Begründung
Die Anlieger der Geschwister-Scholl-Straße haben am
15.10.2023 einen Antrag auf Durchfahrtsverbot der Geschwister-Scholl-Straße im
Ein- und Ausfahrtbereich Josef-Heydt-Straße für Nichtanlieger für PKW und LKW
gestellt. Der Antrag ist als Anlage I
der Sitzungsvorlage beigefügt.
Sie begründen dieses mit einem erhöhten
Verkehrsaufkommen nach der Einrichtung einer Einbahnstraßenregelung im Bereich
der Schulstraße. Die zu schmale Straße sei für den zunehmenden Verkehr nicht
ausgelegt und es komme immer wieder zu problematischen Verkehrssituationen.
Die Geschwister-Scholl-Straße liegt im südlichen Bereich
des Ortskerns und verbindet die Josef-Heydt-Straße. Mittig der Straße zweigt
die Johannesstaße nach Osten ab und trifft auf die Schulstraße. Die
Johannesstraße erschließt die beiden Stichwege des Sentrupskamps. An ihr ist
die Volksbank gelegen und eine öffentliche Parkplatzanlage.
Die Breite der Straße beträgt 6 m. Laut einem Urteil des
Bundesverwaltungsgerichtes kann davon ausgegangen werden,
dass eine Fahrbahnbreite von mindestens 5,50 m nicht „schmal“ ist. Ab einer
Fahrbahnbreite von 5,50 m ist ein reibungsloser Begegnungsverkehr möglich.
Das Verkehrsaufkommen in der Geschwister-Scholl-Straße wurde
einmal vom 09. März bis 30. März 2022 und vom 09.Mai bis 31. Mai, also vor und
nach Einrichtung der Fahrradstraße gemessen. Das durchschnittliche
„Fahrzeug-Aufkommen“ lag vor der Einrichtung bei 194 Fahrzeugen/pro Tag und in
der zweiten Messperiode bei 220 Fahrzeugen/pro Tag. Das ist ein Zuwachs von ca.
13% bei einem sehr niedrigen Niveau.
Weitere
Messung haben folgende Werte ergeben:
26.06.-17.07.23,
Fahrtrichtung Schulstr.: 2885 Fahrzeuge (22 Tage, 131 Fahrzeuge pro Tag)
19.07.- 03.08.23, Fahrtrichtung Josef-Heydt-Str.: 2601 Fahrzeuge (16 Tage, 162
Fahrzeuge pro Tag)
07.08.-01.09.23,
Fahrtrichtung Schulstr.: 3784 Fahrzeuge (26 Tage, 145 Fahrzeuge pro Tag)
Tendenziell
nimmt nach diesen Messungen das Verkehrsaufkommen leicht ab.
Das Verkehrsaufkommen in einer
Anliegerstraße darf in der Spitze bei 2400 bis 4800 Fahrzeuge/pro Tag liegen.
Das gemessene Fahrzeugaufkommen liegt hier weit unter dem Wert.
Um hier dem Anliegen gerecht zu werden und eine
endgültige Entscheidung treffen zu können, müssen noch mehrere Aspekte
untersucht werden. Die Frage, welche Auswirkungen ein mögliches
Durchfahrtsverbot auf die Zufahrt zur Johannesstraße und zum Sentrupskamp haben
kann und wie eine Zufahrt zur anliegenden Volksbank zu gewährleisten ist,
bleibt zu prüfen. Zudem spielt die Schulwegplanung hier eine wichtige Rolle,
die noch nicht ausreichend beleuchtet ist.
Die Verwaltung
sollte beauftragt werden, eine Verkehrsuntersuchung durchzuführen. In Absprache
mit dem Straßenverkehrsamt des Kreises Coesfeld soll hierbei auch eine
Möglichkeit zur Minderung des Verkehrsaufkommens im Bereich der
Geschwister-Scholl-Straße geprüft werden.
Beschlussvorschlag
Der Rat nimmt zur
Kenntnis, dass es nach der Eröffnung der Fahrradstraße (Schulstraße) nur einen
geringfügen Anstieg des Verkehrsaufkommens an der Geschwister-Scholl-Straße
gegeben hat.
Um für den
Verkehrsfluss, im
südlichen Bereich des Ortskerns, eine zufriedenstellende Lösung zu
finden, wird die Verwaltung beauftragt eine Verkehrsuntersuchung durchzuführen.
In Absprache mit dem Straßenverkehrsamt des Kreises Coesfeld soll hierbei auch
eine Möglichkeit zur Minderung des Verkehrsaufkommens im Bereich der
Geschwister-Scholl-Straße geprüft werden.
Finanzielle
Auswirkungen: X ja nein
Finanzielle
Auswirkungen Evtl. Kosten einer
Verkehrsuntersuchung