Beschluss: zur Kenntnis genommen

Der Ausschuss empfiehlt dem Rat folgende Beschlussfassung:

 

Der Gemeinderat nimmt die Ausführungen des Kreisjugendamtes sowie der Verwaltung zur weiteren Entwicklung der Betreuungssituation von Kindern im Alter zwischen 1 und 6 Jahren für das Kindergartenjahr 2013/2014 zur Kenntnis.


Die Verwaltungsvorlage 072/2012 liegt vor.

 

Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt die Ausschussvorsitzende Schäpers die Leiterin des Kreisjugendamtes Coesfeld, Frau Dülker und Frau Edelkamp vom Familienbüro. Zunächst hält Frau Dülker anhand einer PowerPoint-Präsentation, die dem Protokoll als Anlage 1 beigefügt ist, einen Bericht über die Kindergartenbedarfsplanung für das Jahr 2012/2013 und einen Ausblick auf das Jahr 2013/2014.

 

Frau Dülker hält am Ende ihres Vortrages fest, dass für das Kita-Jahr 2013/2014 aufgrund von Prognosen mit 380 zu versorgenden Kindern zu rechnen sei. Das Platzangebot für die U3 und die U2 Kinder sei aller Voraussicht nach ausreichend. Mangeln werde es an Plätzen für die 3-6-jährigen Kinder. Es müsse nunmehr nach geeigneten Lösungen bzw. Modellen gesucht werden. Hierbei sei zu berücksichtigen, dass die Kinderzahlen nach eigenen Prognosen in den kommenden Jahren eher rückläufig sein werden, sie weist aber darauf hin, dass diese Prognosen keine vollständig verlässlichen Werte bieten, da man beispielsweise nicht voraussehen könne, für welche Art der Betreuung sich die Eltern entscheiden werden.

 

Hiernach stellt sich Frau Dülker für die Beantwortung von Fragen der Ausschussmitglieder zur Verfügung.

 

Seitens der Ausschussmitglieder wird darauf hingewiesen, dass im Planungsjahr 2013/2014 die „Kindergruppe 13 Zwerge“ nicht mehr zur Verfügung stehe. Die Kinder aus dieser Einrichtung müsse man ebenfalls auffangen. Frau Dülker bestätigt, dass die Kindergruppen nicht im Kindergartenbedarfsplan berücksichtigt seien.

 

Auf die Frage, wie das Jugendamt damit umgehe, wenn man im U3 Bereich nicht genügend Plätze zur Verfügung stellen könne, antwortet Frau Dülker, dass sie nicht mit diesem Fall rechne, falls es aber doch zu so einer Situation kommen solle, müsse man mit Klagen und Schadensersatzforderungen rechnen.

 

Die Bedeutung der Kinderbetreuung als Bestandteil des Standortfaktors für Havixbeck hält Frau Dülker für sehr wichtig. Gerade im ländlichen Bereich sei es für Familien bedeutend, dass ausreichend Kindergartenplätze in der nahen Umgebung vorhanden sind. Bei der Wohnortsuche sei dies ein bedeutsames Auswahlkriterium. Seitens der Ausschussmitglieder wird befürchtet, dass in Havixbeck aufgrund seines attraktiven Standortes – Umland Münster – mit einem höheren Versorgungsbedarf bei der U3 Betreuung zu rechnen sei und die kalkulierte Quote nicht ausreiche.

 

Hiernach berichtet Frau Edelkamp über die aktuelle Lage des Angebotes und der Ausbildung von Tagesmüttern. Bei der Ausbildung und Vermittlung von Tagesmüttern seien folgende Einrichtungen beteiligt:

 

  • Familienzentren Havixbeck
  • Evangelische Familienbildungsstätte
  • Jugendamt Kreis Coesfeld
  • Familienbüro Gemeinde Havixbeck

 

Für die Ausbildung zur Tagesmutter müsse man einen Qualifizierungskurs absolvieren. Hiernach erhalte man die Pflegeerlaubnis für bis zu 5 Kinder. Die Ausbildung erfolge durch die evangelische Familienbildungsstätte. Die Gesamtkosten für die Ausbildung belaufen sich auf ca. 400 €, wovon das Familienbüro 50 % übernehmen könne.

 

Seit 2009 werden in Havixbeck 2x im Jahr Infoveranstaltungen zum Thema Tagesmutter angeboten. Bisher sei jedoch nur eine zustande gekommen, da ansonsten keine Anmeldungen vorlagen. Am 25.09.2012 ist im Flothfeld-Kindergarten ein neuer Ausbildungskurs durch die evangelische Familienbildungsstätte vorgesehen. Eine Infoveranstaltung solle im Vorwege stattfinden. Man hoffe auf große Beteiligung. Frau Böse teilt ergänzend hierzu mit, dass für die Infoveranstaltung Werbung gemacht werden solle, um viele Interessenten anzusprechen. Angedacht sei auch, eine Tagesmutter einzuladen, damit diese von ihren Erfahrungen berichten könne.

 

Abschließend wird berichtet, dass zur Zeit 2 Tagesmütter in Havixbeck tätig seien. Im Herbst 2012 und im Frühjahr 2013 nehme jeweils eine weitere Tagesmutter ihren Dienst auf.

 

Seitens einiger Ausschussmitglieder wird geschildert, dass Tagesmütter von Schwierigkeiten bei der Antragstellung berichten. Die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt sei schwierig und bürokratisch. Frau Cziossek-Skirde berichtet von ihrer Arbeit für den SkF Dülmen. Hier gebe es eine Betreuung der Tagesmütter durch Fachberatung und Hilfe bei der Antragstellung. Ferner werde den Tagesmüttern ein Raum zu Verfügung gestellt, in dem man sich zum Erfahrungsaustausch treffe.

 

Frau Dülker erwidert, dass das Jugendamt keinen freien Träger beauftragt habe, sondern in Alleinregie arbeite. Netzwerke seien angestrebt, aber noch nicht in allen Gemeinden vorhanden. Frau Edelkamp ergänzt, dass die evangelische Familienbildungsstätte ein Tageselterncafé anbiete, dieses aufgrund der geringen Anzahl an Tagesmüttern jedoch nicht genutzt werde.

 

Nach einer kurzen weiteren Beratung und dem Fazit, dass man noch Ideen für die Schaffung von zusätzlichen Kinderbetreuungsplätzen sammeln müsse, bauliche Veränderungen in kürzester Zeit nicht zu bewerkstelligen seien und Tagesmütter die bestehende Lücke derzeit nicht füllen können, müsse man nunmehr nach neuen Lösungsansätzen suchen. Auf die Frage von Bürgermeister Gromöller, wie im Extremfall gehandelt werde, antwortet Frau Dülker, dass in der Kindergartenbedarfsplanung bewusst keine Überbelegung eingerechnet wurde. Es sei jedoch unter Umständen möglich, in bestimmten Gruppentypen mehr Kinder aufzunehmen. Auf diese Möglichkeit solle jedoch nur in Notsituationen zurückgegriffen werden.

 

Ausschussvorsitzende Schäpers bedankt sich bei Frau Dülker und Frau Edelkamp für ihre Ausführungen.

 

Frau Sarter beantragt folgende Ergänzung zum Beschlussvorschlag:

 

„…. und sieht die Notwendigkeit entsprechende Maßnahmen zu unterstützen.“

 

Nach kurzer Beratung zieht Frau Sarter den Antrag zurück. Es wird kein Beschluss gefasst.