Sitzung: 12.12.2012 Haupt- und Finanzausschuss
Die Bürgermeister des Kreises Coesfeld haben per E-Mail ihre Haltungen zum geplanten Verkauf der Provinzial NordWest Holding AG ausgetauscht. Herr Borgmann hat als Sprecher der Bürgermeister im Kreis Coesfeld folgende Erklärung an die Presse weitergegeben:
Mit großer Sorge verfolgen die Städte und Gemeinden im Kreis Coesfeld
den weiterhin möglichen Verkauf der Provinzial NordWest-Gruppe an den
börsenorientierten Allianz-Konzern. Dies machten die Kommunen gegenüber dem
Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Wolfgang Kirsch, als
auch gegenüber dem Präsidenten des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Rolf
Gerlach deutlich. Als öffentlicher Versicherer habe die Provinzial NordWest
eine herausragende Bedeutung für die Region und ihre Bürgerinnen und Bürger.
„Es geht um die Zukunft einer seit fast 300 Jahren in der Region verwurzelten
Institution und regionalen Marktführers im Versicherungsgeschäft“, so
Bürgermeistersprecher Richard Borgmann. Die Städte und Gemeinden weisen darauf
hin, dass die Provinzial ein westfälisch solider Arbeitgeber sei, der 1600
Menschen direkt und weiteren rund 2000 Menschen in den Geschäftsstellen sichere
Arbeitsplätze biete. Jährlich würden rund 250 junge Menschen allein in den
Geschäftsstellen ausgebildet und in eine sichere berufliche Zukunft geführt.
„Das Unternehmen unterstützt und fördert die Kultur, den Sport, die
Kommunen, die Feuerwehren und soziale Einrichtungen in Westfalen. All dies
dient der westfälischen Identität“, betont Borgmann die Bedeutung der
Provinzial Versicherung und ihr Engagement für die Region. Er weist darauf hin,
dass der Sparkassenverband und der Landschaftsverband als Miteigentümer
maßgeblich über den geplanten Verkauf zu entscheiden hätten. Die Städte und
Gemeinden bitten Dr. Kirsch und Dr. Gerlach daher um umfassende Aufklärung in
dieser Sache und um Darlegung der Gründe und Motive der Verkaufsabsichten.
Gleichzeitig fordern die Bürgermeister im Kreis Coesfeld die Vertreter in den
verantwortlichen Gremien des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und der
Westfälischen Sparkassen sowie den Vorstand der Provinzial-Versicherung auf,
eine Gegenstrategie zu entwickeln.
Seitens der Ausschussmitglieder wird geäußert, dass eine Resolutionserklärung aufgrund des aktuellen Entwicklungsstandes für derzeit nicht notwendig erachtet werde. Bürgermeister Gromöller wird jedoch bei einem eventuell weiteren Vorgehen Unterstützung seitens der Ausschussmitglieder zugesagt.