2. Begründung
Sachverhalt
und Stellungnahme
Im Rahmen der Erörterung von Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen sind auch Überlegungen angestellt worden, ob und ggfls. unter welchen Voraussetzungen die Schul- und Gemeindebibliothek auf ein ausschließlich schulisches Angebot zurückgefahren werden und der öffentliche Anteil aufgegeben werden kann.
Vor diesem Hintergrund haben Gespräche mit der Kath. Kirchengemeinde St. Dionysius u. St. Georg stattgefunden, um zu prüfen, ob und ggfls. in welchem Umfang Medien von der Gemeindebibliothek in die Kath. öffentliche Bücherei (KÖB) überführt werden können, um hierdurch Doppelangebote im Ort und damit Kosten zu verringern.
Im Zuge der Planungen für den Neubau des Krögerheimes hat sich jedoch gezeigt, dass die Kath. Kirchengemeinde die Flächen für Bibliothekszwecke lediglich so konzipiert, dass der eigene Bestand berücksichtigt werden kann. Raum für die Übernahme von gemeindlichen Medien besteht nicht.
Da die zuvor genannten Überlegungen im Herbst vergangenen Jahres auch öffentlich diskutiert wurden (Unterschriftenaktion der Anne-Frank-Gesamtschule, Leserbriefe) und im öffentlichen Haushaltsplan 2012 die Schließung der Gemeindebibliothek als Prüfauftrag enthalten ist, erscheint es angezeigt, nunmehr endgültig über den weiteren Fortbestand dieser öffentlichen Einrichtung in Havixbeck zu entscheiden.
Wie sich inzwischen gezeigt hat, scheidet eine Zusammenführung der kirchlichen und gemeindlichen Bibliothek aus. Insofern muss die Diskussion über den Fortbestand der öffentlichen Bibliothek unter anderen Vorzeichen geführt werden.
Durch den Wegfall der Gemeindebibliothek käme es zu ganz erheblichen Nachteilen bezogen auf das Havixbecker Leitbild: Es entfällt einen öffentliche und sehr gut frequentierte Einrichtung im Ort, ohne konfessionell unabhängige Alternative an anderer Stelle (die Aspekte Kulturgemeinde und vielfältige Bildungsangebote sowie Wohlfühlqualität für die ganze Familie würden beeinträchtigt.
Auch für die Qualität der Anne-Frank-Gesamtschule (mit integrierter öffentlicher und für Schülerinnen und Schüler problemlos nutzbarer Bibliothek) hätte der Wegfall des öffentlichen Angebotes nachteilige Wirkungen.
Die Schul- und Gemeindebibliothek wird durch 2 teilzeitbeschäftigte hauptamtliche Kräfte geleitet, wobei eine sehr große Gruppe Ehrenamtlicher diese Arbeiten unterstützt.
Im Sinne einer Zukunftssicherheit sowohl für das hauptamtliche Personal als auch für die ehrenamtlich Tätigen sollte die Frage einer Schließung nunmehr abschließend geklärt werden.
Die ursprünglichen Diskussionen sind dadurch verstärkt worden, dass im Ort zwei z. T. vergleichbare Bibliotheksangebote existieren und die Gemeinde vor dem Hintergrund des Haushaltsdefizits die Reduzierung des Gemeindeanteils für diese freiwillige Leistung in Betracht gezogen hat. Da jetzt aber feststeht, dass ein Zusammenführen beider Angebote unter dem Dach der kath. Kirchengemeinde nicht in Betracht kommt, bin ich der Auffassung, dass dieser Diskussionsprozess beendet werden sollte.
Es ist für Havixbeck bedeutsam, neben einer konfessionell gebundenen Bibliothek eine öffentliche Einrichtung zu haben, um den leitbildorientierten Aspekten Rechnung zu tragen und die Anne-Frank-Gesamtschule zu stärken. Insofern sollten m. E. weitere Überlegungen hinsichtlich einer Schließung der öffentlichen Bibliothek unterbleiben. So kann auch sichergestellt werden, dass die bisher sehr hohe Motivation der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter aufrechterhalten wird und für diese Menschen eine Zukunftssicherheit (wieder) hergestellt wird. Ferner wird ein deutliches Zeichen gesetzt, dass der Bürgerschaft Havixbecks zukünftig ein bereits angelegtes Bibliotheksangebot zur Verfügung steht.
1. Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Schule, Jugend, Soziales und Sport nimmt die Ausführungen der Verwaltung zum Fortbestand der Schul- und Gemeindebibliothek zur Kenntnis.
3. Finanzielle Auswirkungen
Für die Ausstattung und den Betrieb der Bibliothek stehen unter dem Produkt 0404 die erforderlichen Mittel zur Verfügung. Diese Ansätze sind auch in Folgejahren entsprechend zu planen. Die nach vorsichtigen Schätzungen mögliche Einsparung von rd. 70.000 € kann nicht erzielt werden.