Herr Dr. Habbel berichtet wie folgt:

 

AFG IN HAVIXBECK UND BILLERBECK

Die Bezirksregierung genehmigte unmittelbar im Anschluss an das Anmeldeverfahren die Bildung des Teilstandortes in Billerbeck. Auch wenn die AFG zu diesem Zeitpunkt noch einige freie Plätze zur Verfügung hatte, sind diese inzwischen gefüllt – ja, es mussten mehrere SchülerInnen sowohl für Billerbeck als auch für Havixbeck abgelehnt werden.

 

Konkret: In Billerbeck werden im kommenden Schuljahr in zwei Klassen 58 SchülerInnen unterrichtet, 6 von ihnen haben sonderpädagogischen Förderbedarf. In Havixbeck werden 116 SchülerInnen zur AFG gehen, drei von ihnen haben sonderpädagogischen Förderbedarf. Die 10 SchülerInnen mit Migrationshintergrund, die sowohl aus Billerbeck als auch aus Havixbeck kommen, gehen alle – nach der Entscheidung durch die Generalistin für Integration im Kreis Coesfeld, Frau Hüttmeier – nach Havixbeck. In Havixbeck wird – wie in den anderen Jahren auch – erneut die Bläserklasse für 30 SchülerInnen eingerichtet; somit kann die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Musikschule fortgesetzt werden. Für die Oberstufe sind ca. 80 SchülerInnen angemeldet, 15 kommen von anderen Schulen aus der Baumbergeregion und aus Münster. – Damit nimmt die AFG zum Schuljahr 2018/19 die größte Schülerzahl ihrer 28-jährigen Geschichte auf.

 

Auch in der Lehrerschaft wird es viel Wechsel geben: Zum Ende des Schuljahres werden insgesamt sieben KollegInnen der AFG in den Ruhestand versetzt werden. Da im kommenden Schuljahr mehr SchülerInnen als im aktuellen Schuljahr die AFG besuchen, werden entsprechend viele KollegInnen zur AFG versetzt oder neu eingestellt. Die Stellenbesetzung der Sonderpädagogen wird noch geklärt. Nachdem die Didaktische Leitung mit Stephan Humpohl erfolgreich besetzt wurde, wird voraussichtlich auch die Abteilungsleitung für die Jahrgangsstufen 8 bis 10 einen neuen Leiter bekommen.

 

Gemeinsam mit der Schulleitung und der Steuergruppe bereiten wir intensiv das neue Schuljahr vor. Hier sind viele Fragen zu klären. Alle Überlegungen stehen unter der Überschrift: die AFG – eine (!) Schule an zwei Standorten. Wir möchten die Leitideen unserer Schule mit einer vergleichbaren Qualität an zwei Standorten verwirklichen und gemeinsam gehen wir diese Herausforderungen an.

 

Beispiel 1: Die AFG ist eine Teamschule. Angesichts der Schulgröße von über 1.000 SchülerInnen begreifen wir einen Jahrgang als eine Einheit, als ein Team. Das neue Team 5 wird sich mit ihren LehrerInnen und SchülerInnen an zwei Standorten als Einheit begreifen. Um diese Idee umzusetzen, werden wir KollegInnen des 5. Jahrgangs möglichst an beiden Standorten einsetzen, Teamkonferenzen werden in Billerbeck und Havixbeck stattfinden, Projekte sollen an beiden Schulstandorten umgesetzt werden.

 

Beispiel 2: Die Organisation der Schule wird auf neue Füße gestellt. Dafür holen wir uns auch Unterstützung von außen und besuchen andere Gesamtschulen sowie das Gymnasium Arnoldinum in Steinfurt; all diese Schulen haben zwei Standorte. Denn an beiden Standorten muss nicht nur der Unterricht zur gleichen Zeit beginnen, auch die Pausen müssen gleichzeitig sein. Die AFG hat seit Jahren die 90-Minuten-Unterrichtsstunde, die Gemeinschaftsschule in Billerbeck jedoch eine 60-Minuten Unterrichtsstunde. Wie können in einem Gebäude (Billerbeck) zwei Zeitsysteme synchronisiert werden? Reichen die Pausenzeiten für einen Wechsel der Lehrer und wo können sie parken? Wie kann der Vertretungsunterricht geregelt werden?

 

Beispiel 3: Welche guten Ideen, die in Billerbeck seit Jahren erfolgreich umgesetzt werden, können wir auf die AFG übertragen? Konkret: Die Stadt Billerbeck finanziert seit Jahren 1,2 Stellen der Schulsozialarbeit zu einem Drittel mit und greift auf zwei Drittel Fördermittel des Landes zurück. Angesichts der erweiterten Herausforderung durch mehr Intergrations- und InklusionsschülerInnen ist es sinnvoll, wenn der künftige Schulträger Havixbeck dieses Modell für beide Schulstandorte übernimmt und sich an der Finanzierung von Schulsozialarbeitern beteiligt. Ist hierzu der Schulträger bereit?

Drei Beispiele, die die Komplexität der Herausforderung einer Schule an zwei Standorten verdeutlichen. Diese Herausforderungen stehen neben der Planung und Durchführung eines Neubaus und neben der Planung und Durchführung des Medienentwicklungskonzepts.

 

Die AFG hat durch die hohen Anmeldezahlen einen großen Vertrauensvorschuss durch die Eltern in der Baumbergeregion erhalten. Aber auch in einem Jahr müssen wir dieselben hohen Anmeldezahlen erreichen, sonst kann die Teilstandortlösung in Billerbeck scheitern. Denn die Bezirksregierung kann die Genehmigung wieder zurückziehen. Im kommenden Jahr stehen wir alle unter besonderer Beobachtung von vielen Menschen und Institutionen. Nur gemeinsam können wir die AFG für eine gute Zukunft gestalten! Vor diesem Hintergrund: Ich bedanke mich für die große Unterstützung des Schulträgers und der Parteien und bitte darum, dass wir auch weiterhin so erfolgreich an einem Strang ziehen.

 

 

AFG BETEILIGT SICH AN DER TRADITIONELLEN MÜLLSAMMELAKTION

Seit Jahren sammeln ehrenamtliche Helfer Müll von Straßen und Plätzen, aus Büschen und Gräben – und seit Jahren beteiligt sich der 6. Jahrgang der AFG an dieser Aktion. Müllzangen, Handschuhe und Müllsäcke wurden am vergangenen Wochenende im Foyer des Rathauses ausgeteilt und am Ende gab es Kaffee und Kuchen sowie erfrischende Getränke.

In diesem Kontext erhielt ich folgende E-Mail: „Ich bin eine Bürgerin des schönen Ortes Havixbeck und habe heute viele junge Menschen beim Müll einsammeln gesehen. Auf Nachfrage in einem Havixbecker Portal habe ich erfahren, dass es Jugendliche Ihrer 6er gewesen sein sollen. Ich habe mich sehr über diese Aktion junger Menschen gefreut, so dass ich das gerne mit einem Obolus in deren Klassenkasse honorieren würde. Wie können wir das lösen?“ – Wir werden das ‚Problem‘ lösen J

 

 

USA – AUSTAUSCH: JUNGE AMERIKANER IM RATHAUS EMPFANGEN

Für 15 junge Amerikaner ist es der erste Besuch in Deutschland. Angekommen sind die Gäste am 15. März und einen Tag später wurde die Gruppe im Rathaus der Gemeinde von Fachbereichsleiterin Monika Böse empfangen. Sie erzählte den Gästen – 13 Schülerinnen und zwei Schüler aus den Jahrgangsstufen 9 bis 12 der Schule in Michigan und den betreuenden Lehrern Chris Morhead und Karen Richard – einiges aus der Gemeinde und ergänzte so die Ausführungen von Friedhelm Brockhausen. Der Vorsitzende des Heimatvereins hatte die Jugendlichen zuvor auf einem Gemeinderundgang mit Informationen versorgt.

 

Für die Anne-Frank-Gesamtschule organisieren die Lehrerinnen Katharina Karsch und Alexandra Revering den Austausch. Der Kontakt in die USA besteht seit 1999. Alle zwei Jahre werden Gäste aus Übersee erwartet. Jeweils im Herbst des Vorjahres besuchen AFG-Schüler die USA. – Ich danke der Gemeinde für die freundliche Aufnahme unserer Gäste.

 

 

SOZIALFÜHRERSCHEIN AM STIFT TILBECK

Sechs AFG-SchülerInnen haben jetzt ihr Zertifikat „Sozialführerschein“ erhalten. Dies war damit schon der zweite Kursabschluss in diesem Jahr! An drei Terminen hospitierten die SchülerInnen in verschiedenen Bereichen, in denen Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag oder Arbeitsalltag begleitet werden. Außerdem bekamen sie bei zwei weiteren Terminen am Anfang und am Ende theoretisches Wissen über die Arbeit in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen vermittelt.

 

Im zweiten Teil des letzten Treffens stellte Christoph Möllering aus Billerbeck sich und seinen persönlichen Werdegang vor – vom Leben auf einem Bauernhof über die schulischen Erfahrungen bis hin zur Tätigkeit in den Tilbecker Werkstätten.

Eine Schülerin sagte: „Das Leben von Menschen mit Handicap und die damit verbundenen Themen sind gar nicht viel anders als unsere“. Organisiert werden die Kurse von Reinhard Nieweler, der unter anderem zuständig ist für das Ehrenamt in Tilbeck.

 

 

RAUSCHBRILLE“ ZEIGT GEFAHREN

„Wie würdet ihr als Eltern reagieren, wenn eure Kinder betrunken nach Hause kommen?“ „Was tun, wenn Freunde von euch so viel getrunken haben, dass der Notarzt kommen muss?“ „Wie wirkt eigentlich welche Menge Alkohol und was sind die Konsequenzen eines täglichen Konsums auch nur geringer Mengen Alkohol?“ – Mit diesen Fragen setzten sich die Schülerinnen und Schüler des siebten Jahrgangs in einem Projekt auseinander.

 

Diese zwei Tage sind als Programm für die 13-Jährigen, die in einem Alter sind, in dem schon bald Alkohol eine größere Rolle spielen wird, fest im Schulprogramm der AFG verankert. Außerschulische Experten unterstützten dabei die Arbeit der Klassenlehrer. Im Rahmen der NRW-Landeskampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“ übernahmen Mitarbeiter der Caritas-Beratung im Kreis Coesfeld, und Hans-Uwe Hahn vom Kreuzbund Coesfeld wichtige Module des Präventionsprojektes.

Am Beispiel von „Tom und Lisa“ beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema „Alkohol bei einer Party“. Rechtliche Aspekte wurden geklärt. Risiken und Alternativen zum frühen Alkoholkonsum wurden gegeneinander abgewogen. Mit „Rauschbrillen“ erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wie Alkohol die Verhaltensmöglichkeiten einschränkt.

 

 

„STILLE HELDEN“

Im Januar widmete sich eine Schülergruppe den „Stillen Helden“, die sich dem Nazi-Regime widersetzten und dadurch viele Menschenleben retteten. Das eindrucksvolle Ergebnis präsentierten die SchülerInnen den 50 Gästen, die in die Schul- und Gemeindebibliothek gekommen waren. – Anlass war der Auschwitz-Gedenktag, den der damalige Bundespräsident Roman Herzog 1996 für den 27. Januar initiiert hat.

 

Lehrer Henning Winter hatte zur Einstimmung einen Titel der Politrockband „ Ton Steine Scherben“ ausgewählt. Anschließend trug Schüler Stefan Mühlenbeck die Überlebensgeschichte von Marga Spiegel und ihrer Familie vor, die unter anderem 2009 unter dem Titel „Unter Bauern“ im Kino zu sehen war. Marga Spiegel war die Tante von Paul Spiegel, der sechs Jahre Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland war. Mehrere Bauernfamilien im Münsterland versteckten Marga und Siegmund Spiegel mit ihrer Tochter von 1943 bis 1945 und bewahrten sie so vor der Deportation. Wenig bekannt sein dürfte, dass im Zweiten Weltkrieg 2.000 Juden in Albanien Zuflucht fanden. Entscheidend dafür war „Besa“, ein Ehrenkodex, der das Versprechen beinhaltet, seinen Gast zu schützen. Und weil die Albaner das taten, gilt Albanien als das einzige von Deutschen besetzte Land in Europa, das nach 1945 mehr Juden hatte als vorher.