Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 11

Der Ausschuss empfiehlt dem Rat folgende Beschlussfassung:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, Grundlagen für ein integriertes Handlungskonzept zu schaffen und mit einem konkreten Zeitplan zu versehen.


Ausschussvorsitzender Wardenga begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt den Geschäftsführer des „Netzwerks Innenstadt“, Herrn Imorde.

 

Im Februar dieses Jahres fand eine Ortsbesichtigung unter Teilnahme von Herrn Imorde statt. Hauptthema waren die Leerstände im Ortskern. Herr Imorde berichtet von seinen Eindrücken und eventuellen Lösungsansätzen.

 

Nach Ansicht von Herrn Imorde genüge nicht allein ein Leerstandsmanagement zur Behebung der Leerstände in der Altenberger Straße. Vielmehr müsse in Kombination mit einem Ortsentwicklungskonzept geschaut werden, wie die Altenberger Straße und auch der Ortskern selbst attraktiver gestaltet werden können. Herr Imorde hält den Havixbecker Ortskern an sich für sehr spannend, weist aber auf einige Schwachstellen hin. So sei eine Beschilderung nicht in ausreichendem Maße vorhanden. Für Ortsunkundige seien Wegebeziehungen teilweise nicht zu erschließen. Als Beispiel hierfür nennt er die Wege zwischen Kirchplatz bzw. Rathausplatz und Ortskern. Außerdem seien die genannten Plätze zu unattraktiv gestaltet und laden daher nicht zum Verweilen ein. Hier könne er sich nach Umgestaltung eine Ruhezone mit Außengastronomie vorstellen.

 

Herr Imorde empfiehlt die Aufstellung eines integrierten Handlungskonzepts, welches ggf. durch regionale Städtebaufördermittel unterstützt werden könne. So bestehe die Möglichkeit, Kultur, Wohnen und Einkaufen in ein vernünftiges Gesamtkonzept einzubinden. Einzelne Maßnahmen reichen in der Regel nicht aus, um einen Ortskern wieder zu stärken.

 

Nach seinem Bericht stellt sich Herr Imorde den Ausschussmitgliedern für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung.

 

Es wird noch einmal über die nicht ausreichende Beschilderung diskutiert. Herr Imorde führt aus, dass es sich hierbei nur um einen Baustein eines anzugehenden Projektes handele. Plätze, Parkplätze oder Orte, die nicht ausgeschildert seien, können von Externen nicht gefunden und somit nicht angelaufen werden.

 

Herr Kerkering berichtet, dass es in der Vergangenheit schon Beratungen zur Umgestaltung des Rathausplatzes gegeben habe. Problematisch sei jedoch die Finanzierung. Herr Imorde verweist in diesem Zusammenhang noch einmal auf die Möglichkeit der finanziellen Unterstützung durch Städtebaufördermittel. Bei Aufstellung eines integrierten Handlungskonzepts werde ein langfristiger Plan mit verschiedenen Bausteinen aufgestellt, die nach Dringlichkeit und finanziellen Mitteln abgearbeitet werden.

 

Herr Hense fragt, ob das „Netzwerk Innenstadt“ bei der Aufstellung eines integrierten Handlungskonzepts Hilfestellung leisten könne. Herr Imorde teilt mit, dass das „Netzwerk Innenstadt“ in Bezug auf das Aufzeigen von Chancen und Schwächen auf dem Weg dorthin beratend tätig sein könnte. Das Aufstellen eines integrierten Handlungskonzepts dürfe aber nicht von dort erfolgen, dies sei Aufgabe eines Planungsbüros.

 

Grundstock für weitere Planungen könnten die zahlreichen bereits laufenden Havixbecker Initiativen sein. Hierzu zählen beispielsweise die  Studien der Studenten des Instituts für Geographie, der geplante Strategie-Workshop der Werbegemeinschaft oder die Planungen des Sandsteinmuseums. Eine Abstimmung und Information untereinander solle erfolgen und ggf. optimiert werden. Seitens der Ausschussmitglieder wird der Wunsch geäußert, über alle Ergebnisse informiert zu werden. Dies wird seitens der Verwaltung zugesagt. Bürgermeister Gromöller gibt an, dass Erkenntnisse aus Einzelhandelsgutachten, Marketingkonzept, Gemeindeentwicklungskonzept und Verkehrsentwicklungskonzept zusammengetragen werden könnten. Möglicherweise seien schon hieraus Schlüsse zu ziehen, über die dann ebenfalls berichtet werden könne.

 

Seitens der Ausschussmitglieder wird vorgeschlagen, einen interkommunalen Antrag unter Beteiligung der Gemeinden Billerbeck und Nottuln zu überdenken. Möglicherweise könnten Synergieeffekte erzielt werden.

 

Auf die Frage von Frau Lehr, welche Branche sich in der Altenberger Straße ansiedeln sollte oder ob es nicht besser sei, dort beispielsweise altengerechte Wohnungen zu errichten, antwortet Herr Imorde, dass die leerstehenden Ladenlokale in Privateigentum stehen und daher die Vorgabe eines Mieters schwierig erscheine. Eine Möglichkeit könne sein, die Mieten der Geschäftsräume im Anfangszeitraum stark herabzusetzen, um einen Anreiz für Geschäftsleute zu schaffen und die Straße schnell wieder zu beleben. Später könne die Miete sukzessive dem Umsatz angepasst werden.

 

Ausschussvorsitzender Wardenga bedankt sich bei Herrn Imorde für seine Ausführungen.

 

Die Ausschussmitglieder sind sich einig, dass ein integriertes Handlungskonzept aufgestellt werden soll. Seitens der Verwaltung soll dem Rat Ende des Jahres - im Hinblick auf die Finanzierung - ein konkreter Vorschlag vorgestellt werden.

 

Nunmehr wird folgender Beschlussvorschlag verfasst, über den im Anschluss abgestimmt wird: