Neubau – und Abschied aus der Grundschule

Der Neubau steht vor dem Abschluss und kann sehr wahrscheinlich zum neuen Schuljahr bezogen werden. Darauf freuen wir uns alle sehr und ich möchte mich im Namen der gesamten Schulgemeinde – Eltern, Schüler, Lehrer – für den großen Einsatz aller Beteiligten, insb. bei Herrn Pölling, bedanken.

Mit dem Einzug ins neue Gebäude ist ein Auszug aus den Gebäuden der Grundschule verbunden. Wir waren vor knapp 10 Jahren froh, dass wir in der Grundschule Platz fanden – auch wenn die Situation für uns wie für die Grundschule mit Einschränkungen verbunden war.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Kolleginnen und Kollegen, besonders bei Frau Sommer, für das kollegiale Miteinander in der gemeinsamen Zeit bedanken. Denn die gemeinsame Zeit erleichterte so manche Absprache. Täglich begegneten sich die Schüler beider Schulen, man war sich automatisch „nahe“. Die Grundschule war nicht die Schule von nebenan, sondern wir sahen unsere zukünftigen Schüler und konnten quasi ein bisschen in die Zukunft schauen. Es war oftmals auch schön, die Grundschullehrerinnen zu sehen und sich kurz zu unterhalten.

Das ist leider – aus dieser Perspektive – ab Sommer vorbei und ich würde mich freuen, wenn wir unsere gute Nachbarschaft weiter pflegen.

 

 

Abiturprüfungen im aktuellen Schuljahr

Vor 9 Jahren hatten wir die geringste Anmeldequote an der AFG mit knapp 100 SchülerInnen. Insofern ist es verständlich, dass nun, nach 9 Jahren in der Sek. I + II, nur relativ wenige SchülerInnen ihre Abiturprüfungen ablegen. Alle SchülerInnen wurden zu den Prüfungen vor drei Wochen zugelassen und am 19.5. fanden die mündlichen Prüfungen statt. In welcher Form wir unsere Schülerinnen und Schüler am 26. Juni angemessen verabschieden, ist noch unklar; wir warten auf die Vorgaben vom Ministerium.

 

 

Lehrer der AFG haben die Erstimpfung

Nach Anfrage der Schulträgerin Havixbeck mit der Stadt Billerbeck haben sich die Lehrerinnen und Lehrer im Impfzentrum Dülmen mit einem mRNA-Impfstoff zum ersten Mal impfen lassen können. Einige wenige Lehrer konnten bereits an anderer Stelle ihre Impfmöglichkeit wahrnehmen. Neben dem Lehrpersonal sind auch die Hausmeister beider Standorte, die Mensaleitungen, das Personal der Ganztags- und Notbetreuung, sowie die Sekretärinnen in Havixbeck und Billerbeck berechtigt. Ich gehe davon aus, dass im neuen Schuljahr alle Lehrkräfte vollständig geimpft sind. Hoffentlich sind in möglichst kurzer Zeit auch unsere Schüler vergleichbar gut geschützt wie wir!“

 

 

Schülerinnen des 9. Jahrgangs gewinnen mit ihrem selbstgeschriebenen Song „We won’t be the last“ den Landespreis beim Europäischen Wettbewerb

“We won`t be the last – Wir werden nicht die Letzten sein“, ist der Titel des viereinhalb-minütigen Videos, das drei 9.-Klässlerinnen, Lena Marie Thelen, Lilly Jansen und Ida Marie Howey, gemeinsam gedreht haben. Von der Musik über den Text bis zum Videodreh haben die AFG-Schülerinnen alles in Eigenregie produziert. Unterstützt wurden sie dabei von ihrer Lehrerin, Dr. Franziska Dittert, die als Geschichtslehrerin im Rahmen der Begabtenförderung der AFG die Initiative ergriff, mit 13 SchülerInnen der 8. und 9. Klassen am 68. Europäischen Wettbewerb teilzunehmen. Das Thema in diesem Jahr: „Digital EU – and you“ - welche Folgen hat die Corona-Pandemie für unsere Gesellschaft?

„Mit wachsender Begeisterung“ haben die drei fünf Monate an ihrem Projekt gearbeitet, erzählt Dittert. „Ich habe mich riesig gefreut, dass sie ihren Wettbewerbsbeitrag, trotz der oft schwierigen Umstände während der Pandemie, fertiggestellt haben.“ Das Engagement der Jugendlichen wurde belohnt: Mit „We won´t be the last“ sind sie Landessieger in NRW geworden und nehmen nun am Bundesentscheid teil.

Was diesen Beitrag so besonders macht, ist neben den aussagekräftigen Bildern und der eingängigen Musik die brennende Thematik: „Die Hauptaussage ist, dass man nur zusammen Probleme wie den Klimawandel oder Rassismus, bewältigen kann“, sagt Lena. Und Lilly ergänzt: „Viele Bewegungen konnten nur durch die sozialen Medien so präsent werden, wie sie jetzt sind. Ohne das Internet, hätten Themen wie „Fridays for Future“, „Black Lives Matters“ oder der Einsatz für alternative sexuelle Orientierung (LGBTQ(IA+) nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit bekommen.“ Im Refrain heißt es: „We don’t think virtually and it’s time to face reality. Start believin‘ us ‘cause we won’t be the last.” - „Wir denken nicht virtuell und es ist Zeit, sich der Realität zuzustellen. Fangt an, uns zu glauben, denn wir werden nicht die letzten sein.“ Dieses Statement spricht für sich.

Das Video sehen Sie auf der Homepage der Anne-Frank-Gesamtschule: www.afg-havixbeck-billerbeck.de

 

 

Gegen das Vergessen: SchülerInnen putzen Stolpersteine und erinnern an den Holocaust

Svenja Halsband, Oberstufenschülerin und Schülersprecherin der AFG putzt den kleinen „Stolperstein“ mit Wasser und Seife, bis das goldfarbene Material glänzt, Tinus Lühn und Paul Höeker (beide aus dem 9. Jahrgang) schauen schweigend zu. Die kleinen goldfarbenen Steine gehören in Havixbeck schon lange zum Stadtbild, und doch wissen viele Kinder und Jugendliche nicht, dass die ungewöhnlichen Pflastersteine an die Opfer des Holocaust erinnern. Die Schülervertretung (SV) der AFG und der Friedenskreis treffen sich daher jedes Jahr am 8. Mai zum „Tag der Befreiung“, der das Ende des 2. Weltkriegs markiert, um an die Verbrechen des Nationalsozialismus zu erinnern. Verbunden damit sei „die Hoffnung, dass durch diese Erinnerungen Werte geschaffen werden, die verhindern, dass so etwas nochmal vorkommt“, erklärt SV-Lehrerin Julian Kampmann.

Bedeutsam seien vor allem die vielen „individuellen Geschichten“, meint SV-Kollege Simon Lütkenhaus. „Dadurch, dass die Stolpersteine das Leid auch hier vor Ort, in Havixbeck und in Billerbeck, symbolisieren, wird die Geschichte für die Schülerinnen und Schüler greifbar.“ Zum Beispiel das Schicksal Yvonne Gersons, von dem Christa Degemann erzählt, die gemeinsam mit Robert Hülsbusch stellvertretend für den Friedenskreis der AFG teilnahm. Mit vier Jahren wurde die Kleine deportiert, nur zwei Jahre später starb das Kind in Auschwitz. Seit 2000 erinnert die kleine Stele des Künstlers Gunther Demnig in der Havixbecker Hauptstraße an das Grauen der Judenverfolgung. Dass die Grabsäule der Körperlänge eines vierjährigen Kindes entspricht, beeindruckt auf beklemmende Weise.

„Die Bereitschaft der Schülerschaft, Stolpersteine zu putzen, ist groß“, sagt SV-Lehrerin Katrin Blumenthal. Lotta Nienkemper, Schülerin der Q2, spricht wohl für alle Beteiligten, wenn sie sagt, dass es ihr darum gehe, die Opfer „nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und ihnen den nötigen Respekt zu zeigen.“ Auch die in Billerbeck neu verlegten Steine sollen bald einbezogen werden. „Die Billerbecker Schülerinnen und Schüler haben uns eigenständig dazu aufgefordert, diese Tradition auch dort einzuführen“, so Blumenthal. Ziel sei dabei auch, als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wiederholt Zeichen gegen Diskriminierung und Ungerechtigkeit zu setzen.

 

 

Spannende Einblicke in Berufe

Seit 2001 öffnen Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen und Schüler. Dabei geht es vor allem darum, eine Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees zu etablieren. An der AFG wird der Girls’ und Boys’ Day für Achtklässlerinnen und -klässler im Rahmen der Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ wahrgenommen, beteiligt sind Betriebe im ganzen Münsterland.

Mädchen blicken gemeinsam mit Kfz-Mechanikern unter Motorhauben, Jungs unterstützen Erzieherinnen in Kitas, lernen Nähen in einer Schneiderei oder gehen Friseurinnen und Friseuren zur Hand. Unter Pandemie-Bedingungen gestaltete sich die Berufserkundung etwas anders als gewohnt, denn nur etwa die Hälfte aller Schüler konnte einen Schnuppertag in Präsenz „ergattern“, wie Sabine Adler , Studien- und Berufswahlkoordinatorin der AFG, erzählt. Die anderen hatten die Gelegenheit, den Tag digital zu erleben mit Hilfe von Videos, geführten Videokonferenzen und auch Interviews, die Billerbecks Bürgermeisterin Marion Dirks und Hubertus Messing, Personalchef der Stadt Billerbeck, mit Mitarbeitern örtlicher Betriebe führten.

„Eine gute Alternative“, lobt Adler und betont, dass das Gelernte mit den Klassenlehrern aufgearbeitet wird. „Digitale Praktika sind mitunter „genauso spannend wie reale“, sagt Iris Kattenbaum, Klassenlehrerin der 8.1. Marie Upmann beispielsweise durfte bei der Polizei NRW in einem nachgestellten Tatort virtuell die Spuren eines Einbruchs sichern. „Bei jedem Indiz, das ich gefunden habe, wurde mir ausführlich erklärt, aus welchem Grund es wichtig oder unwichtig ist“, freut sich die Schülerin, die jetzt auch weiß, was die Fliegerstaffel und der Streifendienst machen.