Anmeldung neue 5 und EF

Die Schulleitung der AFG hat in fünf Info-Veranstaltungen die Gesamtschule in Billerbeck und Havixbeck präsentiert: eine eigene Veranstaltung für die gymnasiale Oberstufe, jeweils eine Veranstaltung in Billerbeck und Havixbeck für die Eltern und kürzlich eine Schulführung durch die Billerbecker Räumlichkeiten und einen Tag der offenen Tür in Havixbeck. Zuvor waren wir mit unseren SchülerInnen in den Grundschulen beider Orte und haben die Schüler persönlich eingeladen; ich danke für die Unterstützung durch die beiden Grundschulleiterinnen, Frau Sommer und Frau Balzer.

Alle Veranstaltungen wurden sehr gut besucht, allein am Tag der offenen Tür waren zwischen 500 und 600 Gäste in unserer Schule – so viel, wie noch nie. Besonders gefragt war das Klassenzimmer 3.0, in dem wir modellhaft einen Klassenraum so ausgestattet haben, wie er nach Umsetzung des Medienentwicklungsplanes aussehen kann.

Erstmals führen wir ein Voranmeldeverfahren online durch, um einen ersten Eindruck über die bevorstehende Anmeldung zu erhalten und um das konkrete Anmeldeverfahren zu beschleunigen. Zudem ersparen wir so wertvolle Arbeitszeit unserer Sekretärinnen, da diese die Daten nicht in verschiedene Programme eingeben müssen, sondern wir diese Daten direkt in die Schulsoftware einlesen können.

Zwei Wochen vor dem Start der Anmeldungen haben bereits über 150 Eltern ihre Kinder an der Schule vorangemeldet, so dass wir davon ausgehen, dass wir erneut die maximale Aufnahmekapazität von 174 SchülerInnen erreichen werden.

Die neue Oberstufe wird im kommenden Jahr voraussichtlich etwas kleiner werden, da wir vor sechs Jahren den einmaligen Einbruch der Schülerzahlen hatten und nur 4-zügig gestartet sind. Im kommenden Schuljahr ist die zukünftige Jahrgangsstufe 10 wieder 5-zügig.

AFG ist „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Am 23. Januar hat die AFG den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SOR-SMC) erhalten. „Dies ist nicht ein Preis für eine geleistete Arbeit, sondern der Ansporn in diesem Sinne noch viel mehr zu erreichen“, erklärte Nora Schomacher von der Landeskoordination SOR-SMC in NRW.

Die Feier lag in der Hand der Schülervertretung (SV), die alle Klassenlehrer, Lehrer und Bürgermeister Klaus Gromöller eingeladen. Gemeinsam setzten wir einen Fingerabdruck auf eine vorbereitete Weltkarte und dokumentierten damit unsere Mitverantwortung gegen Rassismus in der Welt.

Die Patenschaft übernahm der ehemalige AFG-Lehrer Robert Hülsbusch. Er erinnerte sich an den Anfang vor 6 Jahren, als Schüler aus einer Klasse der siebten Stufe als Guide für eine Anne-Frank-Ausstellung in Münster ausgebildet wurden. „Es ließ sie nicht mehr los. Sie wollten mehr. Sie wollten eine Schule ohne Rassismus“, erklärte Hülsbusch in seiner Rede. An einem persönlichen Beispiel machte er uns allen klar, dass in jedem von uns etwas schlummert, das man Rassismus nennen kann. Das gilt es wahrzunehmen und fordert uns auf, konstruktiv damit umzugehen.

Dass dieser Aufruf nicht verhallte, sahen die Zuschauer bei der nächsten Aktion. Aus allen Stufen kamen Schüler auf die Bühne und verlasen ihre Statements mit dem Anfang „Wir sind gegen Rassismus weil“: „Es die Welt aggressiver macht“ oder „Ein Mensch ist ein Mensch, egal welche Hautfarbe er hat.“

Mit dem Titel „Schule ohne Rassismus“ verpflichtet sich die AFG, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.

Erweiterungsbau an der AFG

Der Schulträger hat das Architekturbüro Peter Bastian aus Münster mit der konkreten Planung des Erweiterungsbaus beauftragt. Bereits dreimal waren Architekten gemeinsam mit Vertretern der Gemeinde in der Schule und erste Absprachen wurden getroffen.

So wurden in der letzten Sitzung die ersten Entwürfe vorgestellt, die nun in der Schule und in der Gemeinde diskutiert werden. Dabei verfolgen die Entwürfe die Idee, dass der Neubau auf drei Ebenen erweitert wird, sodass der Erweiterungsbau sich nahtlos an das bestehende Gebäude anschmiegt.

Auf der unteren Ebene wird der 10. Jahrgang mit vier Klassenräumen, einem Differenzierungs- und einem Inklusionsraum errichtet. Damit setzen wir unsere Idee fort, dass jeder Jahrgang eine in sich geschlossene Einheit bildet, die von der fünften Klasse an kontinuierlich gemeinsam hochwächst. Die Nähe zum Oberstufenzentrum ist dabei durchaus gewollt, denn so können unsere 10er-SchülerInnen schon einmal schnuppern, wie die Atmosphäre in der gymnasialen Oberstufe ist.

Es ist geplant, dass zukünftig jeder Jahrgang der Sekundarstufe II auf einer eigenen Etage Platz findet. Mit dem Erweiterungsbau kann erstmals auch im Obergeschoss eine vollständige Jahrgangsstufe mit vier Kursräumen untergebracht werden. Im Erdgeschoss entstehen die längst überfälligen Räume für die Ober- und Mittelstufenleitung der AFG sowie Beratungs- und zwei Konferenzräume.

Fake oder nicht? – neue Medienscouts an der AFG ausgebildet

Eine neue Generation von Medienscouts wird an der AFG ausgebildet. 10 SchülerInnen der Jahrgänge 7 – 9 verbrachten den zweiten von vier Ausbildungstagen im St. Antonius-Gymnasium in Lüdinghausen. Die Ausbildung ist ein Angebot vom Regionalen Bildungsnetzwerk im Kreis Coesfeld. Die Referenten schafften es, die Informationen zu Fake-News und Fake-Bildern, neusten Entwicklung bei sozialen Netzwerken sowie den Möglichkeiten und Gefahren von youtube unterhaltsam zu vermittelt. Die Teilnehmer der Ausbildung wurden aktiv mit einbezogen und bekamen so auch Methoden vermittelt, die sie bei ihrer Arbeit an der AFG nutzen können.

Begleitet wurden die AFG-Mediensouts von den Lehrerinnen Juliane Wübbels und Dr. Franziska Dittert. „Medienkompetenz ist heute unglaublich wichtig. Unentwegt gibt es neue Software, neue Hypes, neue Gefahren, doch es ist wichtig für den Nutzer, sich im Mediendschungel souverän bewegen zu können.“, schätzt Dittert die Anforderungen an die heutige Generation ein. Und Wübbels ergänzt: „Die Heranwachsenden müssen dabei begleitet werden, erkennen zu können, welchen Informationen sie trauen können und welchen nicht. Die Medienscouts begleiten sie und sind Ansprechpartner bei beängstigenden oder verletzenden Erfahrungen im Internet. Bei der Fortbildung haben die Medienscouts nicht nur gelernt Gefahren zu erkennen, sondern auch Lösungen zu finden.“

Das Schicksal von Zwangsarbeitern kennengelernt

Einen authentischen Zugang zur Geschichte wünschten sich die SchülerInnen aller drei Geschichtskurse des aktuellen Abiturjahrgangs zu Beginn des Thementages „Zwangsarbeit“.

Im Geschichtsort „Villa ten Hompel“ in Münster konnten sie anhand verschiedener Dokumente einzelne Schicksale nachspüren. Diese verdeutlichten die Erfahrungen von Frauen und Männern, die in den 1940er Jahren nach Münster und ins Münsterland verschleppt wurden. Begleitet wurden die Abiturienten von ihrem Lehrer Marten Möllers und ihrer Lehrerin Dr. Franziska Dittert, die den Projekttag organisierte.

Anhand aufgezeichneter Interviews mit Zeitzeugen aus Belarus konnten die SchülerInnen den Weg der Zwangsarbeiter von der Verschleppung über die Ankunft in Münster, den Repressionen, dem Hunger bis zur Rückkehr in die Heimat nachvollziehen. Den Zwangsarbeitern wurde per Gesetz ihre Würde genommen: Sie durften weder Fahrrad fahren, noch das Kino oder die Kirche besuchen. Sie durften das Haus nicht ohne Aufnäher mit der Aufschrift „OST“ verlassen. Sie durften nicht an einem Tisch mit Deutschen essen und – bei Todesstrafe – keine Liebesbeziehungen mit Deutschen aufnehmen.

Deutlich wurde, dass das Verhalten einzelner Deutscher den Zwangsarbeitern ein Zeichen von Menschlichkeit geben konnte. Die SchülerInnen erarbeiteten Quellen, die zeigten, dass den Zwangsarbeitern trotz Verbot Brotmarken zugesteckt wurden. Auch der lange und steinige Weg bis zum eventuellen Erhalt einer Entschädigungszahlung nach Ende des kalten Krieges wurde erarbeitet. Fälle wie das Schicksal eines Kindes einer Deutschen und eines Zwangsarbeiters gingen den Teilnehmern des Projekttages nahe: Nach der Geburt des Kindes wurde die Beziehung öffentlich. Der Vater wurde hingerichtet und die Mutter wurde ins KZ deportiert. Dort starb sie. Das Kind wuchs bei Pflegeeltern auf. Der in den 1990er Jahren gestellte Antrag auf Entschädigung des nun erwachsenen Kindes wurde abgelehnt, mit der Begründung, dass keine politische Verfolgung vorgelegen hätte.