Sitzung: 23.09.2013 Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus, Denkmal und Kultur
Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt
Ausschussvorsitzender Wardenga Herrn Dr. Grüner von der Wirtschaftsförderung
des Kreises Coesfeld und Herrn Fuchs von der BORnet GmbH.
Herr Fuchs stellt das Konzept für einen möglichen
Ausbau des Glasfasernetzes in Havixbeck anhand einer PowerPoint-Präsentation
vor, die im Ratsinformationssystem Session als Anlage 1 zum Protokoll eingestellt ist.
Er erläutert, dass das Projekt nur dann
umgesetzt werden könne, wenn sich 40% der anschließbaren Haushalte - in
Gewerbegebieten 50% - für einen Anschluss entscheiden. Um dieses Ziel zu
erreichen, müsse zunächst versucht werden, möglichst 100 % der Bürger
aufzuklären und zu informieren. Dies solle durch Infoveranstaltungen,
Infopunkte, soziale Netzwerke usw. angestoßen werden. Sehr wichtig seien jedoch
Multiplikatoren, wie Vereine, Politik oder Verwaltung, die diese Informationen
an die Bürger weitergeben.
Aus Sicht der Fa. Bornet GmbH sei
entscheidender Erfolgsfaktor für die Umsetzung des Projekts, die ausreichende
Nachfragebündelung im Gebiet Havixbeck Süd. Von dort könnten bei entsprechender
Nachfrage das Wohngebiet Hohenholte sowie die Gewerbegebiete Süd und Ost
aufgrund der geographischen Lage und bereits vorhandener Trassen (Leerrohre) in
einem nächsten Schritt realisiert werden. Der Glasfaserausbau in Havixbeck Nord
und Mitte sei ebenfalls von der Erreichung der 40%-Nachfragequote abhängig.
Im Anschluss an den Vortrag beantwortet Herr
Fuchs Fragen der Ausschussmitglieder. Auf die Frage, bei wie vielen Projekten
die Akquise erfolgreich verlaufen und wie oft diese gescheitert ist, antwortet
er, dass ca. 30 Gebiete für den Ausbau des Glasfasernetzes gewonnen werden
konnten und etwa 5 nicht. Diese 5 Projekte konnten nicht gewonnen werden, da
die Gebietsgröße zu groß gewesen sei und nicht genügend Multiplikatoren
vorhanden waren um die 40 % Marke zu erreichen.
Zu den Anschlussbedingungen teilt Herr Fuchs
mit, dass den Kunden während der Nachfragebündelung attraktive Angebote gemacht
werden. Der Anschluss selbst werde in dieser Zeit einmalig ca. 100 € kosten.
Ein nachträglicher Anschluss sei möglich, dann aber mit rd. 750 € je Anschluss
erheblich teurer. Abhängig von den derzeit für Internet und Telefonie genutzten
Routern sei zusätzlich ggf. ein Austausch der Hardware (z.B. Fritzbox)
notwendig.
Mit den Kunden werde von der BORnet GmbH ein
24-monatiger Vertrag geschlossen, nach dessen Ablauf die Möglichkeit bestehe,
einen Anbieter frei zu wählen. Der Preis der von der BORnet GmbH angeboten
Leistungspakete sei dabei durchaus marktfähig und mit vergleichbaren Produkten
am Markt vergleichbar.
Herr Dr. Grüner betont, dass sich Havixbeck
mit diesem Angebot eine große Chance auf ein schnelles Internet biete. Wichtig
sei, dass alle Bürger Informationen erhalten, um eine fundierte Entscheidung
treffen zu können und dass Multiplikatoren für den Ausbau des Glasfasernetzes gefunden
werden. Im Vorfeld der Nachfragebündelung seien jedoch noch einige Fragen im Hinblick
auf die Backbone-Anbindung und den Gestattungsvertrag zu klären. Der
Gestattungsvertrag solle auf Grundlage eines Mustervertrages abgeschlossen
werden. Dieser müsse jedoch zunächst noch vom Städte- und Gemeindebund NRW
erarbeitet werden. Vorreiter in dieser Angelegenheit seien die Stadt Ahaus und
die Gemeinde Wettringen.
Ausschussvorsitzender Wardenga öffnet die
Sitzung, um anwesenden Bürgern die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen.
Hiervon wird rege Gebrauch gemacht. Die Fragen werden von Herrn Fuchs
beantwortet. Unter anderem wird das Verlegungsverfahren genauer erläutert.
Die Frage, ob in dem nun zum Endausbau
anstehenden Baugebiet „Mönkebrede“ in Hohenholte seitens der Gemeinde ein Leerrohr
für den Glasfaserausbau mitverlegt werde wird von Herrn Wientges verneint.
Diese Frage sei auch im Zuge des Endausbaus des Baugebietes „Am Stopfer“
thematisiert worden und nach ausführlicher Beratung abgelehnt worden. Hierzu
ergänzt Herr Fuchs, dass die BORnet GmbH innerhalb von Wohngebieten grundsätzlich
eine eigene Kabeltrasse lege und keine Leerrohre Dritter verwende.
Bürgermeister Gromöller teilt abschließend
mit, dass es viele interessierte Kommunen gebe, die Gemeinde Havixbeck aber auf
der Prioritätenliste der BORnet sehr weit oben stehe, da er verdeutlichen
konnte, welcher Bedarf bestehe und die Vereinsstrukturen in unserer Gemeinde
eine gute Multiplikatorenwirkung ermögliche.