Betreff
Beratung über den Antrag der CDU-Fraktion vom 07.07.2010 zur Planung des Lippeverbandes zur Umgestaltung des Klärwerkes.
Vorlage
081/2010
Aktenzeichen
IV/865-12/1
Art
Verwaltungsvorlage

2. Begründung

 

Sachverhalt und Stellungnahme

Der Antrag der CDU-Fraktion ist als Anlage zur Verwaltungsvorlage beigefügt.

 

Im Zuge der Umgestaltung des Klärwerkes ist der Umbau des Schönungsteiches zu einem Regenrückhaltebecken vorgesehen. Die Gewässer Graben A und Hemkerbach sollen ökologisch verbessert und aus dem Schönungsteich herausverlegt werden.

 

Diese Vorhaben waren bereits Gegenstand eines Abstimmungsgespräches mit Vertretern der Bezirksregierung Münster, dem ehemaligen Staatlichen Umweltamt Münster und der Unteren Wasserbehörde des Kreises Coesfeld am 30.11.2005 über Maßnahmen am Graben A und der Münsterschen Aa in Hohenholte.

Auf dieser Grundlage hat die Gemeinde Havixbeck den Lippeverband beauftragt, die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen vorzubereiten. Mit der Erstellung der Planunterlagen wurde das Ingenieurbüro Rummler + Hartmann GmbH vom Lippeverband beauftragt.

 

Hinsichtlich der Prüfung der Erforderlichkeit der Maßnahmen bzw. kostengünstigerer Alternativen fanden weitere Besprechungstermine mit den Wasserbehörden statt.

 

Im Jahr 2008 wurde vom Lippeverband eine Änderung der Planung angeregt. Danach war beabsichtigt, auf den geplanten Umbau des Schönungsteiches zum Regenrückhaltebecken zu verzichten und stattdessen für die Entlastung des Staukanals nur eine Ausleitungsstrecke ohne Rückhaltung in den Graben A vorzusehen. Graben A und Hemkerbach sollten wie geplant ökologisch verbessert werden. Nach der ökologischen Verbesserung sollte ein zweijähriges Gewässermonitoring Aufschluss über die Notwendigkeit eines Regenrückhaltebeckens geben.

 

Die Erörterung des Alternativvorschlages mit den Genehmigungsbehörden führte zu dem abschließenden Ergebnis, dass aus gewässerökologischer Sicht auf das Regenrückhaltebecken nicht verzichtet werden kann, da mehrmals im Jahr Wassermengen von bis zu ca. 930 l/sec aus dem Staukanal abgeschlagen werden.

 

Die Notwendigkeit für die Umgestaltung ergibt sich aus den gesetzlichen Vorgaben, die von den Betreibern einzuhalten sind. Die Größe der Anlage richtet sich nach den wassertechnischen Berechnungsgrundlagen und den allgemein anerkannten Regeln der Technik. Alle Beteiligten (Lippeverband, Ingenieurbüro, Wasserbehörden, Gemeinde) haben sich einvernehmlich um eine wirtschaftliche Lösung bemüht.

 

Aufgrund der vertraglichen Vereinbarung zwischen dem Lippeverband und der Gemeinde Havixbeck werden derartige Investitionen nur nach Abstimmung mit der Gemeinde geplant, da die Kosten allein von der Gemeinde getragen werden.

 

Über die geplanten Maßnahmen wurde im Ausschuss für Umwelt, Denkmal, Feuerwehr und Friedhof berichtet.

 

1. Beschlussvorschlag:

Der Rat der Gemeinde Havixbeck nimmt Kenntnis von der Stellungnahme der Verwaltung zum Antrag der CDU-Fraktion vom 07.07.2010 zur Planung des Lippeverbandes zur Umgestaltung des Klärwerkes.

 

Finanzielle Auswirkungen:            ja        nein

     

3. Finanzielle Auswirkungen

Auf Wunsch der Gemeinde Havixbeck hat der Lippeverband die Finanzierung der Umgestaltung des Klärwerkes übernommen. Die jährliche Verbandsumlage liegt bei ca. 500.000 €. Davon entfallen rd. 200.000 € auf Betriebsausgaben. Zur Tilgung der Investitionskosten und Zinsen sind rd. 300.000 € vorgesehen.

Eine Erhöhung der Umlage ist in den nächsten Jahren nicht geplant.

Nach den Berechnungen des Ingenieurbüros Rummler + Hartmann GmbH von September 2009 sind 14,61 % der Gesamtkosten der Kläranlage der Niederschlagswasserbeseitigung zuzuordnen. Nach Inbetriebnahme und Abrechnung der geplanten Umgestaltungsmaßnahmen in 2011/2012 wird sich dieser Prozentsatz voraussichtlich geringfügig erhöhen.

 

Obwohl in den vergangenen Jahren bereits mehr als 4 Mio. € für Umbau und Erweiterung des Klärwerkes investiert wurden, gehört die Gemeinde Havixbeck weiterhin zu den Kommunen mit den niedrigsten Abwassergebühren in NRW (siehe http://www.steuerzahler-nrw.de/Alle-Ergebnisse-der-Gebuehrenumfrage-2010/33068c39755i352/index.html). Hierzu hat insbesondere der Lippeverband beigetragen, denn durch die Modernisierung der Anlagentechnik konnten die Betriebs- und Unterhaltungskosten um bis zu 100.000 €/jährlich gesenkt werden.

 

 

 

 

 

 

 

Klaus Gromöller