Begründung
Nach
dem Ausscheiden des ehemaligen Museumsleiters Dr. Joachim Eichler übernahm
Angela Heinemann, mit einer halben Stelle, die Aufgaben der Museumsleiterin zum
01.08.2023. Neben dem Fach Geschichte und Germanistik studierte sie „Angewandte
Kulturwissenschaften“ in Münster, was eine Grundlage bildet für die
Neuausrichtung des Museums. Ab dem 01.12.23 wird Saskia Löwenkamp das
Museumsteam vervollständigen. Ihr Schwerpunkt liegt im Bereich der Verwaltung
(u.a. Förderanträge), der Koordination von Veranstaltungen und der
Öffentlichkeits- und Kulturarbeit. Die langjährige Erfahrung von Frau Löwenkamp
im Bereich Kulturtourismus und Marketing ermöglichen eine neue Dimension der
Museumsarbeit. Das Museumsteam wird sich gemeinsam im Wirtschaftsausschuss
vorstellen.
In
den ersten 100 Tagen Ihrer Amtszeit hat Angela Heinemann an der Planung und
Umsetzung der Umbaumaßnahmen für einen neuen Eingangsbereich, mit einem
touristischen Info-Point für die Baumberge-Regio mitgewirkt. In diesem
Zusammenhang, entstand die Idee eines Zeichen-Wettbewerbs, an der sich drei
umliegende Schulen der Baumbergegemeinden beteiligten. Gesucht wurde das
„Teitekerl-Kind“. Die rege Beteiligung (mit mehr als 130 Einsendungen) zeigt,
wie groß das Interesse und der Bedarf an Partizipation ist - jedoch immer mit
Blick auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort.
Weiterhin
wurde gemeinsam mit der Verwaltung der Antrag zum Ausbau der Scheune
überarbeitet und der Bezirksregierung neu vorgelegt.
Die
Kultur- und Museumslandschaft erlebt aktuell einen Transformationsprozess, der unaufhaltsam eine neue Richtung einschlägt und
einschlagen muss. Veränderungen in der Gesellschaft und Freizeitgestaltung
sorgen dafür, dass Museen nicht mehr als reine „Tempel des Wissens“ ausreichen,
um Besucher anzulocken. Zu beobachten ist, dass Familien ihre Freizeit
zunehmend abseits von Museen und Kultureinrichtungen gestalten. Die Aufgaben
der Zukunft liegen deshalb darin, die Form der Wissensvermittlung neu zu denken
und anschlussfähig zu machen. Neben mehr digitalen Angeboten sind Partizipation
und Teilhabe, Diversität, Inklusion sowie neue Veranstaltungsformate wichtig.
Ein Museum sollte beweglich sein, sich anpassen an die Herausforderungen der
Zeit und dies immer mit Respekt vor der Vergangenheit, der Bewahrung von Wissen
und einem Blick in die Zukunft. Auch das Sandsteinmuseum muss sich an diese
Entwicklung anpassen und Transformation zulassen, um den Anschluss nicht zu
verlieren.
Neben
einem neuen Leitbild sieht Angela Heinemann ihre Hauptaufgabe darin, mit dem
Museum und der ausgebauten Scheune, den Menschen in und um Havixbeck einen Ort
zu bieten, in dem Begegnung möglich ist. Gespräche zwischen Jung und Alt sollen
wieder mehr stattfinden, über das gemeinsame Erleben können Menschen Wissen um
ihre Heimat und den Sandstein weitergeben und Traditionen pflegen. Im Sinne
einer gelebten Tradition werden Menschen so Anteil haben am Museum und
der Geschichte des Sandsteins. Dabei erzeugte Emotionen sorgen dafür, dass die
Bürger*innen das Museum als einen Ort wahrnehmen, in denen sie positive
Erfahrungen sammeln und Gemeinschaft erleben. Verknüpft man diese Erlebnisse
mit Wissen um die Geschichte von Havixbeck, um den Sandstein und um
verschiedene Traditionen der Baumberge-Region (die bereits drohen,
auszusterben!), so wirkt dies identitätsstiftend und hilft Menschen dabei, sich
zu verorten, sich einer Region verbunden zu fühlen und Vereinzelung zu
vermeiden. Besonders geflüchteten und neu zugezogenen Menschen bietet dies die
Chance, an der Gesellschaft teilzuhaben, sich zu integrieren und etwas über
ihren neuen Heimatort zu erfahren.
Mit
diesem Anspruch hat Angela Heinemann die Neuausrichtung des Museums begonnen
und sich mit Vereinen, Verbänden, Schulen, Kulturschaffenden, der
Fachhochschule für Design in Münster, der Burg Hülshoff und Unternehmen in und
um Havixbeck intensiv ausgetauscht und vernetzt. Vielfalt, Heimat und Sandstein
zu erleben, darin liegt die neue Ausrichtung des Baumberger-Sandstein-Museums,
in diese Zukunft möchte das neue Leitungsteam gehen: Tradition und Brauchtum
pflegen, ohne dabei den Blick für die Gegenwart und die Zukunft zu verlieren.
Beschlussvorschlag
Die Ausführungen
werden zur Kenntnis genommen.
Finanzielle
Auswirkungen: ja
x nein
Finanzielle Auswirkungen nein
Jörn Möltgen