Sitzung: 06.09.2022 Ausschuss für Soziales, Bildung und Teilhabe
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 13
Vorlage: VO/108/2022
Der Ausschuss
empfiehlt dem Rat folgende Beschlussfassung:
- Der Gemeinderat nimmt den Bericht
(Anlage 1) der Verwaltung zur Entwicklung der Flüchtlingssituation in
Havixbeck zur Kenntnis und stellt fest, dass die bereitgestellten
Unterbringungs- und Betreuungskapazitäten nahezu erschöpft sind.
- Der Gemeinderat beschließt den Bereich
der sozialarbeiterischen Betreuung schnellstmöglich um eine Stelle zu
verstärken, bereits jetzt auszuschreiben und die Stelle im Stellenplan
2023 zu berücksichtigen.
- Zur Schaffung zusätzlicher
Unterbringungsmöglichkeiten wird die Verwaltung beauftragt:
- Container anzumieten, die auf einem
gemeindeeigenen Grundstück errichtet werden;
- einen Gebäudeneubau zu planen, der
möglichst zeitnah auf einem der Mehrfamilienhausgrundstücke im Bereich
des Baugebietes am Habichtsbach III errichtet wird:
- ihre bisherigen Bemühungen zur
Anmietung privaten Wohnraums weiter fortzusetzen.
Die Verwaltungsvorlage VO/108/2022 liegt vor.
Frau Böse stellt
die momentanen Unterbringungs- und Betreuungsprobleme von Flüchtlingen in
Havixbeck da. Die Zuweisungen kämen in immer kürzeren Abständen und mit weniger
Vorlauf. Außerdem sei das Potenzial für die Unterbringung ausgeschöpft. Um
handlungsfähig zu bleiben, seien eine Anmietung von Containern und ein Neubau
dringend geboten.
Zudem sei die
sozialarbeiterische Betreuung an ihre Grenzen gekommen, so dass eine
Stellenaufstockung um eine Stelle dringend notwendig wäre.
Bürgermeister
Möltgen führt weiter aus, dass zusätzlich zu den Zuweisungen noch spontan
Flüchtlinge kämen. Von Februar bis jetzt sei die Zahl der zu betreuenden
Flüchtlinge sprunghaft von 271 auf 433 gestiegen. Dennoch möchte man die Unterbringung
in Turnhallen möglichst vermeiden.
Herr Dr. Habbel und
Frau Temme weisen noch auf die Probleme der Schulen hin. So wäre die
vorgeschriebene Klassengröße in den meisten Fällen erreicht, und auch das
Raumangebot sei ausgeschöpft. Auch gebe es Sprachprobleme, da einige
Flüchtlingskinder keine Deutschkenntnisse besäßen.
In der
anschließenden Diskussion signalisieren alle Fraktionen ihre Zustimmung, nennen
aber einige Kritikpunkte:
Herr Ahlers sieht
die Containerlösung kritisch, da ein Standort außerhalb des Ortskerns die
Integration hemme.
Frau Henneböhl
teilt mit, dass die SPD die Vorlage befürwortet, sieht die Standortlage im
Außenbereich ebenfalls kritisch.
Frau Annas spricht
sich ebenfalls für die Anpassungsmaßnahmen aus und fragt, ob bei Bedarf ein
weiterer Container am selben Standort aufgestellt werden könne?
Dazu antwortet Herr
Wientges, dass morgen ein Vororttermin stattfinden würde. Die Verwaltung werde
sich die örtlichen Gegebenheiten ansehen und weitere Detailfragen klären.
Herr Thewes fragt,
ob der Standort an der K51 nach Hohenholte wäre?
Bürgermeister
Möltgen legt dar, dass die Verwaltung mehrere Argumente abwägen müsse. Da
dringender Handlungsbedarf bestünde, ist es wichtig, dass das Grünstück bereits
vorhanden und erschlossen sei.
Ein
zwischenzeitlich diskutierter Vorschlag von Frau Volpert-Bertling, die
zusätzliche Sozialarbeiterstelle zunächst auf 2 Jahre zu befristen, um danach
die Situation neu zu bewerten, wird verworfen.
Frau Schäpers regt an, für den Gebäudeneubau weitsichtig zu planen, um diesen später auch für andere Möglichkeiten nutzen zu können.
Abstimmungsergebnis: