Sitzung: 11.09.2014 Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus, Denkmal und Kultur
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 11
Vorlage: 102/2014
Der Ausschuss
empfiehlt dem Rat folgende Beschlussfassung:
Der Ausschuss für
Wirtschaftsförderung, Fremdenverkehr und Kultur begrüßt dem Grunde nach eine
Weiterentwicklung des Baumberger Sandsteinmuseums im Rahmen der Regionale 2016.
Bevor jedoch konkret über die notwendigen weiteren Planungsschritte entschieden
werden kann, möge die Verwaltung zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses
am 17.09.2014 eine Übersicht über die zu erwartenden Aufwendungen und Erträge
sowie die geplanten Veranstaltungsformate vorlegen.
Die Verwaltungsvorlage 102/2014 liegt vor.
Ausschussvorsitzender Herr Wardenga begrüßt die Leiterin der Regionale
2016-Agentur Frau Uta Schneider und den Projektmanager Herrn Sebastian Niekamp.
Frau Schneider erhält das Wort und gibt einen kurzen Überblick über das
Strukturförderprogramm des Landes NRW „Regionale 2016“ und die daran beteiligten
Städte und Gemeinden. Sie erklärt, dass 52 Projekte in Arbeit seien, wobei 4
den höchsten Status des A-Labels bereits erzielt hätten. Im November 2014
würden 8 neue Projekte diesen A-Status beantragen. Die Gemeinde Havixbeck mit
dem Projekt am Sandsteinmuseum werde zu diesem Zeitpunkt das B-Label
beantragen.
Herr Dr. Eichler stellt daraufhin das von Frau Schneider angesprochene
Projekt: “Weiterentwicklung des Sandsteinmuseums zu Sandsteinakademie und
Kulturzentrum“ anhand einer Power-Point-Präsentation, welche im
Ratsinformationssystem Session als Anlage
1 eingestellt ist, vor.
Nach der Präsentation unterstreicht Frau Schneider die Wichtigkeit des
vorgestellten Vorhabens am Sandsteinmuseum, um weitere Fördermittel für den
Erhalt und die Entwicklung von kulturellen Einrichtungen in kleineren Orten,
wie Havixbeck, zu erhalten. Bei den aktuellen Beratungen in den politischen
Gremien gehe es darum, die notwendigen Schritte zur Weiterqualifizierung des
Projektes auf den Weg zu bringen; ein Beschluss über die konkrete Durchführung
des Projektes stehe erst zu einem späteren Zeitpunkt an, wenn die Grundlagen
durch vertiefende Planungen klar herausgearbeitet worden seien.
Herr Gromöller verweist auf seine Haushaltsrede, in der er einerseits die
Haushaltslage mit sehr begrenzten Möglichkeiten, andererseits die
Handlungspotenziale beschrieb.
Die haushaltspolitische Vorgehensweise sollte demnach sein:
- Konsolidierungsmöglichkeiten weiter bearbeiten und möglichst nutzen
- den Substanzerhalt unseres Gemeindevermögens beachten
- neue Projekte nur nachhaltig unter Träger- / Finanzierungsvorbehalt
angehen, so dass wir unseren Haushalt nicht überfordern und
- unbedingt die haushaltsmäßige Handlungsfähigkeit erhalten.
In diesem Zusammenhang sei auch das Sandsteinmuseum zu sehen, dessen
Bedeutung für die Entwicklung des Ortes und insbesondere des Ortskernes im
vorliegenden Integrierten städtebaulichen Handlungskonzept besonders heraus
gearbeitet worden sei. Für ihn haben aber die Begrenzung der Investitionen auf das
unbedingt notwendige Maß und der möglichst kostendeckende Betrieb absolute
Priorität. Im Zusammenhang mit der geplanten Refinanzierung der
Investitionskosten durch die Veräußerung von Gemeindevermögen (Haus Sudhues, 2
Baugrundstücke) weist er darauf hin, dass der z. B. für den Heimatverein damit
verbundene Verlust von Tagungs- und Veranstaltungsräumen durch ein am
Sandsteinmuseum zusätzlich entstehendes Raumangebot kompensiert werden könne.
Diese Räume wären dann auch für andere Vereine in Havixbeck für Veranstaltungen
offen, für die zurzeit keine geeigneten Flächen zur Verfügung stünden. Ein
volkswirtschaftlicher Nutzen in Havixbeck z. B. durch Übernachtungen und den
Catering-Service sei unzweifelhaft vorhanden, könne z. Zt. jedoch noch nicht
genau errechnet werden.
Frau Böse betont, dass der nächste Schritt für den Erhalt von Fördermitteln
die Vergabe der Planungsleistungen der Phasen 1 – 4 der HOAI an einen
Architekten sei. Durch den schon gestellten Förderantrag für die Planungskosten
könne erreicht werden, dass die Gemeinde im Fall einer Bewilligung der
beantragten Mittel nicht vollständig in Vorleistung gehen müsse.
Die Ausschussmitglieder unterstützen das Projekt generell weiter, aber sie
haben Klärungsbedarf und kritisieren einige angedachte Vorgehensweisen. Die
vorgesehenen Weiterbildungskurse für Architekten seien schwierig durchzuführen,
da der Markt umkämpft sei und die Kurse nicht viele Wochen im Jahr angeboten
werden könnten. Der in der Verwaltungsvorlage als Anlage 2a und 2b vorgelegte
Planungsansatz sei nicht aufschlussreich genug; es fehle an Erläuterungen zu
den Nutzungen der einzelnen Flächen. Es liege keine
Gegenfinanzierungsauflistung vor: weder würden mögliche Gewinne bei den
angedachten Veranstaltungs- und Weiterbildungsangeboten aufgelistet, noch die
Einsparmaßnahmen durch die Aufgabe von Gemeindegebäuden dargestellt. In diesem
Zusammenhang wird seitens der Ausschussmitglieder angemerkt, dass die Vereine
in einem persönlichen Gespräch über die Kündigung vorab hätten informiert werden
müssen.
Die Ausschussmitglieder sind gegen eine schnelle Entscheidung und einige
warnen vor einer Schuldenerhöhung. Auf die Frage, ob die Investitionskosten
wieder erwirtschaftet werden können, antwortet Herr Gottheil, dass der nicht
durch Fördermittel und Verkaufserlöse gedeckte Finanzierungsanteil durch Teile
der jährlichen Investitionspauschale gegenfinanziert werden soll.
Einige Ausschussmitglieder erinnern daran, dass nicht nur das
Sandsteinmuseum an sich, sondern der Ortskern auch belebt und die Vereine mehr
in die Überlegungen einbezogen werden sollen.
Daraufhin stellt Herr Messing den Antrag, dass in dem Beschlussvorschlag
vermerkt werde, dass das Regionale-Projekt weiterentwickelt werde, über die
Finanzierung aber noch beraten werden müsse. Herr Lenter fügt hinzu, dass bis
zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 17.09.2014 die
Finanzierungskosten und Überlegungen für die Nachfolgefinanzierung vorgelegt
werden sollen. Herr Wardenga führt weiter hinaus, dass die Verwaltung sich mit
der Universität Köln und der Akademie Schmallenberg über die Vorgehensweise
hinsichtlich der Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen in Verbindung
setzen solle.
Über diese drei Anträge lässt Herr Wardenga abstimmen:
Abstimmungsergebnis: