungskonzeptes aus dem REGIONALE-Projekt ist es gelungen,
an der neuen Eingangssituation auch Kasse und Museumsshop zu verorten.
Ø
Neubau eines Sanitärgebäudes neben der
Sandsteinscheune entsprechend der Planung des Büros Thume + Kösters vom
05.08.2019, und zwar Variante C (Anlage 3 – nur im RIS; der Lageplan für die
Varianten ist in Papierform beigefügt); diese Variante findet auch die
Zustimmung der LWL Denkmalpflege
Ø
Nutzung der Sandsteinscheune für Wechselausstellungen
und Veranstaltungen entsprechend der ursprünglichen Planung von AKT, wobei
durch Rückbau der vorhandenen Toilette der nördlichste Bauteil vollständig für
die Zwecke Eingang, Foyer und Garderobe zur Verfügung steht (Anlage 4)
Ø
Nutzung der vorhandenen offenen Remise für
Ausstellungszwecke sowie für Angebote der Steinbearbeitung
Ø Schaffung einer neuen Remise im Bereich des Gartens (Antrag des Fördervereins mit Übernahme des gemeindlichen Eigenanteils) für Ausstellungszwecke und Magazinräume für das Museum.
Die Beratungen des AK haben auch die Notwendigkeit eines Parkraumkonzeptes und eine gute Einbindung in die Nachbarschaft (Immissionsprognose) konkretisiert.
Ganz wesentlich ist dem AK aber auch der Vorbehalt, dass die Planungen wirtschaftlich vertretbar und finanzierbar sind. Da aktuell die Kostenschätzungen für die Gesamtmaßnahme noch nicht vorliegen, ist dieser Vorbehalt in der letzten Sitzung deutlich formuliert worden. Die abschließende Empfehlung des AK an den Gemeinderat kann somit erst nach Vorlage der Kostenberechnungen erfolgen.
Der Arbeitskreis wird in seinen nächsten Sitzungen das Betriebskonzept für die Sandsteinscheune, das Nutzungskonzept für die vorhandene offene Remise sowie die neue Remise bearbeiten. Ziel der Beteiligten ist die Formulierung einer Umsetzungsempfehlung an den Gemeinderat bis zum Jahresende.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der Arbeitskreis einen ganz wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung des Museums vor dem Hintergrund des im Ratsbürgerentscheid formulierten Bürgerwillens geleistet hat und noch leisten wird. Bei allen Beratungen standen neben der Funktionalität immer auch die Fragen der Kosten im Fokus. Die jetzt vorliegenden Vorschläge sind somit ein Kompromiss aus Wünschenswertem und Machbarem. Die am Ursprungskonzept vorgenommenen teils schmerzlichen Abstriche sind jedoch im Hinblick auf die Umsetzung der Gesamtentwicklung durchaus vertretbar.
Zur Unterstützung des Entwicklungsprozesses sollte durch Beschluss des Gemeinderates dokumentiert werden, dass die beinhalteten Vorschläge dem Grunde nach mitgetragen werden und in diesem Sinne die Planungen vertieft und intensiviert werden können.
Zur zeitnahen Vorbereitung eines Förderantrages sollte eine Voranfrage bei der Bezirksregierung zur Förderfähigkeit gestellt werden. Dieses Verfahren ist ausdrücklich von dieser Behörde angeboten worden. Notwendig hierfür ist allerdings die Darstellung der vorgesehenen Maßnahmen verbunden mit einer Kostenschätzung. Hierzu bedarf es weiterer planerischer Leistungen, wobei auch die technische Umsetzbarkeit der von Impuls Design vorgeschlagenen Eingangslösung fachlich zu prüfen ist. Ich gehe davon aus, dass im Rahmen des bereits freigegebenen Planungsbudgets die notwendigen Arbeiten erbracht werden können. Mit dem Büro Thume + Kösters ist in diesem Sinne bereits verhandelt worden.
Beschlussvorschlag
Der Gemeinderat
beschließt nach Beratung, die Verwaltung mit den Vorbereitungen zur Erarbeitung
eines Förderantrages aus dem Programm „Heimatzeugnis“ des Landes NRW zu
beauftragen.
Auf der Grundlage
der Beratungsergebnisse des Arbeitskreises Sandsteinmuseum sollen im Antrag
folgende Aspekte Berücksichtigung finden:
Ø Umgestaltung der Dauerausstellung auf der
Grundlage des Konzeptes vom Büro Impuls Design in der überarbeiteten Fassung
mit Shop und Kasse im Eingangsbereich
Ø Neubau eines Sanitärgebäudes entsprechend
der Planung des Büros Thume + Kösters entsprechend Variante C
Ø Nutzung der Wagendurchfahrtsscheune als Raum
für Wechselausstellungen und Veranstaltungen mit Zubehörräumen (Lager, Eingang,
Garderobe)
Ø Nutzung der vorhandenen offenen Remise für
die Präsentation von Exponaten und Angebote für den praktischen Umgang mit
Sandstein
Ø Schaffung einer „neuen“ Remise im
Gartenbereich des Museumsgrundstückes für Ausstellungszwecke und Magazin.
Im Rahmen einer
Voranfrage ist die grundsätzliche Fördermöglichkeit mit der Bezirksregierung zu
klären. Die hierzu notwendigen vorlaufenden Planungsleistungen, insbesondere
auch im Hinblick auf die Ermittlung der zu erwartenden Kosten, können im Rahmen
des vom Gemeinderat in der Sitzung vom 4.07.2019 freigegebenen Budgets erbracht
werden.
Finanzielle
Auswirkungen: x
ja nein
Finanzielle Auswirkungen
Die notwendigen Planungskosten sind im Produkt 0405 (Baumberger-Sandstein-Museum) veranschlagt und durch Ratsbeschluss freigegeben.
In Vertretung
Monika Böse