Frau Böse berichtet zunächst wie folgt:

 

Die jüngsten Zahlen:

 

Derzeit sind 127 Menschen durch die Gemeinde Havixbeck untergebracht.

 

Die Menschen kommen aus 20 verschiedenen Nationen: Eritrea, Bangladesch, Afghanistan, Ägypten, Kosovo, Algerien, Marokko, Libanon, Syrien, Guinea, Indien, Montenegro, Ghana, Türkei, Sri Lanka, Albanien, Pakistan, Russland, Irak, Georgien

 

Im Jahr 2014 haben wir 52 Personen aufgenommen und 15 Personen haben die Unterkünfte verlassen.

 

Im Jahr 2015, also in den vergangenen gut 8 Monaten, haben wir 86 Personen aufgenommen. Alleine im Verlauf der letzten 8 Tage wurden 15 Personen aufgenommen; davon eine 7-köpfige Familie am heutigen Tag.

 

26 Personen haben unsere Unterkünfte im Laufe des Jahres verlassen.

 

Neben Neuaufnahmen und Auszügen verändern familiäre Veränderungen die Unterbringungssituation. Zum Beispiel hat eine Familie im August ein Baby geboren, zwei weitere Frauen sind schwanger.

 

Bezüglich der Prognose ist zu sagen, dass inzwischen Zahlen von 800.000 Flüchtlingen in den Medien kursieren. Eine offizielle Mitteilung dazu ist bisher hier nicht eingegangen.

 

Es zeigt sich jedoch bereits jetzt, dass ein starker Zuzug weiterhin zu erwarten ist.

 

Zur aktuellen Wohnraumsituation:

 

Die bereits bestehenden Wohngebäude an der Altenberger Straße, am Mergelkamp, an der Schützenstraße und in der Schule Hohenholte sind weiterhin voll belegt. Bereits in der letzten Sitzung hat Frau Edelkamp berichtet, dass die Verwaltung beabsichtigt, die für einige Familien unerträglich enge Unterbringungssituation zu entzerren. Aufgrund der geschilderten Aufnahmesituation konnten hier bisher nur wenige Veränderungen vorgenommen werden, da die Aufnahme der neu ankommenden Flüchtlinge jeweils Vorrang hatte. Nach und nach werden diese Veränderungen jedoch umgesetzt.

 

Sehr erfreulich ist, dass in der Schule Hohenholte die zusätzlichen Räume im Erdgeschoss zur Verfügung stehen. Inzwischen sind dort die ersten Menschen eingezogen, in dieser Woche wird eine weitere Familie dort einziehen.

 

Für eine fünfköpfige Familie wurde eine Wohnung in einem Zweifamilienhaus angemietet.

 

Die Umbauarbeiten in dem Gebäude Im Flothfeld 120 sind nahezu abgeschlossen. Das Obergeschoss wird bereits von zwei Familien bewohnt, im Erdgeschoss wurde eine Familie vorübergehend untergebracht. In dieser Woche soll die endgültige Belegung des Erdgeschosses mit zwei Familien erfolgen. Das Untergeschoss soll so hergerichtet werden, dass dort Personen vorübergehend aufgenommen werden können, bis eine angemessene Unterkunft für sie zur Verfügung steht.

 

In der vergangenen Woche ist es gelungen, weitere Wohnungen an der Bergstraße anzumieten. Noch in dieser Woche soll die Herrichtung der Wohnungen abgeschlossen werden, so dass dort 3 Familien einziehen können.

 

In der letzten Woche waren – wie bereits oben berichtet – 8 Personen innerhalb von 2 Tagen unterzubringen. Da die Kapazitäten in den gemeindlichen Wohnräumen erschöpft waren, wurde eine fünfköpfige Familie für eine gute Woche in einer Ferienwohnung in Natrup untergebracht. In dieser Woche kann die Familie voraussichtlich dann an der Altenberger Straße einziehen.

 

Die heute neu aufgenommene siebenköpfige Familie konnte zunächst in den Räumen der ev. Kirchengemeinde untergebracht werden. Ein Umzug ist für die kommenden Tage geplant.

 

Da auch weiterhin mit der sehr kurzfristigen Zuweisungen von Flüchtlingen zu rechnen ist, ist die Verwaltung nach wie vor bemüht, Wohnraum zu schaffen oder anzumieten. Hier wurden verschiedene Optionen geprüft. In der Sondersitzung des Rates am 19.08.2015 wurde entsprechend berichtet.

 

Einige Havixbecker Bürgerinnen und Bürger haben angeboten, Einzelpersonen in ihren Haushalt aufzunehmen. Hier wird seitens der Verwaltung für jeden Einzelfall geprüft, welche Personen dafür jeweils in Frage kommen könnten.

 

Ebenfalls anzumerken ist, dass viele Bürgerinnen und Bürger die Verwaltung mit Spenden von Möbeln und Hausrat unterstützen. Auch hier wird jeweils im Einzelfall geprüft, welche Gegenstände angenommen werden können.

 

Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass die aktuelle Situation in erheblichem Maße Personal in der Verwaltung bindet – auf der einen Seite im Bereich der Leistungsgewährung und der Betreuung und Integration und auf der anderen Seite im Bereich der Gebäudeverwaltung, der Wohnraumbeschaffung und der praktischen Umsetzung, an der vor allem der Bauhof beteiligt ist. Bei allen beteiligten Stellen steht dabei das Wohl der ausländischen Flüchtlinge im Vordergrund. Erschwert wird die Lage derzeit durch einen hohen Krankenstand im Bauhof, so dass einige andere Arbeiten aktuell nicht in der gewohnt hohen Qualität ausgeführt werden können.

 

 

 

Nach dem Bericht von Frau Böse begrüßt Ausschussvorsitzende Schäpers Frau Schmitz-Heuer von der Initiative INCA-plus, welche über die im Bereich des ehrenamtlichen Engagements durchgeführten Aktivitäten berichtet.

 

Frau Schmitz-Heuer bedankt sich beim Ausschuss für die Einladung.

Die Organisation habe sich vor allem bemüht, die Verwaltung bei der Arbeit in der aktuellen Flüchtlingssituation zu entlasten.

Um eine bessere Organisation der Initiative zu erzielen, sei diese in 5 Gruppen unterteilt worden.

Eine dieser Untergruppen kümmere sich um die Sprachförderung von Flüchtlingskindern, wobei man auch nach Fördermitteln hierfür suche. Ziel sei es, zu den bereits angebotenen A1- und B2- Kursen einen zusätzlichen A2- Sprachkurs einzurichten, wobei die Flüchtlinge eine Eigenbeteiligung von 20 € übernehmen sollen, um den Wert dieses Sprachkurses zu verdeutlichen. Die Kurse sollen im September beginnen und einmal wöchentlich durchgeführt werden. Im Anschluss daran sollen auch Konversationskurse angeboten werden.

 

Eine weitere Gruppe kümmere sich um die Erstellung eines Willkommenspaketes für die Flüchtlinge. Ein Bestandteil dieses Paketes solle eine Broschüre sein, in der alle Notrufnummern aufgeführt werden. Auch Fotos von Schulen und kirchlichen und öffentlichen Einrichtungen sollen hier abgebildet werden, um Anlaufmöglichkeiten darzustellen. Es sei des Weiteren mit einem Verlag Gespräche bzgl. einer Erstellung eines Wörterbuches auf Bildebene geführt worden.

 

Frau Schmitz-Heuer berichtet, dass die Initiative zusammen mit der Verwaltung bei den Fahrtdiensten zur Asylantragstellungen in Dortmund und Bielefeld behilflich sei. Des Weiteren unterstütze man Flüchtlinge bei Schulanmeldungen.

 

Um die Aufgaben und Inhalte der Initiative der breiteren Bevölkerung näher zu bringen, werde sich INCA-plus am 23.10.2015 auf dem Markt mit einem Info-Stand vorstellen.

Außerdem werde es am 14.09.2015 ein Treffen mit dem Hohenholter Bürgerausschuss geben.

 

Frau Schmitz-Heuer macht eindringlich darauf aufmerksam, dass die Organisation keine Kleider-, Möbel- und Spielsachenspenden annehme. Eine Ausnahme bilden Fahrräder. Sie bedankt sich herzlich für die Hilfe von Asylanten, die bereits seit längerem in Havixbeck leben und ehrenamtlich Dolmetschertätigkeiten übernehmen.

 

Nach Frau Schmitz-Heuers Bericht erklärt ein Ausschussmitglied, dass gemeinnützige Organisationen unter www.stifter-helfen.de kostengünstig Software herunterladen können. Ein anderes Ausschussmitglied weist auf die Möglichkeit hin, unter www.bildung.de, Fördermittel für Projekte beantragen zu können. Frau Schmitz-Heuer bedankt sich für die Hinweise und erklärt, dass der Anziehungspunkt der Initiative einen Laptop finanzieren werde.

 

Nach einer kurzen Diskussion, regt Frau Schäpers an, dass die Initiative INCA-plus zusammen mit deren Spendenkonto auf die Homepage der Gemeinde Havixbeck aufzunehmen. Außerdem solle darauf hingewiesen werden, dass die Organisation Spendenbescheinigungen ausstelle.

 

Nachtrag der Verwaltung:

Die Bankverbindung von INCA-plus lautet: IBAN DE07 4006 9408 0400 0374 13 bei der Volksbank Baumberge BIC GENODEM1BAU.

 

 

Frau Schäpers bedankt und verabschiedet sich bei Frau Schmitz-Heuer.