Sitzung: 02.02.2012 Ausschuss für Bau- und Gemeindeentwicklung
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 10, Enthaltungen: 1
Vorlage: 004/2012
Der Ausschuss
sieht in der heutigen Sitzung von einer Empfehlung für die Freigabe für die
endgültige Herstellung der Straßen im Baugebiet „Am Stopfer“ ab. Vielmehr soll
zunächst erneut in den Fraktionen beraten werden, insbesondere auf der Basis
der Einwendungen der Anlieger. Die endgültige Entscheidung soll in der
Ratssitzung am 23.02.2012 erfolgen.
Sodann lässt der Ausschussvorsitzende abstimmen.
Die Verwaltungsvorlage 004/2012 liegt vor.
Ausschussvorsitzender Geschwinder begrüßt Herrn
Suhre vom Büro NTS und erteilt ihm das Wort.
Herr Suhre erklärt anhand einer
PowerPoint-Präsentation zwei Planungsvarianten für die endgültige Herstellung
der Straßen im Baugebiet „Am Stopfer“. Die PowerPoint-Präsentation ist als
Anlage 6 zum Protokoll im Sitzungsprogramm Session eingestellt.
Zunächst schildert Herr Suhre kurz die bestehende
Situation und weist auf die zum Teil sehr schmalen Fahrbahnen hin. Hier bestehe
kaum Möglichkeit, für ausreichend Pkw-Stellplätze zu sorgen.
Danach erläutert Herr Suhre die Planvariante 1, die
vorsieht, im gesamten Plangebiet die Straßen als verkehrsberuhigte Zone
auszubauen.
Die Variante 2 sieht vor, die südliche
Haupterschließungsstraße als Tempo 30 Zone und die restlichen Straßen als
verkehrsberuhigten Bereich auszubauen. Da die südliche Trasse 50 cm breiter als
die nördliche ist, kann nur hier der notwendige Gehweg angelegt werden. Im
übrigen ist dabei berücksichtigt, dass die Verkehre in Richtung Münster bzw. A
1/A 43 vorrangig in südlich Richtung abfließen. Neben der Gestaltung in
Pflaster ist bei dieser Variante auch eine Herstellung der Fahrbahn in Asphalt
denkbar.
Bei der Tempo 30-Zone werden Fußgänger und
KFZ-Verkehr räumlich getrennt. Dies führt zu einer erhöhten Sicherheit,
insbesondere für die schwächeren Verkehrsteilnehmer, die Fußgänger. Dieser
Aspekt ist insbesondere auch deshalb bedeutsam, weil bei längeren
verkehrsberuhigten Abschnitten die Verkehrsteilnehmer dazu neigen, die
Schrittgeschwindigkeit nicht mehr einzuhalten und insofern ein erhöhtes
Gefährdungspotential für Fußgänger entstehen kann.
Zu den Pflastersteinen führt er aus, dass die
mitgebrachten Muster folgende Eigenschaften aufweisen:
- einen klassischen X-Verbundstein, mit starker Verbundwirkung und
sehr langer Haltbarkeit, welcher maschinell verlegbar wäre
- ein Rechteckpflaster mit Verzahnung, ebenfalls sehr haltbar,
allerdings nicht maschinell verlegbar.
Die Verlegung des X-Verbundsteines sei durch die
mögliche maschinelle Verlegung etwas kostengünstiger.
An zentraler Stelle im Baugebiet sei eine multifunktional
nutzbare Fläche vorgesehen, die zur Aufnahme von Parkverkehr diene, die aber
darüber hinaus auch für Nachbarschaftsfeste u. ä. genutzt werden könne.
Nach Beendigung des Vortages entsteht eine äußerst
rege Diskussion. Ausschussvorsitzender
Geschwinder gibt auch anwesenden Anliegern die Möglichkeit sich an der
Diskussion zu beteiligen.
Im Verlauf der Erörterung sprechen sich die anwesenden
Anlieger ganz überwiegend dafür aus, das gesamte Gebiet als „verkehrsberuhigten
Bereich“ auszuweisen. Als Begründung wird die erhöhte Verkehrssicherheit für
die eigenen Kinder, die Vermeidung von Verkehrsverdrängung auf die südliche
Straße, die erwartete geringere Geschwindigkeit des KFZ-Verkehrs sowie die
einheitliche Gestaltung des Wohngebietes vorgetragen.
Bürgermeister Gromöller führt ergänzend aus, dass
durch die Straßenplanung ein höchstmögliches Maß an Verkehrssicherheit erreicht
werden soll.
Der Ausschussvorsitzende und mehrere
Ausschussmitglieder betonen, dass die Anliegerinteressen ernst genommen und
berücksichtigt werden und sprechen sich dafür aus, zunächst noch einmal in den
Fraktionen zu beraten.