Betreff
Beratung über die weiteren Maßnahmen zur Erarbeitung eines Antrages für die Regionale 2016 zur Erweiterung des Sandsteinmuseums.
Vorlage
110/2010
Aktenzeichen
III/IV
Art
Verwaltungsvorlage

2. Begründung

 

Sachverhalt und Stellungnahme

 

Dem Beschluss des Gemeinderates vom 25. Juni 2009 folgend, hat die Verwaltung die Vorbereitung eines Förderantrages an die REGIONALE 2016 weiter getrieben.

 

Museumsleiter Dr. Joachim Eichler führte eine Vielzahl von Gesprächen mit Akteuren in der Region, die am Thema „Wegebilder im Münsterland“ ein Interesse haben, dass in der Neukonzeption des Museums eine besondere Rolle spielen soll.

In Gesprächen mit den Experten des LWL-Museumsamtes für Westfalen, die zur Frage einer nötigen Erweiterung des Museums deutlich Stellung bezogen (Anlage) haben, wurde die Konzeption einer Erweiterung abgestimmt.

Am 12. Juli 2010 veranstaltete die Regionale-Agentur ein sogenanntes „Vernetzungstreffen“ zum Thema Baumberger Sandstein im Museumscafé des Sandsteinmuseums. Dabei wurde im Gespräch von Denkmalpflegern, Restauratoren und Museumsleuten nach der aktuellen und zukünftigen Bedeutung des Baumberger Sandsteins gefragt. Der Begriff der „Baukultur“ spielte dabei eine vordere Rolle.

Die REGIONALE 2016 bietet Havixbeck die Chance, den Baumberger Sandstein als Baustoff  nicht nur der Vergangenheit, sondern auch von Gegenwart und Zukunft wieder ins Gespräch zu bringen, Tradition und Zukunft zu verknüpfen.

Mit einem Ausbau des Sandsteinmuseums wird zugleich der Veränderung der westfälischen Museumslandschaft (Neu- und Umbauten in Münster, Pläne für die Kreismuseen Coesfeld und Borken) Rechnung getragen und der Museumsstandort Havixbeck durch Ausbau gesichert.

Die durch den seit 16 Jahren hohen Besucherzuspruch bestehenden räumlichen Probleme können baulich gelöst und durch höhere Qualität von Sonderausstellungen und Veranstaltungen kann die Attraktivität gesteigert werden.

 

Geplant wird ein an das Hauptgebäude angeschlossener Erweiterungsbau, der dem Museum

        eine neue Eingangssituation durch ein neues Foyer bietet. Der bisherige Eingangsraum ist schon längst zu klein, der Arbeitsplatz dort für die Vielzahl von Aufgaben ungeeignet.

 

        Das neue Foyer braucht einen Windfang/Klimaschleuse und außen eine Vorfläche für Treffen von Gruppen und Fahrradabstellplätzen.

 

        Das Foyer ist Versammlungsraum für Gruppen, Teil des Museumsshops, Garderobe, Verteiler zu Altbau, Neubau, Toiletten, Caféterrasse (Rollstuhlfahrer) sowie Arbeitsplatz: Rezeption, Beratung und Verkauf Museumsshop, Ausgabe Audioguides, Telefondienst, PC-gestützter Arbeitsplatz.


Der Erweiterungsbau

        bietet den angemessenen Raum für Sonderausstellungen des Museums, der auch für Museumsveranstaltungen genutzt werden kann. Die Erweiterung soll separat ohne das bisherige Museumsgebäude zu erschließen und zu nutzen sein (Beleuchtung u. Beheizung bei Abendveranstaltungen). Der Ausstellungsraum umfasst rund 150 m². Klimatisierung, Beleuchtung, Alarmsicherung genügen aktuellen Museumsstandards.

        Nebenräume für Lager (Vitrinen, Stellwände, Stühle, Bilderrahmen, Transportkisten), Vorbereitungsraum für Sonderausstellungen, Raum für Bewirtung und Ausschank benötigen rund 100 m².

        Es gibt eine neue, ausreichend dimensionierte Toilettenanlage.

        Der Neubau kann von hinten - vom Rabertsweg aus – beliefert werden (Material für Sonderausstellungen).

        Lärmschutz für die Nachbarschaft muss baulich berücksichtigt werden.

        Bei einem Eingriff in die Gartenanlage muss die verbliebene Gartenfläche für Sondernutzungen und den „Westfälischen Sandsteinpfad“ umgestaltet werden.

 

Es ist somit insgesamt davon auszugehen, dass eine Fläche von rd. 300 m² zur Realisierung der genannten funktionalen Erfordernisse notwendig wird.

 

Nach Rücksprache mit dem Westfälischen Museumsamt kann aufgrund bestehender Erfahrungswerte aus anderen Museumsbaumaßnahmen davon ausgegangen werden, dass ein Betrag von rd. 2.000,00€/m² als Baukosten realistisch ist. Dies hat zur Folge, dass insgesamt von einem Bauvolumen von 600.000,00 € auszugehen ist. Berücksichtigt man dabei, dass hinsichtlich der Gestaltung des Gebäudes wegen der Einfügung in das Gebäudeensemble und wegen der Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange hohe Ansprüche bestehen, wie z. B. auch die Verwendung von Baumberger Sandstein bei der Fassadengestaltung, ist mit weiteren Kosten zu rechnen. In Kenntnis der Kostenschätzung in Zusammenhang mit der seinerzeit geplanten Rathauserweiterung, die mit einer Gesamtsumme von rd. 1 Mio € schloss, sollte m. E. aus Gründen der Sicherheit von dem erhöhten Betrag ausgegangen werden, und zwar ebenfalls von 1 Mio €.

 

Diese Art der Kostenschätzung beruht allerdings auf Annahmen, die im weiteren Planungsprozess durch Beteiligung eines Fachplaners weiter zu konkretisieren sind. Hierfür ist erforderlich, dass ein entsprechender Planungsauftrag vergeben wird, der dann für die Leistungsphasen 1 + 2 (Grundlagenermittlung, Vorplanung) ein Planungshonorar in Höhe von rd. 15.000 € zur Folge haben wird.

 

Um im Sinne weiterer Antragsvorbereitungen tätig werden zu können, wird es erforderlich, dass der Gemeinderat dem Grunde nach sein Einverständnis für die geplante Museumserweiterung erklärt unter der Voraussetzung, dass die zurzeit 80 %ige Förderung aus Regionale-Mitteln erfolgt. Im Anschluss daran sollte zur weiteren Konkretisierung der Baumaßnahme ein entsprechendes Planungsbüro einbezogen werden, wobei auch denkbar ist, im Rahmen eines Architektenwettbewerbes die Auswahl des zu beauftragenden Architekten zu ermitteln. Dies wäre jedoch politisch zu beraten und entsprechend zu entscheiden.

 

1. Beschlussvorschlag:

 

Der Gemeinderat beschließt nach Beratung, in Kenntnis der von der Verwaltung grob geschätzten Kosten für einen Erweiterungsbau des Museums für Baumberger Sandstein einen Förderantrag an die Regionale 2016 zu stellen.

Unter der Voraussetzung, dass eine 80 %ige Förderung der Baumaßnahme erfolgt, soll die Erweiterung durchgeführt werden.

Die weiteren Vorbereitungen der Antragsunterlagen soll so rechtzeitig erfolgen, dass im August des Jahres 2011 der Antrag offiziell eingereicht werden kann und insofern noch im November nächsten Jahres mit einer Aussage über die grundsätzliche Förderfähigkeit gerechnet werden kann.

Finanzielle Auswirkungen:            ja        nein

     

3. Finanzielle Auswirkungen

 

Im Produkt 0405 (Baumberger Sandsteinmuseum) sollte zur Anfinanzierung von Planungskosten ein Betrag in Höhe von 15.000 € im Jahr 2011 eingestellt werden. Die weitere Veranschlagung der Maßnahme ist je nach Förderfähigkeit im Jahr 2012 und später für Zuwendungen und für Investitionsmaßnahmen zu veranschlagen.

 

 

 

 

 

Klaus Gromöller

 

 

 

 

Anlage