Sitzung: 30.03.2017 Ausschuss für Bau- und Gemeindeentwicklung
Die
CDU-Fraktion hat mit Schreiben vom 02.09.2016 zur Aktion „Havixbeck blüht auf“
aufgerufen.
Um
die Blühstreifen auch aus ökologischer Sicht sinnvoll zu gestalten hat die
Gemeinde Kontakt zum Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V. aufgenommen. Neben
dieser Thematik wurde auch über die Heckenpflege gesprochen.
Blühstreifen:
Bevor
die Randstreifen z.B. zwischen Fahrradwegen und Straßen ausgewählt werden,
sollten Sie vorab kartiert und bewertet werden. Hierzu soll ein weiteres
Gespräch mit dem Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V., dem
landwirtschaftlichen Ortsverein Havixbeck-Hohenholte und Gemeinde stattfinden.
Außerorts ist eine Einsaat der Wegränder aus Sicht des Naturschutzzentrums
nicht zielführend. Wegränder können, sofern nötig, über Mahdgutübertragung
aufgewertet werden. Das größte Problem ist die aktuelle Pflege (mulchen). Zur
Entwicklung und Erhaltung artenreicher Wegränder muss gemäht und abgeräumt
werden (Nährstoffentzug)! Andernfalls bleiben Mahdtgutübertragungen
wirkungslos. Die ausgewählten Randstreifen müssen für eine örtliche
Mahdgutübertragung, durch vorher abgemähten artenreichen Wegesrand, vorbereitet
werden. Hierzu muss an den Wegesrändern der jetzige Bewuchs abgefräst und evt.
der Boden ausgezehrt werden. Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass hierdurch
ein erhöhter Pflegeaufwand zu erwarten ist. Langfristig entfällt das Fräsen von
Wegrändern, da weniger Material im Wegrand verbleibt! Schon jetzt kann viel für
die Natur getan werden, indem ein Teil der Wegränder nicht gemäht wird (an
verkehrssicherungsunbedenklichen Stellen), sondern über Winter stehen bleibt.
Heckenrückschnitte:
kurzer
Überblick zur Heckenpflege aus ökologischer Sicht:
- Die Hecke soll alle 10-15 Jahre
auf den “Auf-den-Stock-setzen“, um die Funktion zu erhalten und den
Pflegeaufwand zu reduzieren.
- In Abschnitten von 20 – 30 m alle
Sträucher in der Hecke in ca. 20 Zentimeter Höhe abschneiden. Wichtig ist,
dass eine Heckenreihe möglichst nicht komplett entfernt wird, sondern dass
jeweils im Wechsel Heckenabschnitte stehen bleiben. Hierdurch wird der
Lebensraum „Hecke“ nie vollständig in seiner Funktion beeinträchtigt und
es werden zusätzlich unterschiedliche Altersstadien geschaffen. Die
Vielfalt der Lebensräume erhöht sich. Es wird eine buchtige Heckenstruktur
angestrebt. Dieses kann wahrscheinlich bei kurzen Wegen aus
wirtschaftlichen Gründen teilweise nicht eingehalten werden. An Wegen mit
gegenüberliegenden Hecken sollte insbesondere bei kurzen Wegen pro Jahr
nur eine Seite gepflegt werden.
- Markante Einzelbäume sollten als
„Überhälter“ stehen bleiben. Pro 100 m sind 3-10 Bäume sinnvoll.
- Es ist sinnvoll Totholz im
Querschnitt der Hecke zu belassen, um die Artenvielfalt zu erhöhen.
Geschnittenes Material kann ungehäckselt als „Benjeshecke“ in dem
gepflegten Bereichen belassen werden oder zur Schließung von Lücken im
ungepflegten Bestand verwendet werden.
Das
Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V. und die Gemeinde werden im Spätsommer
gemeinsam die Heckenabschnitte ansehen, die in 2017 „Auf-den-Stock-gesetzt“
werden sollen, um eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Pflegemaßnahme an
unseren Hecken durchzuführen.