Sitzung: 19.11.2018 Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus, Denkmal und Kultur
Museumsleiter Herr Dr. Eichler zeigt im Rahmen einer Power Point Präsentation Fotos (die Präsentation ist als Anlage 1 zum Protokoll im Ratsinformationssystem – nur online – eingestellt) und berichtet über Aktionen in 2018 und gibt einen Ausblick auf 2019:
„Im vergangenen Winter
habe ich mit Mitarbeitern des Museums Huis Bergh in s´Heerenberg an einer
Ausstellung über den Baumberger Sandstein gearbeitet. Die Mitte April eröffnete
Ausstellung läuft noch bis zum Frühjahr nächsten Jahres. Anlass für die
Ausstellung war die Wiederentdeckung des Barockportals aus Baumberger
Sandstein, das der Coesfelder Bildhauer Johann Rendeles schuf.
Im Frühjahr diesen
Jahres wurde in der Sandsteinscheune die Ausstellung „Wirtschaftswunderzeiten.
Die fünfziger Jahre in der Bundesrepublik Deutschland“ gezeigt. Viele Objekte
wurden von Leihgebern aus der Region zur Verfügung gestellt. Intensive
Literaturrecherche und Interviews mit Zeitzeugen fanden ihren Ausdruck in
großformatigen Bannern. Darauf wurden der Zeitgeist der 50er, die Politik, die
Wirtschaftslage, Frauenrechte, aber auch die Fußball-WM 1954 und der Siegeszug
des Rock´n Roll zum Thema gemacht.
Die Ausstellung wurde
überregional beworben und fand großen Anklang, was man auch im Besucherbuch
nachlesen konnte. Die Ausstellung wurde Anfang Oktober geschlossen, da man mit
einem sommerlichen Oktober nicht rechnen konnte. Eine hohe Luftfeuchtigkeit
wäre in der unklimatisierten Scheune zur Gefahr für die empfindlichen Exponate
geworden.
Natur und Landschaft
in Westfalen vor 100 Jahren waren in der Ausstellung "Von Plaggenstechern,
Venntüten und Krammetsvogelfängern" von April bis Juni im Obergeschoss des
Haupthauses zu besichtigen. Anschließend gab es dort die Ausstellung „Von der
Waschgenossenschaft zur Begegnungsstätte“ anlässlich von 40 Jahren
Arbeiterwohlfahrt in Havixbeck.
Acht
Steinmetz-Lehrlinge des Hans-Schwier-Berufskollegs in Gelsenkirchen erstellten
vom 4. bis 8. Juni im Hof des Museums einen Gedenkstein für jüdische
Zwangsarbeiterinnen, die zum Ende des Zweiten Weltkriegs ums Leben kamen. Diese
Aktion war ein Ausdruck der Kooperation zwischen dem Berufskolleg und dem Museum.
Das Berufskolleg ist eines von zweien in NRW, die Steinmetze/Steinmetzinnen
ausbilden.
Die Bildhauerkurse
unter Leitung von Rieke Köhler wurden wieder gut nachgefragt, von fünf Kursen
waren drei restlos ausgebucht.
Sehr gut besucht waren
auch die Konzerte mit klassischer Gitarrenmusik am 20. Januar und mit Rock und
Pop am 17. Februar. Das gleiche gilt für die „Geschichten aus dem Nebel“ am 10.
November. Ermöglicht durch die regionale Kulturförderung konnten zwei
exzellente Wiener Musiker nach Havixbeck geholt werden, die den Stummfilm „The
Lodger“ musikalisch untermalten.
Traditionsveranstaltungen
wie der Designmarkt am Wochenende vor Ostern und das Weinfest zum Ende der
Sommerferien rundeten das Museumsjahr ab.
Das Weinfest konnte in
diesem Jahr wieder von ausgezeichneten Wetterbedingungen profitieren. Hier
hatte sich der Schwerpunkt bei den Ständen von Profibetrieben zu Ständen von
Havixbecker Vereinen weiter verlagert. Die Akzeptanz bei den Besuchern war sehr
gut, die Kooperation zwischen den Vereinen ebenso. Ein mögliches Defizit von
300 Euro wurde durch das Sponsoring der Volksbank Baumberge vermieden.
Für das nächste Jahr
ist eine Sonderausstellung zu den Steinbrüchen in den Baumbergen in
Vorbereitung. Das Thema Steinbruch soll hier auch aus unkonventionellen
Blickwinkeln betrachtet werden.
„Mit Droste im
Glashaus“ lautet der Titel einer Ausstellung im April und Mai 2019.
Zeitgenössische Künstler setzen sich durch ihre Kunstformen mit Leben und Werk
der Annette von Droste-Hülshoff auseinander. Die Ausstellung ist ein
Kooperationsprojekt mit dem Trägerverein von Schloss Senden.
Klassische und landschaftsprägende Elemente aus Baumberger Sandstein sind im ganzen Münsterland die Bildstöcke und Wegekreuze. Innerhalb der letzten 12 Jahre habe ich mich – auch viel in meiner Freizeit – mit diesen Wegebildern befasst. In verschiedenen Bibliotheken wurden die jeweils lokal orientierten Abhandlungen über Wegebilder durchgesehen und ausgewertet. In der zweiten Novemberwoche 2018 ist jetzt „Wegebilder im Münsterland. Geschichte und Geschichten von Bildstöcken und Wegekreuzen“ erschienen. Es gibt das Buch als Hardcover und als Paperback und es ist über jede Buchhandlung zu beziehen.“