Die CDU-Fraktion hat mit Schreiben vom 02.09.2016 zur Aktion „Havixbeck blüht auf“ aufgerufen.

Um die Blühstreifen auch aus ökologischer Sicht sinnvoll zu gestalten hat die Gemeinde Kontakt zum Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V. aufgenommen. Neben dieser Thematik wurde auch über die Heckenpflege gesprochen.

 

Blühstreifen:

Bevor die Randstreifen z.B. zwischen Fahrradwegen und Straßen ausgewählt werden, sollten Sie vorab kartiert und bewertet werden. Hierzu soll ein weiteres Gespräch mit dem Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V., dem landwirtschaftlichen Ortsverein Havixbeck-Hohenholte und Gemeinde stattfinden. Außerorts ist eine Einsaat der Wegränder aus Sicht des Naturschutzzentrums nicht zielführend. Wegränder können, sofern nötig, über Mahdgutübertragung aufgewertet werden. Das größte Problem ist die aktuelle Pflege (mulchen). Zur Entwicklung und Erhaltung artenreicher Wegränder muss gemäht und abgeräumt werden (Nährstoffentzug)! Andernfalls bleiben Mahdtgutübertragungen wirkungslos. Die ausgewählten Randstreifen müssen für eine örtliche Mahdgutübertragung, durch vorher abgemähten artenreichen Wegesrand, vorbereitet werden. Hierzu muss an den Wegesrändern der jetzige Bewuchs abgefräst und evt. der Boden ausgezehrt werden. Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass hierdurch ein erhöhter Pflegeaufwand zu erwarten ist. Langfristig entfällt das Fräsen von Wegrändern, da weniger Material im Wegrand verbleibt! Schon jetzt kann viel für die Natur getan werden, indem ein Teil der Wegränder nicht gemäht wird (an verkehrssicherungsunbedenklichen Stellen), sondern über Winter stehen bleibt.

 

Heckenrückschnitte:

kurzer Überblick zur Heckenpflege aus ökologischer Sicht:

  • Die Hecke soll alle 10-15 Jahre auf den “Auf-den-Stock-setzen“, um die Funktion zu erhalten und den Pflegeaufwand zu reduzieren.
  • In Abschnitten von 20 – 30 m alle Sträucher in der Hecke in ca. 20 Zentimeter Höhe abschneiden. Wichtig ist, dass eine Heckenreihe möglichst nicht komplett entfernt wird, sondern dass jeweils im Wechsel Heckenabschnitte stehen bleiben. Hierdurch wird der Lebensraum „Hecke“ nie vollständig in seiner Funktion beeinträchtigt und es werden zusätzlich unterschiedliche Altersstadien geschaffen. Die Vielfalt der Lebensräume erhöht sich. Es wird eine buchtige Heckenstruktur angestrebt. Dieses kann wahrscheinlich bei kurzen Wegen aus wirtschaftlichen Gründen teilweise nicht eingehalten werden. An Wegen mit gegenüberliegenden Hecken sollte insbesondere bei kurzen Wegen pro Jahr nur eine Seite gepflegt werden.
  • Markante Einzelbäume sollten als „Überhälter“ stehen bleiben. Pro 100 m sind 3-10 Bäume sinnvoll.
  • Es ist sinnvoll Totholz im Querschnitt der Hecke zu belassen, um die Artenvielfalt zu erhöhen. Geschnittenes Material kann ungehäckselt als „Benjeshecke“ in dem gepflegten Bereichen belassen werden oder zur Schließung von Lücken im ungepflegten Bestand verwendet werden.

 

Das Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V. und die Gemeinde werden im Spätsommer gemeinsam die Heckenabschnitte ansehen, die in 2017 „Auf-den-Stock-gesetzt“ werden sollen, um eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Pflegemaßnahme an unseren Hecken durchzuführen.