Herr Dr. Habbel berichtet wie folgt:

 

Schulstart

Die AFG ist gut ins neue Schuljahr gestartet. Die neuen 5er sind herzlich willkommen geheißen und fühlen sich hier wohl.

Das Oberstufenzentrum entwickelt sich erwartungsgemäß sehr gut. Alle Jahrgänge sind so groß wie nie zuvor: Starteten wir letztes Jahr erstmals mit 74 SchülerInnen, sind es dieses Jahr 88 SchülerInnen. Im Abiturjahrgang befinden sich dieses Schuljahr 66 SchülerInnen; bisheriger Spitzenwert waren 56 SchülerInnen. Und: vor einem Jahr haben wir erstmals die Marke von 200 SchülerInnen knapp überschritten; dieses Jahr besuchen 228 SchülerInnen das Oberstufenzentrum. – Damit verbunden erhöht sich natürlich auch der Raumbedarf.  Zurzeit ist es relativ eng im Oberstufenzentrum und es gibt noch keinen angemessenen  Aufenthaltsbereich. In Rücksprache mit dem Bauamt gibt es jedoch hier erste Perspektiven.

Neu an der AFG: 90-Minuten-Unterrichtsstunde

Mit Beginn des Schuljahres wurde an der AFG die 90-Minuten-Unterrichtsstunde eingeführt. Damit ist ein einstimmiger Beschluss der Schulkonferenz erfolgreich umgesetzt.

Mit der Einführung der 90-Minuten-Unterrichtsstunde forciert die AFG den Einsatz moderner, individualisierter Unterrichtsmethoden. So können die LehrerInnen besser kooperative Lernformen einsetzen, Frontalunterricht rückt in den Hintergrund.

Darüber hinaus versprechen wir uns von der Umstellung eine deutliche Beruhigung des Schulalltages – für SchülerInnen und LehrerInnen. Denn statt sieben haben die SchülerInnen jetzt nur vier Fächer pro Tag – und damit auch nur vier verschiedene Lehrer. Der Tornister wird leichter. Der Schulalltag wird deutlich rhythmisiert, die Zeit in der Schule wird für alle angenehmer. – Dies bezeugen alle Schulen, die dieses Modell bereits umgesetzt haben.

Die 90-Minuten-Unterrichtsstunde wurde für die Sekundarstufe I und II umgesetzt!

„Erdkunde“ im Rathaus

Die Gemeinde Havixbeck lud die AFG am 18.9. ins Rathaus ein, um bei der Erstellung eines integrierten städtebaulichen Handlungskonzepts mitzuarbeiten. Denn das Städtebild von Havixbeck verändert sich – beispielsweise durch den demographischen Wandel oder durch die Verlagerung des Einzelhandels. Gemeinsam mit BPW Baumgart + Partner, Bremen,  der AFG und der Gemeinde Havixbeck wurde ein Workshop veranstaltet, in dessen Zentrum die Ortskernentwicklung sowie die Attraktivitätssteigerung wichtiger Orte (Bahnhof und Sandsteinmuseum) stand. Denn aufgrund der Lage im ländlich geprägten Münsterland und direkten Nähe zur Stadt Münster ergeben sich für Havixbeck Potenziale in den Bereichen Freizeit, Kultur und Tourismus in Verbindung zur Natur und Landschaft aber auch als Wohnstandort für unterschiedliche Generationen

Da die jugendliche Wahrnehmung des städtischen Raumes oft erheblich von der Sicht Erwachsener abweicht, waren die beiden Erdkunde-Grundkurse aus dem Oberstufenzentrum (37 Schülerinnen und Schüler) eingeladen, um aus Perspektive von Jugendlichen die Qualitäten und Mängel von Havixbeck zu identifizieren und möglichst konkrete Projektideen zu erarbeiten.

Als Vorbereitung sollten sich die SchülerInnen einem von  fünf thematischen Schwerpunkten (Ortsmitte, Verkehr und Mobilität, Freizeit und Angebote, Wohnen und Arbeiten, Identität) zuordnen und zu ihrem Schwerpunkt fünf  Orte, die sie als „verbesserungswürdig“ bzw. fünf Orte, die sie als wichtig oder schön erachten, fotografieren.

Zu Beginn des Workshops klebten die Schülerinnen und Schüler die Fotos auf Bewertungsinseln nach verschieden Themen und analysierten mit kritischen Blicken, was ihnen gefällt bzw. wo Handlungsfelder liegen. In einem nachfolgenden ‚Ideensprint‘ wurden Projektideen an der Stellwand gesammelt. Nach einem Input-Referat von gelungenen Jugendprojekten arbeiteten die Schülerinnen und Schüler in sechs thematischen Gruppen weiter.

Neben der Eröffnung eines Jugend-Cafés war es ein zentrales Anliegen, die Anbindung an Münster bzw. umliegenden Gemeinden zu optimieren. Dabei entstand die Idee, eine App zu entwickeln, auf der Eltern für Jugendliche Mitfahrgelegenheiten anbieten bzw. suchen können.

Des Weiteren möchten die Jugendlichen Musikfestivals, Beach-Partys oder ein open-air Kino anbieten. Die Sportvereine sollten durch Eventtage verstärkt auf ihre Veranstaltungen hinweisen. Eine weitere Projektidee befasste sich mit der Attraktivitätssteigerung von öffentlichen Plätzen.

Es herrschte die ganze Zeit eine intensive und produktive Arbeitsatmosphäre, die sicherlich auch durch die gute Bewirtung der Gemeinde (Getränke, Gummibärchen und Salzstangen) unterstützt wurde.

Fahrten- und Projektwoche

In dieser Woche vom 23. bis 27. September sind die SchülerInnen der Jahrgänge 6, 10 und 13 auf ihrer fünftägigen Kurs- und Stufenfahrt, die übrigen Schülerinnen und Schüler arbeiten an unterschiedlichen Projekten auf Jahrgangsstufenebene.

Der Jahrgang 5 beschäftigt sich unter dem Oberthema „Rund ums Buch“, schwerpunktmäßig mit der Kindheit der Namensgeberin der Schule, Anne Frank.

Das Oberthema für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 lautet „Jugendliche in der Gesellschaft“. Aus einem weitgefächerten Angebot widmen sich die Schüler einem Projekt aus den Bereichen Haus- und Naturwissenschaft, Kunst und Technik, Filmkultur, Sport und Gesellschaftslehre.

Alle Bereiche der Kommunikation werden von den Schülerinnen und Schülern der 8. Klassen erforscht. Auch hier gibt es ein breitgefächertes Themenangebot, wie z.B. Sprache der Tiere, Geheimschriften und Verschlüsselung, Spurensuche mit dem Fahrrad sowie Ausdrucksmöglichkeiten durch Kunst.

Für die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen heißt der Schwerpunkt „Berufliche Orientierung“. Neben dem Erforschen der eigenen Interessen und Neigungen und einem Besuch im Berufsinformationszentrum Coesfeld  steht ein Fähigkeitenparcours, bei dem sich die Jugendlichen in den verschiedensten Bereichen zunächst selbst einschätzen müssen und dann ihre Leistungsfähigkeit überprüfen können, mit auf dem Programm.

Der 11. Jahrgang wird das bewährte Programm der Orientierung im Gelände fortführen. Ebenso werden die ältesten teilnehmenden Schülerinnen und Schüler aus dem 12. Jahrgang ihre mehrjährige Kooperation mit dem Institut für Geoinformatik an der Universität Münster fortsetzen. Weitere Gruppen dieses Jahrgangs werden mit dem Sandsteinmuseum Havixbeck kooperieren und die Erinnerungsarbeit intensivieren.

Alle Projektergebnisse werden am Freitag, den 27. September 2013 von 10:00 Uhr bis 11:30 Uhr im Schulgebäude präsentiert. Hierzu sind Eltern, Großeltern und Familienangehörige ebenso wie interessierte Bürgerinnen und Bürger ganz herzlich eingeladen.

5.554 Euro für soziale Projekte

5.554,97 Euro – das ist die Summe, die Schüler der AFG am „Sozialen Tag 2013“ zum Spendenprojekt „Schüler Helfen Leben“ beisteuerten. 192 Jugendliche arbeiteten Anfang Juli einen Tag lang und spendeten ihren Arbeitslohn, im Durchschnitt 28 Euro pro Schüler. Dieses Ergebnis gab Schülersprecher Lukas Splitthoff, der die Aktion koordinierte, bekannt.

Das gespendete Geld fließt unter anderem in das neue Südosteuropa-Projekt „Deine, meine, unsere Geschichte”. Das entschieden Vertreter der am Sozialen Tag teilnehmenden Schulen auf dem Projektauswahltreffen im Mai in Berlin. Mit dabei waren auch Julian Wübken und Paul Kreuels, die als Delegierte die AFG vertraten.

Das neue Versöhnungsprojekt soll Studierenden und Schülern aus Serbien, Kroatien sowie Bosnien und Herzegowina ermöglichen, die Kriege in Südosteuropa gemeinsam und grenzübergreifend in Workshops und einem simulierten Gerichtsprozess aufzuarbeiten. „Schüler Helfen Leben“ kooperiert bei dieser Arbeit mit der Organisation „pen Communication“.

Außerdem soll mit dem Geld die Hilfe für Kinder und Jugendliche aus Syrien in zwei Flüchtlingslagern in Jordanien ausgeweitet werden. Sie leiden stark unter den körperlichen und psychischen Folgen der Flucht. Dazu kommt, dass es in den Lagern nicht genug Freizeit- und Beschäftigungsmöglichkeiten gibt. Hier setzt das Projekt an, das „Schüler Helfen Leben“ gemeinsam mit der Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ in diesem Jahres begonnen hat. 600 Jugendliche können an verschiedenen Ausbildungs- und Beratungsprogrammen teilnehmen.

Bronzemedaillen für AFG-Kanuten

Es war eine große Herausforderung für die Schüler der Kanu-AG und manche hatten zunächst ein mulmiges Gefühl. Gute Trainingsarbeit und Ehrgeiz wurden jetzt allerdings belohnt. Strahlende Gesichter bei den Siebt- und Achtklässlern, die am 8.9. nach ihrer 20-Kilometer-Etappe bei der internationalen Weserberglandrallye Bronzemedaillen überreicht bekamen.

Wolfgang Weiser, der die Kanu-AG bereits seit 1997 leitet, hat das erste Mal mit Schülern an dieser Rallye teilgenommen. Gemeinsam mit einigen Eltern, die in Versorgungs-Kanadiern die Einer-Kajaks der Schüler begleiteten, war die Gruppe am Sonntagmorgen in Vlotho gestartet. Dass der Dauerregen mit dem Einsetzen der Boote schlagartig aufhörte und nachmittags sogar die Sonne herauskam, freute alle. Mit herrlichem Blick auf die Höhenzüge des Weserberglandes und vorbei an der Porta Westfalica arbeiteten sich die Schüler bis nach Minden durch die Fluten der Weser.

Widerstand beginnt im Alltag

In der Volksbank ist zurzeit die Wanderausstellung „Widerstände gegen den Nationalsozialismus im Münsterland“ zu sehen. Porträtiert werden Menschen, die kleine Widerstände gegen das Nazi-Regime geleistet haben. Die Wanderausstellung, die vom Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster konzipiert wurde, macht auf Initiative des Friedenskreises an der Anne-Frank-Gesamtschule Station in Havixbeck. Auf 14 großen Tafeln sind ausgewählte Lebensgeschichten von Menschen aus dem Münsterland zu sehen, deren Einzelschicksale die Vielfalt des nonkonformen und widerständigen Verhaltens zwischen 1933 und 1945 veranschaulichen. So erfährt der Besucher zum Beispiel von Lehrer Dr. Theodor Böcker aus Vreden, der in der Schule statt der Hakenkreuzfahne angeblich die alte schwarz-rot-goldene Fahne hissen wollte und dafür 1933, mit gerade mal 46 Jahren, aus dem Schuldienst entlassen wurde.

Im Vorfeld der Ausstellung hatte der Friedenskreis um Einsendung von alltäglichen Widerstandsgeschichten aus der Gemeinde gebeten. Auch in Havixbeck gab es Personen, die jüdischen Mitbürgern regelmäßig Milch und Brot brachten, das kleine jüdische Mädchen von nebenan heimlich zum Spielen in den Garten einluden, oder den Hitler-Gruß verweigerten, berichtete Christa Degemann bei der Ausstellungseröffnung am 7. September. Denn „Widerstand war eine Ausnahme, Anpassung war die Regel“, erinnerte Jürgen Götte. Deshalb sei diese Ausstellung, die an die ganz alltäglichen kleinen Widerstände erinnere, auch aus pädagogischer Sicht so wertvoll, da sie Mut zur Zivilcourage mache: „Widerstand beginnt im Alltag.“