Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt Ausschussvorsitzender Wardenga Herrn Dr. Grüner von der Wirtschaftsförderung des Kreises Coesfeld und Herrn Fuchs von der BORnet GmbH.

 

Herr Fuchs stellt das Konzept für einen möglichen Ausbau des Glasfasernetzes in Havixbeck anhand einer PowerPoint-Präsentation vor, die im Ratsinformationssystem Session als Anlage 1 zum Protokoll eingestellt ist.

 

Er erläutert, dass das Projekt nur dann umgesetzt werden könne, wenn sich 40% der anschließbaren Haushalte - in Gewerbegebieten 50% - für einen Anschluss entscheiden. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse zunächst versucht werden, möglichst 100 % der Bürger aufzuklären und zu informieren. Dies solle durch Infoveranstaltungen, Infopunkte, soziale Netzwerke usw. angestoßen werden. Sehr wichtig seien jedoch Multiplikatoren, wie Vereine, Politik oder Verwaltung, die diese Informationen an die Bürger weitergeben.

 

Aus Sicht der Fa. Bornet GmbH sei entscheidender Erfolgsfaktor für die Umsetzung des Projekts, die ausreichende Nachfragebündelung im Gebiet Havixbeck Süd. Von dort könnten bei entsprechender Nachfrage das Wohngebiet Hohenholte sowie die Gewerbegebiete Süd und Ost aufgrund der geographischen Lage und bereits vorhandener Trassen (Leerrohre) in einem nächsten Schritt realisiert werden. Der Glasfaserausbau in Havixbeck Nord und Mitte sei ebenfalls von der Erreichung der 40%-Nachfragequote abhängig.

 

Im Anschluss an den Vortrag beantwortet Herr Fuchs Fragen der Ausschussmitglieder. Auf die Frage, bei wie vielen Projekten die Akquise erfolgreich verlaufen und wie oft diese gescheitert ist, antwortet er, dass ca. 30 Gebiete für den Ausbau des Glasfasernetzes gewonnen werden konnten und etwa 5 nicht. Diese 5 Projekte konnten nicht gewonnen werden, da die Gebietsgröße zu groß gewesen sei und nicht genügend Multiplikatoren vorhanden waren um die 40 % Marke zu erreichen.

 

Zu den Anschlussbedingungen teilt Herr Fuchs mit, dass den Kunden während der Nachfragebündelung attraktive Angebote gemacht werden. Der Anschluss selbst werde in dieser Zeit einmalig ca. 100 € kosten. Ein nachträglicher Anschluss sei möglich, dann aber mit rd. 750 € je Anschluss erheblich teurer. Abhängig von den derzeit für Internet und Telefonie genutzten Routern sei zusätzlich ggf. ein Austausch der Hardware (z.B. Fritzbox) notwendig.

Mit den Kunden werde von der BORnet GmbH ein 24-monatiger Vertrag geschlossen, nach dessen Ablauf die Möglichkeit bestehe, einen Anbieter frei zu wählen. Der Preis der von der BORnet GmbH angeboten Leistungspakete sei dabei durchaus marktfähig und mit vergleichbaren Produkten am Markt vergleichbar.

 

Herr Dr. Grüner betont, dass sich Havixbeck mit diesem Angebot eine große Chance auf ein schnelles Internet biete. Wichtig sei, dass alle Bürger Informationen erhalten, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können und dass Multiplikatoren für den Ausbau des Glasfasernetzes gefunden werden. Im Vorfeld der Nachfragebündelung seien jedoch noch einige Fragen im Hinblick auf die Backbone-Anbindung und den Gestattungsvertrag zu klären. Der Gestattungsvertrag solle auf Grundlage eines Mustervertrages abgeschlossen werden. Dieser müsse jedoch zunächst noch vom Städte- und Gemeindebund NRW erarbeitet werden. Vorreiter in dieser Angelegenheit seien die Stadt Ahaus und die Gemeinde Wettringen.

 

Ausschussvorsitzender Wardenga öffnet die Sitzung, um anwesenden Bürgern die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen. Hiervon wird rege Gebrauch gemacht. Die Fragen werden von Herrn Fuchs beantwortet. Unter anderem wird das Verlegungsverfahren genauer erläutert.

 

Die Frage, ob in dem nun zum Endausbau anstehenden Baugebiet „Mönkebrede“ in Hohenholte seitens der Gemeinde ein Leerrohr für den Glasfaserausbau mitverlegt werde wird von Herrn Wientges verneint. Diese Frage sei auch im Zuge des Endausbaus des Baugebietes „Am Stopfer“ thematisiert worden und nach ausführlicher Beratung abgelehnt worden. Hierzu ergänzt Herr Fuchs, dass die BORnet GmbH innerhalb von Wohngebieten grundsätzlich eine eigene Kabeltrasse lege und keine Leerrohre Dritter verwende.

 

Bürgermeister Gromöller teilt abschließend mit, dass es viele interessierte Kommunen gebe, die Gemeinde Havixbeck aber auf der Prioritätenliste der BORnet sehr weit oben stehe, da er verdeutlichen konnte, welcher Bedarf bestehe und die Vereinsstrukturen in unserer Gemeinde eine gute Multiplikatorenwirkung ermögliche.