In der letzten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Denkmal, Feuerwehr und Friedhof vom 25.03.2015 ist folgender Prüfauftrag an die Verwaltung gegangen:

 

„Mit Blick auf die Heizwerte der Musikschule regt Frau Bergmoser eine Überprüfung der Kosten für eine Fassadendämmung in Verbindung mit der geplanten Sanierung zur Ratssitzung am 23.04.2015 an. Sie bittet die Verwaltung zu ermitteln, wie teuer eine Dämmung sein werde und ob hierfür Fördermittel erhalten werden können. Diese Frage könne evtl. mit der Energieagentur in Wuppertal geklärt werden. Herr Haschke wird die Prüfung vornehmen.“

 

Antwort der Verwaltung:

Der Energiebericht 2015 zeigt für das Gebäude der Musikschule einen witterungsbereinigten Wärmeverbrauch im Jahr 2014 von 114,58 kWh/m². Der tatsächliche Verbrauch liegt also etwas über dem Mittelwert der Ages Studie von 99 kWh/m² für Schulen.

In der Ages Studie sind vergleichende Zahlen für Musikschulen mit den Zahlen für Gesamtschulen gleich. Bedenkt man nun die deutlich längere Nutzungszeit unserer Musikschule gegenüber der der Gesamtschule, relativiert sich der vermeintlich hohe Verbrauch.

Beispiel: In der Gesamtschule findet an ca. 196 Tagen im Jahr Unterricht statt. Voll beheizt wird das Gebäude an ca. 98 Tagen und zwar in der Zeit von 6.00 Uhr bis ca. 17:00 Uhr. Heizstunden somit rechnerisch ca. 1.078 Stunden. Die Räume der Musikschule werden täglich in der Zeit von 8:00 bis ca. 23:00 Uhr genutzt. Die Nutzung erfolgt teilweise auch in den Ferien und an den Wochenenden.

Geht man hier nur von einer Zahl von 110 beheizten Tagen im Jahr aus, ergibt dies 1.650 Heizstunden. Der tatsächliche Heizbedarf liegt hier also auf Grund der spezifischen Nutzung um ca. 1/3 höher als der der Gesamtschule. Es ist also erklärlich, warum die tatsächlichen Verbräuche der Musikschule über den Kennwerten der Gesamtschule liegen.

 

Eine Außendämmung der Musikschule ist bauphysikalisch bedenklich. Zurzeit ist die Fassade relativ atmungsaktiv. Sollte nunmehr eine Dämmung außen aufgebracht werden, verändert sich der Wasserhaushalt im Mauerwerk. Die vorhandene Innendämmung verhindert weitestgehend eine Diffusion nach innen und eine zukünftige Außendämmung eine Diffusion nach außen. Konkret: die Gefahr des Tauwasserausfalls im Mauerwerk mit entsprechender Durchfeuchtung ist sehr hoch. Bei der Installation einer Außendämmung muss gleichzeitig auch über die Erneuerung der Fenster nachgedacht werden. (Gefahr der Kältebrücken im Laibungsbereich).

Die EnEV geht von ca. 25 % Wärmeverlust bei einer ungedämmten Wand aus. Da die Musikschule bereits über eine Innendämmung verfügt ist der Wärmeverlust vielleicht bereits um 4 % gemindert.

Eine weitere Außendämmung könnte vielleicht die Verluste um weitere 10 % verringern.

Bei einem Wärmebedarf von ca. 10.000 € jährlich entspricht dies einer Einsparung von 1.000 €.

Die Außendämmung wird ca. 50.000 € an Mehrkosten (ohne Fenster) verursachen.

Wirtschaftlich kann dies nicht dargestellt werden. Der FB III rät von einer Außendämmung der Musikschulfassade ab.

 

 

Seitens der Ausschussmitglieder werden keine weiteren Anfragen gestellt: