Nach Beratung ergeht folgender Beschluss:
Der
Gemeinderat beschließt nach Beratung, Bürgermeister und Kämmerer im Rahmen von
Geschäften der laufenden Verwaltung zu ermächtigen, zukünftige Zinsen mit
Forward-Darlehen (ggf. inklusive Swaps) abzusichern.
Zunächst schildert Herr Gottheil den Verlauf der
bisherigen Beratungen zu diesem Thema und erklärt, dass nach dem Vortrag von
Herrn Dr. Stark in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 02.10.2013
in den Fraktionen beraten wurde und der Verwaltung zwischenzeitlich die
Rückmeldungen der Fraktionen vorlägen. Die CDU-Fraktion lehne eine Zusammenarbeit
mit der MAGRAL AG ab, die SPD-Fraktion habe eine ähnliche Auffassung, die
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen könne sich ein Vorgehen, wie von der Verwaltung
mit Sitzungsvorlage 085/2013 vorgeschlagen, vorstellen.
Die FDP-Fraktion habe zunächst mit Datum vom
21.09.2013 beantragt, den folgenden Beschlussvorschlag dem Rat der Gemeinde
Havixbeck zur Abstimmung vorzulegen:
Der
Gemeinderat beschließt, die Beratungen und Abstimmungen über die Einführung
einer Zinssteuerung zur Zinssicherung/-senkung (Verwaltungsvorlage 085/2013)
von der konkreten Entscheidung der Auftragsvergabe an eine bestimmte Firma
abzulösen und zunächst grundsätzlich zu
beraten, ob die Verwaltung überhaupt dazu ermächtigt werden soll,
Swap-Geschäfte zur Zinssicherung/-Senkung durchzuführen. Des Weiteren wird
beschlossen, dass diese Beratungen und Beschlussfassungen im öffentlichen Teil
der Ratssitzungen vorgenommen werden sollen, da bei einer Ablösung von der
konkreten Auftragsvergabe kein Grund für einen Ausschluss der Öffentlichkeit
besteht.
Der Antrag ist im Ratsinformationssystem Session
als Anlage 8 zum Protokoll
eingestellt.
Nach der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses
am 02.10.2013 nimmt die FDP-Fraktion mit Schreiben vom 08.10.2013 Stellung zur
weiteren Vorgehensweise bezüglich des
Vorhabens der Verwaltung, Zinsswaps abzuschließen, und formuliert in diesem
Zusammenhang folgenden Beschlussvorschlag:
Die
FDP-Fraktion fordert die Verwaltung auf, gänzlich auf den Einsatz von Zinsswaps
zu verzichten:
Das Schreiben ist im Ratsinformationssystem
Session als Anlage 9 zum Protokoll
eingestellt.
Herr Gottheil erläutert, dass Herr Dr. Stark in
seinem Vortrag durchaus die Möglichkeit in Erwägung zog, durch Forward
Swap-Geschäfte zumindest das Risiko einer zukünftigen Zinssteigerung zu
minimieren. Sofern dem Antrag der FDP-Fraktion vom 08.10.2013 gefolgt werde,
müsse dann auch auf diese Geschäfte gänzlich verzichtet werden. In diesem Falle
sei die Verwaltung beispielsweise im Fall eines konkreten Investitionskredits
bis zum Jahr 2019 (Restschuld dann noch rd. 1,2 Mio. €) handlungsunfähig. Er
bittet die FDP-Fraktion um Mitteilung, ob dies tatsächlich so gewünscht sei.
Herr Dr. Wellenreuther erwidert, dass zunächst der
Antrag vom 21.09.2013 zurückgezogen werde. Nach reiflicher Überlegung sei die
FDP-Fraktion zu der Ansicht gelangt, dass es ratsam sei, gänzlich auf Zinsswaps
zu verzichten. Er bezieht sich auf die vorgenannte Stellungnahme der
FDP-Fraktion vom 08.10.2013 und geht kurz auf einige der darin aufgeführten
Punkte der Begründung ein.
Mehrere Ratsmitglieder äußern, dass sie einige
Bedenken der FDP-Fraktion nachvollziehen können, schließen sich der Forderung
auf gänzlichen Verzicht von Zinsswap-Geschäften jedoch nicht an.
Herr Lenter teilt mit, dass er die Kopplung von
Payer– und Receiver Swaps zwar ablehne, Swap-Geschäfte aber nicht grundsätzlich
ausschließe, solange diese 1:1 an die Darlehen gekoppelt seien.
Herr Skirde ist der Ansicht, dass ein
Schuldenmanagement immer ein Finanzrisiko berge. Da die Zusammenarbeit mit
einem Dienstleister offenbar keine breite Mehrheit finde, beantrage er, den
Kämmerer zumindest zu ermächtigen, Forward-Darlehen in Verbindung mit Swap-Geschäften
abzuschließen.
Herr Gottheil ist mit diesem Vorschlag durchaus
einverstanden. So bleibe der Verwaltung ein gewisses Maß an Flexibilität
erhalten und das Zinsmanagement könne in dem vorgegebenen Rahmen als Geschäft
der laufenden Verwaltung betrieben werden.
Abschließend wird zunächst über den
Beschlussvorschlag der FDP-Fraktion abgestimmt:
Die
FDP-Fraktion fordert die Verwaltung auf, gänzlich auf den Einsatz von Zinsswaps
zu verzichten:
mehrheitlich abgelehnt, Ja. 2, Nein: 22,
Enthaltungen: 2
Hiernach wird über den Antrag des Herrn Skirde
abgestimmt: