Betreff
Erfahrungsbericht über die neuen Öffnungszeiten im Baumberger Sandstein Museum und Ausblick auf Möglichkeiten der Attraktivitätssteigerung des Museumsangebotes in den Winternonaten
Vorlage
109/2013
Aktenzeichen
II.M
Art
Verwaltungsvorlage

2. Begründung

 

Sachverhalt und Stellungnahme

 

Auf Beschluss des Gemeinderates vom 28. 6.2012 sind die Öffnungszeiten des Baumberger-Sandstein-Museums verkürzt worden. Vom 2. bis 31. Januar ist das Museum geschlossen. Die verkürzten Winteröffnungszeiten von 13 bis 18 Uhr sind auf die Monate Oktober und März ausgedehnt worden. Damit wurde eine gesamte Verkürzung der Betriebszeiten um rund 10 Prozent erreicht. Das positive Image des Sandsteinmuseums wurde hierdurch nicht beeinträchtigt.

Gleichzeitig wurden die Museumsbesucher an neuer, effektiver Stelle um ein freiwilliges Eintrittsgeld gebeten.

 

Die Erfahrungen:

 

Ø      Reduktion der Überstunden des Rezeptionspersonals

Eine Gegenüberstellung der verkürzten Öffnungszeiten in den Monaten Januar bis einschließlich März 2013 zu den alten Öffnungszeiten im gleichen Zeitraum des Jahres 2012 ergibt eine Reduzierung von 102 Stunden. In diesem Umfang war es den Mitarbeiterinnen möglich, Urlaub bzw. Überstunden abzubauen.

 

Ø      Reduktion der Betriebskosten

Die im Januar, März und Oktober gegenüber den Vorjahren verkürzten Öffnungszeiten müssten Einsparungen in erster Linie bei den Energiekosten mit sich bringen. Diese wurden jedoch noch nie monatlich erfasst, es konnten also bisher keine Vergleichszahlen erhoben werden. Zum Jahresende können die Daten für 2013 mit denen der Vorjahre verglichen werden, wobei der lange Winter 2012/2013 berücksichtigt werden muss.

 

Ø      Auswirkungen auf die Besucherzahlen

Die Besucherzahlen sind im Jahr 2013 bislang im Vergleich zum langjährigen Mittel erheblich zurück gegangen. Das ist allerdings wetterbedingt. Von Januar bis Mai zählten die Meteorologen rund 450 Sonnenstunden. Damit gehört diese Periode zu den drei trübsten Einstiegen ins Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 60 Jahren. Gleichzeitig gab es zehn Prozent mehr Regen als im Mittel. Im Januar gab es 14 Tage Dauerfrost. Das „Tourismus-Barometer“ der Sparkassen zeigte für die erste Jahreshälfte bei allen Ausflugszielen erhebliche Besucherrückgänge an. Im heißen Monat Juli wiederum kamen mit rund 1700 Besuchern nur die Hälfte der Besucher des Monats Juni.

Die Verkürzung der Öffnungszeiten hat nach Wahrnehmung der Museumsleitung zu keinem im Vergleich relevanten Verlust von Besuchern geführt.

 

Ø      Auswirkungen auf das Museumscafé

Das Museumscafé war in gleicher Weise wie das Museum von den Wettereinflüssen betroffen.

 

Ø      Verbesserung der winterlichen Situation durch attraktive Sonderausstellungen?

Dies wurde im Winter 2000/2001 bereits einmal versucht. Die Ausstellung „Minerale in Mythologie und Medizin“ wurde am 3. Dezember 2000 eröffnet und sollte bis Ende Februar dauern. Insgesamt zog sie nicht mehr Besucher an als im Vorjahr, als es keine Sonderausstellung gab. Erst als die Ausstellung über den März verlängert wurde und der Frühling begann, wurde die Attraktivität der Ausstellung deutlich, denn die Besucher strömten nach Havixbeck.

Die Zahlen dazu: Vom 1. Dezember 1999 bis 28. Februar 2000 kamen (ohne Sonderausstellung) 2530 Besucher ins Museum, im März 1320. Vom 1. Dezember 2000 bis 28. Februar 2001 (mit Sonderausstellung Minerale) waren es 2609 Besucher, im März dann 2726.

 

Ø      Verbesserung der Einnahmensituation durch freiwilliges Eintrittsgeld?

Die Entwicklung hier ist positiv zu bewerten. Die Veränderungen setzten bereits im Vorjahr ein, da die Bitte um ein freiwilliges Eintrittsgeld schnell umgesetzt wurde. Der Besucherkontakt wurde durch ein Absenken des Tresens an der Rezeption verbessert, direkt am Tresen die Spendenkiste platziert, Besucher direkt darauf angesprochen.

Im Jahr 2010 nahm das Museum an Spenden 1835 Euro ein, 2011 1560 Euro.

Die Einnahme 2012 lag bei 3492 Euro, dazu gehört eine Einzelspende über 500 Euro.

Ende Juli 2013 liegen die Einnahmen aus der Spendenkiste bereits bei 2870 Euro.

 

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die aufgrund des o.a. Ratsbeschlusses erwarteten Einsparungen erkennbar sind. Da die Datenlage zur Zeit jedoch eine zahlenmäßige Dokumentation der konkreten Werte nicht zulässt und der Beurteilungszeitraum nicht einmal ein ganzes Kalenderjahr beträgt, schlage ich vor, die Entwicklungen weiter kritisch zu beobachten und zu Beginn der neuen Museumssaison im Jahr 2015 einen erneuten Bericht vorzulegen.

 

Für weitergehende Erläuterungen steht Herr Dr. Eichler während der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Fremdenverkehr und Kultur am 23.09.2013 zur Verfügung.

 

 

1. Beschlussvorschlag:

 

Der Gemeinderat nimmt den Bericht der Verwaltung zu den Auswirkungen der geänderten Öffnungszeiten des Museums zur Kenntnis und beschließt nach Beratung, die beschlossenen Kürzungen der Öffnungszeiten für die Wintermonate bis auf Weiteres beizubehalten.

Die Verwaltung wird gebeten, im Frühjahr 2015 einen erneuten Bericht vorzulegen.

Finanzielle Auswirkungen:    ja     nein

     

3. Finanzielle Auswirkungen

 

Durch die bereits beschlossene Verkürzung der Öffnungszeiten des Museums sind Einsparungen beim Produkt 0405 (Baumberger Sandsteinmuseum) eingetreten, deren genaue Höhe zur Zeit noch nicht beziffert werden kann.