Sitzung: 06.09.2016 Ausschuss für Jugend, Soziales, Schule und Sport
Vor dem
Hintergrund der im Herbst letzten Jahres dramatischen Entwicklung der Zuströme
politischer Flüchtlinge in die Bundesrepublik und der damit verbundenen
Zuweisungen nach Havixbeck hat sich gezeigt, dass die Unterbringungskapazitäten
ausgeschöpft waren und ganz zeitnah keine weiteren Plätze geschaffen werden
konnten.
Aus diesem
Grunde haben erste Gespräche mit der Stift Tilbeck GmbH stattgefunden mit dem
Ziel, in nicht mehr aktuell genutzten Gebäudeteilen Flüchtlinge unterzubringen.
Hierbei war zu klären, welche baulichen Maßnahmen hierzu erforderlich werden
und wie eine Integration der Flüchtlinge im Stift Tilbeck als Wohn-, Arbeits-
und Lebensmittelpunkt von Menschen mit Behinderungen im Sinne eines guten
Miteinanders gelingen kann.
Die
Vorbereitungen zur baulichen Ertüchtigung der in Frage kommenden Räume sind
zeitnah aufgenommen worden; so wurden z. B. im Rahmen der notwendigen
Baugenehmigungsverfahren auch Aspekte des Brandschutzes intensiv geprüft. Das
Baugenehmigungsverfahren beim Kreis Coesfeld hat mehrere Monate in Anspruch
genommen und konnte erst im späten Frühjahr abgeschlossen werden, so dass auch
erst ab diesem Zeitpunkt mit der Umsetzung der notwendigen Baumaßnahmen hätte
begonnen werden können.
Im Rahmen
eines im März d. J. von der Ethnologin, Frau Sandra de Vries, durchgeführten
Interkulturellen Kompetenztrainings für die beteiligten Mitarbeiter aus dem
Stift Tilbeck und der Gemeinde Havixbeck wurde deutlich, dass die Unterbringung
von Flüchtlingen in einer Einrichtung der Behindertenhilfe ein durchaus hohes
Maß an Informationen und Vorbereitungen erfordert, damit das Zusammenleben vor
Ort auch im guten Miteinander gelingen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass das
Gelände des Stiftes Tilbeck außerhalb der Ortslage von Havixbeck liegt und
insofern in der Akzeptanz der Flüchtlinge aber auch ganz praktisch bei der
verkehrlichen Anbindung an Havixbeck nicht optimal ist.
Inzwischen
hat sich die Flüchtlingssituation in Havixbeck spürbar entspannt. Es ist davon
auszugehen, dass die zugewiesenen Flüchtlinge in den schon bestehenden
Unterkünften bzw. in den von der Gemeinde schon konkret geplanten Wohnräumen
untergebracht werden können.
Da mit den
Umbauarbeiten aufgrund der zuvor geschilderten zeitlichen Verzögerungen auch
noch nicht begonnen worden ist, besteht Einvernehmen zwischen Stift Tilbeck und
Gemeinde Havixbeck, von der Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Gelände der
Stift Tilbeck GmbH zurzeit abzusehen.
Seitens des
Stiftes Tilbeck sind für die Vorbereitung der baulichen Veränderungen im
Gebäude Hildegard Aufwendungen entstanden, über deren Verteilung noch eine
Regelung zwischen der Gemeinde und dem Stift Tilbeck herbeigeführt werden muss.
Zurzeit laufen die Abstimmungsgespräche.