AFG positioniert sich zum Krieg gegen die Ukraine

Bereits am Tag des Kriegsausbruchs hat sich die AFG dem Aufruf der Gemeinde Havixbeck angeschlossen und am Abend vor dem Rathaus seine Betroffenheit zum Ausdruck gebracht. Am 2. März hat sich die Schülervertretung klar positioniert und in Havixbeck ein lebendiges Peace-Zeichen und in Billerbeck ein lebendiges Herz aus blau und gelb gekleideten Schülern und Lehrern gebildet; die Geschwister-Eichenwald-Schule hat sich unserer Aktion angeschlossen. Für den 24. März ist eine Aktion mit den Kirchengemeinden in Havixbeck und Billerbeck geplant: wir möchten eine Menschenkette zwischen den Schulen, den Kirchengemeinden und den Rathäusern bilden und um 12.00 Uhr wird jeder Schüler und jede Schülerin mit angezündeter Kerze während des Glockengeläutes an die Opfer des Krieges denken und zum Frieden mahnen.

AFG und die Flüchtlingssituation

Wir haben bereits am 15.3. eine Schülerin aus der Ukraine in den 7. Jahrgang aufgenommen. Sie besuchte in ihrer Heimat ein Gymnasium und hat Verwandte in Havixbeck. Die Schülerin wurde von ihrer neuen Klasse herzlich begrüßt, erste Kontakte wurden geknüpft.

Wir stehen mit den Gemeinden Havixbeck und Billerbeck auch bezüglich der Flüchtlinge in gutem Kontakt. Aktuell suchen fünf weitere Flüchtlingskinder, eines davon aus Afghanistan, einen Schulplatz und wir schauen gemeinsam, wie wir helfen können.

In der AFG lernen aktuell 87 Schülerinnen und Schüler aus 26 Nationen; diese Schüler*innen haben also (auch) eine nicht-deutsche Staatsbürgerschaft. Einige davon mussten mit ihren Eltern aus der Heimat fliehen und suchen hier Schutz. Alle Schüler*innen aus Flüchtlingsfamilien – egal aus welchem Land sie kommen – sind an unserer Schule willkommen. Gemeinsam versuchen wir eine Perspektive zu entwickeln. 

Kein geflüchteter Schüler*in ist verantwortlich für das, was der russische Präsident seinem Volk und dem ukrainischen Menschen antut. Als Schule stehen wir vor der Herausforderung, die jungen Menschen zu integrieren und zu verbinden.

Zur Pädagogik: Die Familien, die aus der Ukraine geflohen sind, verstehen sich als Europäer. Sie sind nicht vom Wunsch beseelt, ihr Heimatland zu verlassen. Flüchtlingskinder sind oftmals traumatisiert und benötigen in besonderem Maße die Kommunikation mit Gleichaltrigen, um ihr Seelenleben zu stabilisieren. Solange sie bei uns zu Gast sind – ob kurz oder lang – kommen sie in möglichst stabile Klassen, in denen sie konkrete Ansprechpartner unter ihren Mitschülern finden können. Dem Sprachproblem versuchen wir zu begegnen, in dem wir Kontakte zu ukrainischen Familien, deren Kinder schon seit langem bei uns sind, knüpfen werden. Zudem soll jeder Flüchtlingsschüler ein iPad mit einem Übersetzungsprogramm erhalten.

AFG im Umgang mit Corona

Beim letzten Schulausschuss habe ich davon berichtet, dass die Infektionszahlen an der AFG unerwartet hoch gegangen sind und wir mit verschiedenen Maßnahmen in Rücksprache mit den Elternvertretern reagiert haben. Inzwischen sind die Zahlen deutlich heruntergegangen und wir haben kaum noch Schüler, die an Corona erkrankt sind. Wir hoffen, dass wir dieses Niveau angesichts der erneut hohen Inzidenzzahlen im Umland halten können.

„Normalität“ in herausfordernden Zeiten

Die AFG bemüht sich, trotz der zahlreichen Einschränkungen durch die Pandemie einen Schulalltag zu ermöglichen, der unseren eigenen Ansprüchen gerecht wird. Ich möchte einige Beispiele nennen:

§  Erster Preis beim Europäischen Wettbewerb: Lara Huck, Lena Heuring und Ronja Lamers aus dem 9. Jahrgang haben beim 69. Europäischen Wettbewerb den ersten Platz im Landesentscheid belegt. Der Wettbewerb unter dem Thema Nachhaltigkeit fand an der AFG auch in diesem Jahr wieder im Rahmen der Begabtenförderung statt. Die Schülerinnen haben sich mit „Urban Gardening“ beschäftigt. Sie haben selbst gebaute Square­food-Gardening-Bee­te aufgestellt, also nie­drige Hochbeete aus Holz, die in gleich große Quadrate geteilt werden. Hier werden verschiedene Gemüsesorten und Kräuter – zum Beispiel Mangold, Salat, Schnittlauch oder Petersilie – angebaut. Drei solcher Beete wurden für die OGS gebaut, ein weiteres für die Kita Kunterbunt. Außerdem bastelten die Mädchen in stundenlanger Arbeit Vogelhäuser, Fledermauskästen und Insektenbehausungen, die nun in direkter Nähe des Gemüsegartens hängen.

§  Kunstausstellung im Stift Tillbeck: Ein Kunstkurs der Oberstufe stellt im Stift Tillbeck seine Grafiken in Auseinandersetzung mit Francisco de Goyas berühmter Radierung „Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“ aus. Dieses Kunstwerk mit zahlreichen Schraffierungen bringt die Kritik an gesellschaftlichen und politischen Ereignissen im Spanien des späten 18. Jahrhunderts zum Ausdruck. Die Schüler haben die Grafik auf aktuelle Problemen übertragen. Sämtliche Bilder sind bis zum Sommer im Stift Tillbeck ausgestellt, die Schülerinnen und Schüler nach dem Prinzip „Pay what you want“ verkaufen möchten. Der Erlös geht an die „Deutsche Welthungerhilfe“.

§  Streitschlichter an der AFG: Volker Christoph, Vorsitzender der Bezirksvereinigung Münster im Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen (BDS), besuchte kürzlich die AFG und gab den Schülern, die als Streitschlichter ausgebildet sind, Tipps für die Praxis. Dazu gehören insb. Deeskalation, Antidiskriminierung, die Bedeutung von Gestik und Mimik sowie aktives Zuhören. Erst kürzlich erhielten die 23 Zehntklässler einheitliche Pullis, mit denen sie auf dem Schulhof vor allem für die jüngeren Schülerinnen und Schüler besser erkennbar sind. Die beigen Pullis, auf deren Rückseite ihre Namen notiert sind, wurden zu 80% vom Förderverein finanziert.

§  Studenten unterstützen Oberstufenschüler*innen bei ihren Facharbeiten: Wissenschaftliches Arbeiten lernt man nicht erst an der Hochschule. Bereits in der Oberstufe müssen sich Schülerinnen und Schüler der Herausforderung stellen eine Fragestellung zu entwickeln und diese auf der Basis von Fachliteratur zu beantworten. Das Sichten von Fachartikeln und -büchern, das Filtern wichtiger Zitate und das Beantworten von Leitfragen ist eine Aufgabe, die sich – derart ausführlich – zum ersten Mal in einer Facharbeit stellt. Lehramtsstudierende der WWU Münster boten zwei Workshops an, in denen die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen beispielsweise lernten, wo und wie sie in der Unibibliothek Münster wissenschaftliche Artikel finden, welche Quellen verlässlich sind, was eine Einleitung leisten und wie das Fazit am Ende aussehen sollte. Die inhaltliche Arbeit ist nur eine Seite, auch die Computertechnik kann Probleme bereiten, daher schulen die Studentinnen die Schüler*innen zudem in „Word“.

§  Tage religiöser Orientierung für 10.-Klässler: Schülern der 10. Klasse wurden auf der Jugenburg Gemen Tage religiöser Orientierung angeboten. In Kooperation mit dem Bistum Münster ging es für Schülerinnen und Schüler in dieser freiwilligen, dreitägigen Veranstaltung vor allem um Selbstfindung und Selbstreflexion

§  Erfolgreiche Teilnahme an der Biologie-Olympiade: Martha Ebel (Billerbeck) aus der Q2 belegt in der diesjährigen internationalen Biologie-Olympiade (Bundesministeriums für Bildung und Forschung) auf Bundesebene den 15. Platz! Von Glucose- und Ionenverteilung im Urin von Mäusen zur Identifikation von Zuckerkrankheit über die Übersetzung von DNA in RNA bis hin zur evolutiven Weiterentwicklung von Virusvarianten reichte das Aufgabenspektrum der zweistündigen Klausur.

Erste-Hilfe-Kurs für die Lehrer*innen: In einer schulinternen Lehrerfortbildung haben zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer ihre Erste-Hilfe-Fähigkeiten aufgefrischt, da es immer wieder zu Verletzungen oder kleinen Unfällen kommt. Ein Schwerpunkt der Kurse bestand auch in der Information im Umgang mit Allergikern.