Sitzung: 10.02.2015 Ausschuss für Jugend, Soziales, Schule und Sport
Herr Dr.
Habbel berichtet wie folgt:
Anmeldeverfahren an der AFG zum kommenden Schuljahr
Das Anmeldeverfahren ist abgeschlossen. Vergangene
Woche wurden knapp 150 Schüler für die Jahrgangsstufe 5 und über 100 Schüler
für die gymnasiale Oberstufe angemeldet. Leider können wir nicht alle
Schülerinnen und Schüler bei uns aufnehmen, da die Bezirksregierung auf Antrag
des Rates der Gemeinde Havixbeck die Zügigkeit unserer Schule angepasst hat. Ab
dem kommenden Schuljahr wird die AFG im 5. und 11. Jahrgang vierzügig starten.
Aus Nottuln,
Laer, Billerbeck und Altenberge haben viele Eltern ihre Kinder an der AFG
angemeldet, die meisten jedoch kommen und bleiben in Havixbeck (47 von 104
SchülerInnen sind von der Baumberge-Schule angemeldet worden).
Die
Einrichtung der Bläserklasse ist in diesem Jahr mit 24 SchülerInnen erstmals
noch nicht gesichert. Gemeinsam mit dem Leiter der Musikschule, Rainer Becker,
sowie mit beiden Bläserklassenlehrern Stefanie Kneip und Klemens Weißer
versucht die AFG nun, noch weitere interessierte Schüler zu gewinnen.
Weiter
gestiegen ist hingegen die Nachfrage interessierter Eltern und Schüler für das
Oberstufenzentrum. Über 30 Anmeldungen von Gymnasiasten und Realschülern aus
Münster und der Baumbergeregion konnte Jeanette Reineke, Leiterin der
Sekundarstufe II, entgegennehmen.
AFG erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27.1.
In mindestens vier Aktionen hat sich die AFG an der
Erinnerungsarbeit anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
beteiligt:
Symbolische
Beerdigungen – Gedenkfeier im Stift Tilbeck
Nachdem vor zwei Jahren Holzkreuze mit den
Namen der 228 von den Nazis deportierten Bewohner des Stiftes Tilbeck
aufgestellt worden waren und im vergangenen Jahr eine Bronzeplatte mit deren
Namen enthüllt worden war, stand diesmal die symbolische Beerdigung der Kreuze
im Mittelpunkt der Gedenkfeier. Die meisten der Kreuze waren bereits vorher in
das offene Grab gelegt worden, das restliche gute Dutzend wurden von denen, die
eine Fürbitte vorgetragen hatten, ins Grab hinuntergereicht, wo ein Mitarbeiter
sie vorsichtig neben die bereits dort liegenden Kreuze legte.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von einem Bläserquartett der
AFG und von Ludwina Wilken an der Gitarre. Von Seiten der AFG ist Ulla Schwenk
seit Jahren für den Kontakt zum Stift Tilbeck (bezogen auf die Gedenkfeier) verantwortlich.
Blumen gegen
das Vergessen - Aktion des Friedenskreises
Die AFG hat es sich seit Jahren zur
Aufgabe gemacht, in der Baumbergegemeinde die Erinnerung an die Opfer der
Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus aus der ehemaligen Nachbarschaft wachzuhalten.
Zum Zeichen, dass diese ermordeten Mitbürger nicht vergessen sind, legten
Mitglieder des Friedenskreises am Tag der Befreiung des Konzentrationslagers
Auschwitz vor 70 Jahren, Blumen an den Stolpersteinen nieder, in denen ihre
Namen festgehalten sind.
Die Steine wurden 2007 von dem Künstler Gunter Demnig gestaltet und jeweils
vor den Wohnhäusern der jüdischen Mitbürger, die verschleppt und ermordet
worden waren, ins Straßenpflaster eingelassen.
„Mir kann doch nichts geschehen“ - Lesung mit
Marianne Brentzel über das Leben der Schriftstellerin Else Ury
Das diesjährige Auschwitz-Gedenken fand
aus besonderem Anlass in der Schul- und Gemeindebibliothek statt, und nicht,
wie meist üblich, an der Stele für Yvonne Gerson. Als Vertreter des Bürgermeisters
begrüßte Kämmerer Christoph Gottheil die Gäste und erinnerte an die Befreiung
des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee vor 70 Jahren.
Else Ury hatte sich lange sicher gefühlt. Sie stammte aus einer liberalen,
großbürgerlichen Familie, die sich dem deutschen Kaiserreich loyal verbunden
fühlte. Ihr erstes Buch erschien 1905. In diesem erzählte sie aus der Sicht
eines christlichen Mädchens kleine Märchengeschichten. Bis zum Sommer 1914
hatte sie bereits zehn Bücher veröffentlicht. Millionen Kinder, vor allem
Mädchen, verbanden ihren Namen mit der „Nesthäkchen“-Reihe, die sie berühmt
machte. Das „Nesthäkchen“, das goldblonde Arzttöchterchen Annemarie Braun aus
Berlin, war eine überaus beliebte Identifikationsfigur.
Umso schockierter waren viele Leserinnen und Leser, als im Jahre 1992 ein
Buch mit dem Titel „Nesthäkchen kommt ins KZ“ auf den Markt kam, in dem
Marianne Brentzel erzählte, dass auch die berühmte Else Ury ein Opfer des
Völkermordes in Auschwitz geworden war. Am 13. Januar 1943 wurde das Leben von
Else Ury in den Gaskammern von Auschwitz ausgelöscht.
Der Friedenskreis hatte den Auschwitz-Gedenktag zum Anlass genommen, die
Autorin einzuladen. Marianne Brentzel hat die Geschichte Else Urys überarbeitet
und unter dem Titel „Mir kann doch nichts geschehen“ erneut publiziert.
SchülerInnen der Q 2 gehen am Wandertag in den Film „Im Labyrinth des
Schweigens“
Auf Initiative der Lehrerin Dagmar Wissel-Hingler gingen die
OberstufenschülerInnen der Q 2 an ihrem letzten Wandertag ins Kino. Der Film
„Im Labyrinth des Schweigens“ schildert die Vorgeschichte des
Auschwitzprozesses.
AFG-Schüler erfolgreich bei naturwissenschaftlichen Wettbewerben
SchülerInnen der Mittel- und Oberstufe haben im aktuellen Schuljahr an
verschiedenen Wettbewerben teilgenommen. An die biblische Verheißung
erinnernden Satz „Wo Milch und Honig fließen“ stand der diesjährige
Schülerlandeswettbewerb „bio-logisch!“
Neugierde und Motivation zum Forschen waren gefragt, galt es doch
verschiedene Aufgaben zu erledigen. Beispielsweise sollte von den Teilnehmern
in einem Experiment der Gefrierpunkt von Milch sowie von Honig ermittelt
werden. Sie sollten herausfinden, wie sich die Milchkuhhaltung in den letzten
50 Jahren verändert hat, und welche Einflüsse diese Veränderungen auf die Tiere
und die Umwelt hatten. Weiterhin wurde die Anwendung von Milch und Honig als
altes Hausmittel bei Halsschmerzen untersucht.
Die Arbeiten aller Schüler wurde mit „gutem Erfolg“ bescheinigt, die Arbeit
von Lisa Marie Thier sogar „mit sehr gutem Erfolg“. Und damit belegte sie einen
Platz unter den besten 25 Prozent ihres Jahrgangs. Insgesamt nahmen in diesem
Jahr 4200 Schüler an dem Landeswettbewerb teil.
Anne Horstrup-Trzeciak und Bernadette Kuhlmann, die mit ihren Kursen an dem
Wettbewerb teilnahmen, gehen davon aus, dass der Erfolg der Schüler für eine
erneute Teilnahme in diesem Jahr motiviert. Das Thema des Wettbewerbs
„bio-logisch!“ lautet dann „Alles im grünen Bereich!“.
Bei der internationalen Biologie-Olympiade konnte Lena Possenriede mit
ihren Leistungen überzeugen. Die Schülerin der gymnasialen Oberstufe
qualifizierte sich für die zweite Runde, die bundesweit vom Leibniz-Institut
für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel ausgeschrieben
wird. Insgesamt gab es hier 1408 Teilnehmer.
In einer ersten Runde musste Lena theoretische und experimentelle Aufgaben
aus allen Bereichen der Biologie bearbeiten. In der zweiten Runde wurden nur
die 582 Besten aus ganz Deutschland zugelassen. Ende November musste eine
zweistündige Klausur geschrieben werden, die aus 60 Aufgaben bestand und die
Bereiche Zellbiologie, Genetik, Evolution, Botanik und Zoologie abdeckte. Mit
Spannung wurde auf die Ergebnisse gewartet, doch leider konnte sich Lena nicht
für die dritte Runde qualifizieren.
Kaiser Wilhelm
besuchte Münster - Geschichts-LK forschte im Landesarchiv in Münster
Als am 22. August 1907 Kaiser Wilhelm Münster
besuchte, hielt der damalige Bürgermeister Jean Ruhland eine bemerkenswerte
Ansprache. Die Ansprache, die zunächst dem Berliner Hof zur Prüfung vorgelegt
werden musste, war voll der devotesten Untertänigkeitsbekundungen und es
entstand der Eindruck, als würde ein mittelalterlicher Herrscher mit seinem
gesamten Hofstaat in Münster Halt machen. Münster habe in seiner 1000-jährigen
Geschichte nicht ein solch goldenes Zeitalter erlebt wie unter dem gnädigen
Schutz seiner Majestät. Bei diesem Besuch wurde auch die Universität, die
Kaiser Wilhelm II. 1902 der Stadt Münster gestiftet hatte, ihm zu Ehren in
„Westfälische Wilhelms-Universität“ umbenannt. Diese Erkenntnisse gewannen
SchülerInnen des LKs Geschichte unter Leitung von Sebastian Webbeler im
Landesarchiv in Münster. Anlass für den Besuch war die aktuelle Beschäftigung
mit den innenpolitischen Grundlagen des Kaiserreichs im Unterricht. So bot der
Gang ins Archiv eine spannende und ansprechende Möglichkeit, im Unterricht
erworbene Kenntnisse zu vertiefen und zu erweitern. Die SchülerInnen arbeiteten
im Anschluss an eine Archivführung und einen Schreibkurs in deutscher
Handschrift eigenständig an Archivalien, um unter anderem die Verfolgung der
Sozialdemokraten oder die Formen des Reichsnationalismus im Kaiserreich zu
untersuchen. Mit großem Interesse und Eifer beschäftigten sie sich mit den von
Dr. Beck, dem Archivpädagogen, ausgewählten Materialien und bereiteten diese
für die Präsentation im Unterricht auf. Darüber hinaus erschlossen sich den
SchülerInnen archivwissenschaftliche Inhalte und einige interessante Details
zur Geschichte Havixbecks im Kaiserreich. So wurde eine Akte gefunden, die über
die Ausstattung, Schülerzahlen und die Schülergesundheit in der sich zu Beginn
des 20. Jahrhunderts befindlichen Volksschule Auskunft gab.